«Mailand brodelt – die Erwartungen sind hoch»
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Yann Sommer über Inter:«Mailand brodelt – die Erwartungen sind hoch»

Sommer zur Xhaka-Kritik
«Es ist gut, dass das Thema aufgekommen ist»

84 Länderspiele hat Yann Sommer für die Nati bestritten. Die Nummer 1 spricht vor dem Spiel am Sonntag gegen Belarus über die Turbulenzen beim letzten Zusammenzug, mediale Kritik sowie Bayern München und Inter Mailand.
Publiziert: 13.10.2023 um 21:02 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2023 um 21:26 Uhr
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Yann Sommer ist seit neun Jahren Stammgoalie in der Nati.
Foto: TOTO MARTI
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Yann Sommer (34) hat turbulente Monate hinter sich. Nach einem wilden halben Jahr bei Bayern München, wo er auch viel Kritik einstecken musste, spielt der Keeper seit Juli bei Inter Mailand. In der Nati ist Sommer seit neun Jahren die Nummer 1 und wird auch am Sonntag gegen Belarus im Tor stehen. In einer kleinen Medienrunde auf der Terrasse des Hotels Säntispark in Abtwil spricht der 84-fache Internationale über die turbulenten letzten Monate in seinen Klubs, aber auch in der Nati.

Entwicklung der Nati in den letzten Monaten

«Wir haben Spiele gehabt, wo die Leistung und die Resultate nicht top waren. Es gibt Tage, da funktioniert es sehr gut, an anderen weniger, das ist normal. Wir haben viele neue, junge Spieler, der Charakter der Mannschaft hat sich etwas geändert. Man kann in einer Qualifikation nicht immer bei 100 Prozent sein. Entscheidend ist, dass wir uns als Schweiz in einer solchen Gruppe qualifizieren, diese Erwartung haben wir auch an uns. »

Xhaka-Kritik beim letzten Zusammenzug

«Für uns war das Ganze intern keine grosse Geschichte. Granits Kritik war ja nach dem Spiel im Kosovo, das für ihn extrem emotional war. In der Nati ist es immer schwierig, die richtige Intensität zu finden, da ja alle Spieler aus verschiedenen Situationen aus den Klubs kommen. Es ist gut, dass das Thema aufgekommen ist. Man kann sich austauschen, Dinge besser machen und Details korrigieren. Dann hat man einen Schritt nach vorne gemacht.»

Sein halbes Jahr bei Bayern

«Wir hatten bei Bayern eine extrem wilde Situation. Entlassungen, Wechsel, viel Unruhe und diverse Themen neben dem Sport. Ich habe gelernt, wie es bei Bayern läuft. Man sucht sich ein, zwei Spieler aus, dann wird medial geschossen. Und dann sucht man sich zwei Neue aus. Und da war halt ich auch an der Reihe. Aber ich hatte keine Lust, mich öffentlich zu wehren. Das Wichtigste war, dass ich versucht habe, meine Leistung zu bringen und der Mannschaft zu helfen, erfolgreich zu sein. Das ist am Schluss zum Glück auch gelungen.»

Harsche Kritik in München

«Klar war es teilweise unangenehm und geht nicht spurlos an einem vorbei. Kritik gehört aber dazu, damit kann ich gut umgehen. Wenn sie aber nicht konstruktiv ist, kann ich damit wenig anfangen, denn ich kann selber gut beurteilen, ob ich und die Mannschaft ein gutes Spiel gemacht haben oder nicht. Ich bin aber nicht nachtragend, wenn einer eine Meinung hat und die veröffentlicht, ist das sein gutes Recht.»

Unterschiede zwischen Bayern und Inter

«Bayern ist hochprofessionell, was das Organisatorische angeht. Die Mitarbeiter sind sehr herzlich und sehr bodenständig. Auch bei Inter schaut man, dass man sich die neuen Spieler und die Familien so schnell wie möglich wohlfühlen. In Italien herrscht eine etwas andere, sehr leidenschaftliche Mentalität. Der Druck ist bei beiden Klubs gleich. Man will immer Erfolg haben.»

Kontakt mit den Inter-Ultras

«Jeder neue Spieler trifft nach dem Eintrittstest im Spital die Chefs der Kurve, die Ultras. Ich habe beim Treffen nicht allzu viel verstanden, aber die Message ist klar: Sie verlangen, dass man alles für diesen Klub gibt. Wenn man dann im San Siro spielt, weiss man, was damit gemeint ist. Es herrscht eine unfassbar gute Stimmung. Es ist extrem emotional. Es wird gesungen, gefeiert und es ist extrem laut, wenns gut läuft.»

Der Grund, zu Inter zu wechseln

«Die Tradition, die Grösse des Klubs, das Stadion, die Fans, die Mannschaft und die Möglichkeit, die Nummer 1 zu sein in den nächsten Jahren.»

Die Konkurrenzsituation in der Nati

«Wir gehen sehr kollegial miteinander um und haben ein super Verhältnis. Trotzdem wissen wir, dass jeder gerne im Tor stehen will, denn jeder ist in seinem Klub Stammspieler. Das ist auch gut so, denn in der Nati kommen die besten Spieler des Landes zusammen.»

Seine Zukunft in der Nati

«Mit der EM wartet hoffentlich ein tolles Highlight auf uns. Dann werden wir sehen. Ich bin entspannt. Irgendwann wird der Moment kommen, wo ich sagen werde: Gut ist, schön wars. Ich glaube, ich kann das sehr gut einschätzen.»

Die Situation beim FC Basel

«Wenn du selber einmal Spieler warst, leidest du mit. Mit Taulant Xhaka, Fabian Frei oder auch Valentin Stocker habe ich immer wieder Kontakt. Ich habe sehr wichtige Jahre in Basel verbracht und erinnere mich gerne daran, wie wir auf dem Barfüsserplatz gestanden sind oder in einer Bar mit Fans einen Sieg in der Champions League gefeiert haben. Das war alles sehr emotional. Aber vielleicht braucht es einmal diesen Reset und etwas Zeit, um ein paar Sachen neu aufzubauen, um in der Zukunft wieder der FC Basel zu sein, der er einmal war.»

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