Platz im EM-Kader der Nati
Wer muss als Letzter über die Klinge springen?

Das Spiel gegen Estland bringt die nächste Zäsur, wenn es um die letzten Plätze im EM-Kader der Nati geht. Wer muss über die Klinge springen? Es läuft auf einen Zweikampf hinaus.
Publiziert: 05.06.2024 um 17:26 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2024 um 22:31 Uhr
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An wen verteilen Murat Yakin und Giorgio Contini die letzten EM-Tickets?
Foto: TOTO MARTI
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Murat Yakin (49) ist als Gambler bekannt. Doch wenn es um die letzten EM-Tickets geht, hat der Nati-Trainer bislang sein Pokerface nicht aufgesetzt. Yakin legt die Karten auf den Tisch – zumindest teilweise.

Am Tag nach dem souveränen 4:0-Sieg im ersten EM-Test gegen ein allerdings schwaches Estland nimmt der Nati-Coach den nächsten Kaderschnitt vor. Und wie bereits an der WM in Katar guckt wenig überraschend der Genfer Kevin Mbabu in die Röhre. Der Stammverteidiger von Augsburg verliert das Duell gegen Leonidas Stergiou und bleibt zu Hause. Auch YB-Crack Filip Ugrinic verpasst den EM-Zug. Und die Tessiner Cupfinalisten Albian Hajdari und Uran Bislimi konnten sich am Mittwoch die Reise nach Abtwil sparen – sie wurden aussortiert, bevor sie überhaupt eingerückt sind.

Zuber und Duah wohl dabei...

Aus sechs mach fünf! So lautet die Aufgabe von Yakin und seinem Staff in den letzten 48 Stunden des Vorbereitungscamps in der Ostschweiz. Am Freitagabend, 23.59 Uhr, muss der SFV das definitive EM-Kader der Uefa melden. Nur verletzte Spieler können danach bis 24 Stunden vor dem Startspiel gegen Ungarn noch ersetzt werden, Torhüter sogar während des ganzen Turniers.

Das aktualisierte Nati-Kader


Tor (3): Gregor Kobel (Borussia Dortmund), Yvon Mvogo (Lorient), Yann Sommer (Inter Mailand).

Verteidigung (7): Manuel Akanji (Manchester City), Nico Elvedi (Mönchengladbach), Ricardo Rodriguez (Torino), Fabian Schär (Newcastle United), Leonidas Stergiou (Stuttgart), Silvan Widmer (Mainz), Cédric Zesiger (Wolfsburg).

Mittelfeld und Sturm (17): Michel Aebischer (Bologna), Zeki Amdouni (Burnley), Kwadwo Duah (Ludogorez Rasgrad), Breel Embolo (Monaco), Remo Freuler (Bologna), Ardon Jashari (Luzern), Dan Ndoye (Bologna), Noah Okafor (AC Milan), Fabian Rieder (Rennes), Xherdan Shaqiri (Chicago Fire), Vincent Sierro (Toulouse), Renato Steffen (Lugano), Ruben Vargas (Augsburg), Granit Xhaka (Leverkusen), Denis Zakaria (Monaco), Andi Zeqiri (Genk), Steven Zuber (AEK Athen).


Tor (3): Gregor Kobel (Borussia Dortmund), Yvon Mvogo (Lorient), Yann Sommer (Inter Mailand).

Verteidigung (7): Manuel Akanji (Manchester City), Nico Elvedi (Mönchengladbach), Ricardo Rodriguez (Torino), Fabian Schär (Newcastle United), Leonidas Stergiou (Stuttgart), Silvan Widmer (Mainz), Cédric Zesiger (Wolfsburg).

Mittelfeld und Sturm (17): Michel Aebischer (Bologna), Zeki Amdouni (Burnley), Kwadwo Duah (Ludogorez Rasgrad), Breel Embolo (Monaco), Remo Freuler (Bologna), Ardon Jashari (Luzern), Dan Ndoye (Bologna), Noah Okafor (AC Milan), Fabian Rieder (Rennes), Xherdan Shaqiri (Chicago Fire), Vincent Sierro (Toulouse), Renato Steffen (Lugano), Ruben Vargas (Augsburg), Granit Xhaka (Leverkusen), Denis Zakaria (Monaco), Andi Zeqiri (Genk), Steven Zuber (AEK Athen).

Doch wer guckt am Ende in die Röhre? Neben den nun 21 Fix-Startern, zu denen auch die noch nicht fitten Breel Embolo und Denis Zakaria zählen, können sich ein paar mehr ihres EM-Tickets sicher sein. Allen voran Steven Zuber. Der Routinier überzeugte sowohl im Training als auch im Match gegen Estland, in dem er das 1:0 schiesst und der Beste auf dem Platz ist. Ebenfalls gute Karten hat Kwadwo Duah. Den Berner hatte vor wenigen Wochen noch niemand auf der Rechnung. Er profitiert davon, dass Embolo frühestens im Lauf des Turniers fit sein wird.

«Jetzt könnt ihr Medien mal was anderes schreiben»
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... auch Rieder und Zesiger mit guten Karten

Blieben noch drei Plätze. Yakin kündigte an, dass er fünf Innenverteidiger mitnehmen wird. Da Stergiou diese Position halbrechts zwar auch spielen könnte, aber als Back-up von Silvan Widmer geplant ist, dürfte Cédric Zesiger in Deutschland dabei sein. Einer der Vorteile des Wolfsburg-Verteidigers: Er ist Linksfuss und könnte notfalls auch in einer Viererkette auf der linken Abwehrseite spielen.

Ebenfalls gute Karten hat Fabian Rieder. Auch er ein Linksfuss. Der Koppiger hat zwar eine schwierige Saison bei Rennes hinter sich, fiel zwischendurch verletzt aus und schaffte es auch danach nicht, sich einen Stammplatz zu erkämpfen. Der Ex-YB-Profi gehört aber noch immer zu den grössten Talenten des Landes. An der WM in Katar gehörte er im Training zu den Besten und verdiente sich damit auch den Platz in der Startelf gegen Brasilien (0:1). «Er ist ein sehr intelligenter Spieler, mit gutem Laufvermögen und auch einem gewissen Speed», so Yakin.

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Zeqiri oder Jashari?

Zaubert Yakin nicht noch eine Überraschung aus dem Ärmel, kommt es damit im Kampf um das letzte Ticket zu einem Showdown zwischen Ardon Jashari (21) und Andi Zeqiri (24). Für den Luzerner spricht, dass er die ganze Vorbereitung im Nati-Camp mitgemacht hat. Die Konkurrenz im zentralen Mittelfeld ist allerdings riesig. Captain Granit Xhaka und Remo Freuler sind gesetzt, Vincent Sierro der erste Stellvertreter, Michel Aebischer die Nummer 4. Auch Rieder kann im Zentrum spielen. Und noch immer hofft Yakin, dass er im Lauf des Turniers auch auf Denis Zakaria zählen kann.

Zeqiri rückte erst am späten Sonntagabend ein, nachdem die Saison in Belgien erst am Sonntag zu Ende gegangen ist. Für ihn spricht, dass Yakin sich offensiv mehr Optionen offen lassen will, zudem verfügt er im Gegensatz zu Jashari über internationale Erfahrung auf Klubebene. Heisst deshalb: Vorteil Zeqiri.

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