Nati-Gegner Nordirland
Die Best(en)-Zeiten sind vorbei

Nati-Gegner Nordirland hat die besten Zeiten hinter sich. Das Gros des Teams spielt in einer unteren englischen Liga, in Schottland oder der Heimat. Der Tod des berühmtesten nordirischen Fussballers jährt sich in diesem Jahr zum 20. Mal: George Best.
Publiziert: 20.03.2025 um 17:07 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2025 um 19:07 Uhr
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George Best spielte in den Sechziger- und Siebzigerjahren für Manchester United.
Foto: imago/Colorsport

Darum gehts

  • Die Schweiz startet gegen Nordirland ins Länderspiel-Jahr 2025
  • George Best, Fussballlegende aus Belfast, prägt die Stadt bis heute
  • Bests Elternhaus ist nun ein Museum und ein Bed&Breakfast
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Eoin Toal, Paddy McNair oder Ross McCausland: So heissen die Gegenspieler von Remo Freuler, Breel Embolo und Co. am Freitag im Windsor Park in Belfast, wenn die Nati mit dem Testspiel gegen Nordirland ins Länderspiel-Jahr 2025 startet.

Einen Star im Team von Trainer Michael O'Neill sucht man vergeblich. Immerhin: In der Nations League stieg Nordirland zuletzt wieder in die Liga B auf. Und in der WM-Quali darf man sich in einer Gruppe mit Luxemburg, Slowakei und Deutschland oder Italien und dank des Gruppensieges in der Nations League zumindest Hoffnung auf die Teilnahme an den Playoffs machen.

Als Nordirland 2016 das einzige Mal an einer EM-Endrunde teilnahm (und immerhin den Achtelfinal erreichte), punktete das Team weniger auf dem Rasen als mit seinen Fans, die auch Minuten nach Niederlagen auf den Rängen und später in den französischen Innenstädten zu Tausenden feuchtfröhlich sangen und feierten, als gäbe es kein Morgen – und mit «Will Grigg's on Fire» für den EM-Fansong schlechthin sorgten.

George Best steht über allen

Vorbei sind aber die Zeiten, als auch nordirische Spieler international für Aufsehen sorgten. So wie die beiden legendären Torhüter Harry Gregg und Pat Jennings oder Norman Whiteside, der 1982 an der WM in Spanien mit 17 Jahren und 41 Tagen Pelé als jüngsten WM-Spieler aller Zeiten ablöste.

Über allen steht aber George Best. Der 2005 im Alter von 59 Jahren verstorbene ehemalige Flügelstürmer von Manchester United ist das berühmteste Kind der Hauptstadt des nördlichen Teils der irischen Insel, die Ende des letzten Jahrhunderts aufgrund des teils blutigen Konflikts zwischen Protestanten und Katholiken, der als «The Troubles» in die Geschichte einging, und aufgrund diverser Terroranschläge weltweit für Schlagzeilen sorgte.

Noch immer ist Best in der Stadt allgegenwärtig. Der City Airport ist nach Europas Fussballer des Jahres 1968 benannt. Diverse Murals an Hausmauern in Belfast huldigen dem Fussball-Genie, das von 1963 bis 1974 bei Manchester United spielte und zusammen mit Sir Bobby Charlton und Denis Law die «United Trinity» bildete, die nur wenige Jahre nach dem tragischen Flugzeugabsturz in München die «Red Devils» zu zwei Meistertiteln (1965 und 1967) und dem Europacup der Meister (1968) führte.

Aufgrund seines Aussehens und des extravaganten Lebensstils wurde Best oft als «der fünfte Beatle» bezeichnet. «Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest hab ich verprasst», ist das berühmteste Zitat von ihm, dem schon während seiner Karriere der Ruf eines Playboys nachhing. Seiner Beliebtheit tat dies keinen Abbruch – im Gegenteil. Bei seiner Beerdigung 2005 säumten Zehntausende von Menschen die Strassen von Belfast.

«George Best House»: Museum und Bed&Breakfast

Das Haus in einer unscheinbaren Strasse etwas ausserhalb des Stadtzentrums, in dem Best seine Jugend verbrachte, ist inzwischen ein Museum und ein Bed&Breakfast. Für gut 100 britische Pfund pro Nacht (115 Franken) kann man dort nächtigen, wo der kleine George – ein Fan der Wolverhampton Wanderers – Anfang der Fünfzigerjahre im kleinen Garten seine fussballerischen Skills entwickelte. Später flüchtete er gelegentlich durch die Hecke, als ihm vor dem Haus der Familie die Presse auflauerte.

Die Wände sind voll mit Familienfotos und Zitaten. Auf dem Esszimmertisch sind Kopien alter Schulhefte und Zeugnisse, einige Briefe, die Best an seine Familie aus dem fernen England schrieb, oder Zeitungen, die über den berühmtesten Sohn der Stadt berichteten. Nicht fehlen darf auch eine Flagge mit dem berühmten Ausspruch: «Maradona good – Pelé better – George Best.»

1958, als Nordirland an der WM in Schweden mit dem Viertelfinal-Einzug seinen grössten Erfolg der Geschichte feierte, war Best erst zwölf Jahre alt. 1982 verzichtete Trainer Billy Bingham auf eine Nomination des 36-Jährigen, der unter anderem aufgrund seines übermässigen Alkoholkonsums körperlich nicht mehr auf der Höhe war. So blieb Best eine WM-Teilnahme verwehrt, womit er der wohl beste Spieler der Fussballgeschichte ist, der nie an einer WM teilgenommen hat.

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Nordirland
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Slowakei
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Slowenien
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Schweden
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Schweiz
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe C
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Belarus
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Griechenland
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Schottland
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe D
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Aserbaidschan
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Island
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Qualifiziert
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Gruppe E
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Bulgarien
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Georgien
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Türkei
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Gruppe F
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Armenien
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Irland
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Sieger POR/DEN
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe G
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Finnland
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Polen
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Litauen
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Malta
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Qualifiziert
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Gruppe H
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Zypern
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Bosnien und Herzegowina
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Österreich
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Rumänien
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San Marino
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe I
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Estland
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Israel
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Moldawien
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Norwegen
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe J
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Kasachstan
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Liechtenstein
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Nordmazedonien
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Wales
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe K
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Lettland
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Andorra
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe L
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Tschechien
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