Foto: Toto Marti, 11.11.2021, Rom: Nati Abschlusstraining in Rom vor dem WM Qualifikationsspiel gegen Italien. Nati-Trainer Murat Yakin bei der Pressekonferenz.
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Yakin vor Italien-Knüller:«Wir sind bereit, den Kampf anzunehmen»

Nach der letzten WM-Quali war Italien im Elend
Machts wie die Schweden!

Das macht Hoffnung! Als die Italiener um die letzte WM-Qualifikation spielten, versagten ihnen gegen Schweden die Nerven. Wie Murat Yakin heute spielen will.
Publiziert: 12.11.2021 um 09:49 Uhr
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Aktualisiert: 13.11.2021 um 08:49 Uhr
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Italiens Abwehr-Boss Leonardo Bonucci an der Pressekonferenz vor der Partie gegen die Schweiz. Wegen der Schmach gegen Schweden 2017 seien sie nicht ängstlich, sagt er.
Foto: TOTO MARTI
Michael Wegmann, Andreas Böni (Text) und Toto Marti (Fotos) aus Rom

Fast auf den Tag genau vor vier Jahren ist ganz Italien in Trauer. Am 13. November 2017 vergeigen die Azzurri erstmals seit 60 Jahren eine WM. Gianluigi Buffon, 39-jährig, weint nach dem 0:0 im Barrage-Rückspiel gegen Schweden auf dem Rasen im San Siro bittere Tränen. Die Goalie-Legende tritt mit einer Jahrhundert-Schmach aus der Nationalmannschaft zurück!

Und ganz Italien weint mit Gigi. Die Nullnummer und ein 1:0 in Solna reichen Schweden zur grossen Sensation. Mit viel Glück, Herz und Einsatz.

Haben es die Italiener noch im Kopf?

Die identischen Resultate würden nun auch der Nati (höchstwahrscheinlich) Platz eins und das WM-Ticket sichern. 0:0 hat das Team von Murat Yakin bereits in Basel gegen Italien gespielt – fehlt also noch der knappe Sieg zum ganz grossen Coup.

«Wir reisen nach Rom, um drei Punkte zu holen», sagte Nati-Direktor Pierluigi Tami zu Blick.

Ein Sieg in Italien gegen Italien wäre eine Sensation! Bis zur 1:2-Pleite diesen Oktober im Nations League Halbfinal gegen Spanien blieben die Azzurri in 61 (!) Partien in Serie auf heimischem Boden unbesiegt. Und die Schweiz muss gar ohne die EM-Stammspieler Xhaka, Seferovic, Embolo, Elvedi und Zuber antreten. Yakin muss improvisieren. «Ich habe meine Aufstellung im Kopf», sagt Yakin. Verraten will er sie selbstverständlich nicht. Auf die Frage nach seinem Matchplan, wird Yakin konkreter – zumindest ein wenig. «Wir müssen ein gutes Spiel machen und den Gegner ärgern wollen, damit wir unsere Chancen bekommen. Wir müssen agieren, unsere Chancen suchen und den Gegner ärgern wollen. Wenn man sich gegen Italien nur auf die Defensive beschränkt, wird das nicht gut gehen…»

«Das hat uns alle stark getroffen»

Egal wen Yakin aufstellt, kein Experte traut der dezimierten Nati den grossen Coup zu. Xherdan Shaqiri tut es. «Italien ist eine grosse Mannschaft. Aber wenn wir alle zusammen über unsere Grenzen gehen, können wir was Schönes erreichen», sagt der Captain.

Den Schweden hat man den Coup vor vier Jahren auch nicht zugetraut.

Diese Schmach ist bei den Azzurri aber weit weg, zumindest wenn man sie reden hört. Nur noch eine Frage ist das Drama von 2017 an der gestrigen Pressekonferenz wert. Captain Leonardo Bonucci: «2017 hat uns alle stark getroffen. Aber wir sind deshalb nicht ängstlich.» Trainer Roberto Mancini übernimmt, sagt: «Besorgnis vor der Partie wäre fehl am Platz. Wir sind stark und im Kopf bereit.»

Doch je nach Spielverlauf könnte das Debakel plötzlich wieder präsenter werden. Angst und Nervosität könnten aufkommen. Immerhin sind von den WM-Versagern 2017 neben Bonucci auch Bernardeschi, Jorginho und Belotti heute noch dabei.

Unser Traum ist Italiens Trauma. Für Italien wäre eine Pleite eine Katastrophe. (Noch) nicht so dramatisch wie 2017, aber fast. Denn dem Zweitplatzierten droht eine Horror-Barrage.

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