Bruder Taulant erzählt: «Unsere Eltern waren geschockt»
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Granit Xhaka wird 30:Bruder Taulant erzählt: «Unsere Eltern waren geschockt»

Nati-Captain Xhaka wird heute 30 – sein Bruder erzählt lustige Episoden
Taulant: «Granit kickte, ich blutete»

Nati-Captain Granit Xhaka wird heute 30 Jahre alt. Im Blick spricht sein Bruder Taulant über die lustigsten Erlebnisse – und wie er im Wohnzimmer blutig geschossen wurde.
Publiziert: 26.09.2022 um 20:56 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2022 um 23:22 Uhr
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Taulant Xhaka (l.) mit seinem Bruder Granit.
Andreas Böni

Es ist der 27. September 1992, als Granit Xhaka eineinhalb Jahre nach seinem Bruder Taulant zur Welt kommt. Heute ist das Baby von damals Nati-Captain. Und sein Bruder erinnert sich zu seinem 30. Geburtstag zurück.

«Wir haben sehr viel Seich gemacht als Kinder», sagt Taulant. Der FCB-Star erzählt: «In unserer Wohnung gingen im-mer wieder Sachen kaputt. Wir haben jeweils zehn Socken zu einem Ball zusammengeknotet und im Gang Fussball gespielt. Einmal, bis ich blutete.»

Granit hatte mit dem Ball aus Socken voll durchgezogen. «Er traf die Lampe, sie fiel um, mir voll auf den Kopf, über dem rechten Auge. Ich begann zu bluten und zu weinen. Die Eltern standen erst unter Schock. Als sie merkten, dass es wegen dem Kicken in der Wohnung war und es mir schnell wieder besser ging, lachten sie mit uns. 20 Minuten später spielten wir schon wieder Fussball. Aber ich habe bis heute eine Narbe über dem Auge.»

Warum beide die Nummer 34 tragen

Hart im Nehmen und massiv, dafür steht schon die Namenswahl der Eltern. Taulant ist nach einem Berg in Albanien benannt («mein Vater war dort und traf einen kleinen Jungen, der wie der Berg hiess»), und Granit nach dem harten Gestein («meine Grossmutter schlug den Namen vor»).

Als Kinder spielten sie den ganzen Tag im St. Johanns-Park Fussball. «Da war ein Mann, der den ganzen Tag zuschaute. Als wir circa fünf und sechs Jahre alt waren, fragte er uns, ob wir denn schon im Klub seien. Wir verneinten, und er meinte, wir müssten unbedingt zu Concordia. Auch Muhamed Demiri, der später in Thun und St. Gallen spielte, wurde so von ihm entdeckt.»

Beide starteten durch, «Granit war Stürmer zu jener Zeit, war ein extrem schneller und kopfballstarker Goalgetter. Ich war eher Sechser oder Innenverteidiger und war Captain.» In der Schule war Granit besser. «Das muss ich zugeben, er hatte weniger Mühe», so Taulant. Später gingen sie zum FCB, tragen bis heute beide die Nummer 34. Der Grund: Sie fuhren immer mit dem 34er-Bus ins Training.

Granit kriegt Geld und Schlüssel

Die Eltern Xhaka gaben Granit dabei schon ab dem Kindergarten den Schlüssel mit, wenn die beiden zusammen unterwegs waren – weil Taulant immer alles verlor. «Das ist noch heute so», sagt dieser, «wenn ich zu viele Sachen bei mir habe, dann verliere ich sie. Sie gaben Granit auch das Geld mit, wenn wir welches brauchten.» Am Anfang war der Grosse betupft. «Aber danach merkte ich, dass es besser ist, wenn Granit diese Dinge hat», sagt er lachend.

Sauer aufeinander wurden sie nur beim Playstationspielen. Taulant: «Jedes Mal, wenn er gewann, provozierte er. Immer. Wir hassen es zu verlieren, beide. Aber nach Siegen provozieren, das macht vor allem er. Bis heute – auch wenn wir wegen unserer Kinder kaum noch Zeit haben.»
Sie fieberten als Kinder für verschiedene Vereine. «Granit war immer Bayern-Fan und ich für Real Madrid», so Taulant.

«Granit wollte nach einem Jahr weg aus Gladbach»

Für die Xhakas veränderte sich alles im Jahr 2011. Granit wechselte zu Gladbach, Taulant zu GC. Papa Ragip nahm unbezahlten Urlaub als Gärtner, ging mit nach Deutschland, schlief anfangs im Hotel mit Granit im Doppelzimmer und wohnte später bei ihm. «Wir waren das erste Mal getrennt, das war schwierig», erzählt Taulant.

Hinzu kommt, dass Granit öfters auf der Bank sass. «Er machte eine schwierige Zeit durch. Mein Vater unterstützte ihn, ich telefonierte täglich mit ihm. Nach einem Jahr sagte er, er wolle am liebsten wieder zurück, er habe es sich anders vorgestellt. Aber Lucien Favre sprach ihm dann Mut zu. Zum Glück hatte er die Geduld, er wurde reifer und dann Captain.»

Zu jener Zeit trat Leonita in sein Leben und wurde seine grosse Liebe. Papa Ragip ging zurück in die Schweiz. «Sie hat ihm sehr gutgetan. Er wünschte sich immer eine grosse Familie, hat nun zwei wunderbare Töchter, und ich bin sicher, dass er noch einen Sohn will. Jeder Mann, der sagt, er wünsche sich keinen Sohn, der lügt ein wenig ...»

Die Familie steht dabei über allem. Als er bei Gladbach spielte, liess sich Granit zitieren: «Weil wir unseren Eltern alles zu verdanken haben, möchten wir ihnen heute etwas zurückgeben und geben jeden Monat 80 Prozent unseres Einkommens bei ihnen ab.» Ists noch heute so, Taulant? «Wir haben schon eigene Konten, aber wir sind immer da, wenn unsere Eltern etwas brauchen.»

«Meine Mutter konnte kaum schlafen»

Psychisch anspruchsvoll war die EM 2016, als die Schweiz mit Granit gegen Albanien mit Taulant spielte. Der Ältere erzählt: «Es waren brutale Emotionen. Meine Mutter konnte fast nicht schlafen vor Nervosität. Granit und ich telefonierten am Tag zuvor und sagten: Auf dem Platz sind wir Gegner und danach wieder Brüder.»

Heute wird Granit Xhaka 30 – und spielt am Abend in St. Gallen gegen Tschechien. Das grosse Ziel des Bruders: «Nochmals zusammen im Joggeli aufzulaufen, das wäre mein grösster Wunsch. Und auch der von Granit.»

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