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Tankstelle während des Spiels: Ernährungsberater Antonio Blas Lopez Molina versorgt die Nati-Stars im Spiel gegen Dänemark.

Foto: TOTO MARTI

Sebastian RiederSportreporter

Blut, Speichel und Urin: In Zeiten des gläsernen Athleten stellen die Nati-Stars nicht nur den Dopingjägern, sondern auch dem Verein und dem Verband ihre Sekrete zur Überprüfung ihrer physischen Verfassung zur Verfügung. «Um den maximalen Erfolg zu gewährleisten, ist die Kontrolle aller Werte sehr wichtig», sagt Nati-Trainer Murat Yakin.

Die Analyse der Körperflüssigkeiten gibt den Spielern die Möglichkeit, innerhalb kurzer Zeit auf Mängel zu reagieren, um so ein höheres Energielevel zu erreichen. «Wir wollen auch in diesem Bereich den nächsten Schritt machen – professioneller werden», sagt Yakin. Im Zentrum der totalen Transparenz steht beim Tracking das Tempo der Regeneration.

Hohe Kadenz an der WM in Katar

Müde Beine, schwerer Kopf und die Nase verstopft – die Erinnerungen an den Kater von Katar 2022. Die 1:6-Klatsche gegen Portugal im WM-Achtelfinal hat den SFV zu einer Reaktion gezwungen. Die Nachbetrachtung hat ergeben, dass einige Spieler die hohe Kadenz des Turnierkalenders mit der zusätzlichen Belastung einer starken Erkältung nicht verkraftet haben.

Nati-Direktor Pierluigi Tami stellte für den Zusammenzug im März zum Start der EM-Qualifikation zwei renommierte spanische Ernährungsberater aus dem Fussball an. Antonio Blas Lopez Molina und Heliodoro Moya Amaya heissen die beiden Wissenschaftler und sind seither – nebst ihrem SFV-Mandat – bei Udinese Calcio und Betis Sevilla engagiert.

«Sie arbeiten eifrig und exakt», sagt Tami zufrieden und gewährt einen exklusiven Einblick in das kleine Ernährungslabor. Fein säuberlich werden im Nati-Camp tagtäglich über zwei Dutzend persönlich angeschriebene Flaschen für die Spieler nach dem Training abgefüllt. Das Pulver im Wasser beinhaltet Aminosäuren und Mineralien, Proteine und Vitamine.

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Erholung als fundamentaler Faktor

Anhand der Analyse der Blut- und Speichelproben sehen die Ernährungsprofis, welche Spieler mit ihren Werten im grünen oder roten Bereich sind. «Jeder Spieler hat täglich einen anderen Bedarf», sagt Moya, während Molina eine Tüte mit zwei Kapseln präsentiert. «Das sind Präparate auf natürlicher Basis, die wir den Spielern zum Frühstück als Ergänzung mitgeben und die Muskelschäden entgegenwirken.» Alles unter Einhaltung der Vorgaben der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada.

Neben den persönlichen Flaschen stehen auch frische Früchte, Riegel und Ampullen mit Protein. «Der Konsum fördert die Erholung – im heutigen Fussball mit dieser hohen Kadenz ein fundamentaler Faktor», sagt Moya. «Wir reduzieren die Entzündungen und Schäden der Muskulatur durch unsere Erkenntnisse. Dadurch werden die Spieler leistungsfähiger.»

Zaubergetränk aus der Schweiz

Elementar ist dabei ein Katermittel. Ein isotonisches Getränk – versehen mit Elektrolyten, basischen Salzen und Aminosäuren. Eine Mixtur, entwickelt von einem Schweizer Start-up, ursprünglich konzipiert zur Bekämpfung des klassischen Alkoholkaters, die im Fussball aber immer mehr Anklang findet und auch Moya und Molina überzeugt hat: «Der Effekt der Erholung ist extrem.»

Einer der ersten Vereine, die den Schweizer Zaubertrank ins Klubkonzept integriert haben, ist Bayer Leverkusen, der diese Saison seit 38 Spielen ungeschlagen ist und mit Anführer Granit Xhaka einen Spielmacher hat, der so viele Kilometer läuft wie noch nie in seiner Karriere zuvor. Ein gutes Omen für die EM 2024.

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