«Erst peinlich, dann unverschämt»
Deutsche und italienische Stars werden für U21-Debakel zerrissen

Für die Junioren-Nationalmannschaft Deutschlands ist die U21-EM bereits nach der Gruppenphase vorbei. Die Mannschaft beendet das Turnier auf dem letzten Platz ihrer Gruppe und wird regelrecht zerrissen. Wenig besser ergeht es der italienischen Nachwuchs-Nati.
Publiziert: 29.06.2023 um 11:03 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2023 um 11:54 Uhr
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Deutschlands U21 ist an der EM raus (im Bild Nelson Weiper).
Foto: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Meusel

Die Schweizer U21-Nati hat sich mit viel Dusel und norwegischer Schützenhilfe für den EM-Viertelfinal qualifiziert. Andere Nationen hatten weniger Glück. Besonders gross ist der Katzenjammer bei zwei unserer Nachbarländer.

In Deutschland befindet sich der Männerfussball in einer veritablen Krise. Nachdem bei der A-Nationalmannschaft seit Monaten die guten Resultate ausbleiben, ist jetzt auch die U21 am Boden angekommen. Und der Aufschlag war hart: Als letzte in ihrer Gruppe scheidet die Junioren-Nationalmannschaft sang- und klanglos aus – mit einem Punkt aus drei Spielen in einer Gruppe mit England, Israel und Tschechien. Im letzten Gruppenspiel gegen England blieb das DFB-Team chancenlos. Schon nach 21 Minuten führten die Engländer 2:0, was zugleich das Schlussresultat markierte.

Nach dem Aus werden die Spieler und der Verband von allen Seiten regelrecht zerrissen. Blick hat die Reaktionen einiger deutschen Medien zusammengetragen:

«Sport Bild»

Sieglos raus bei Horror-EM – Jetzt haben wir auch eine Nachwuchs-Krise!

kicker.de

«Deutscher Fussball muss aufpassen, nicht im Mittelmass zu versinken» – Verdient ausgeschieden

ran.de

Kollektiver Total-Ausfall

Eurosport

Erst peinlich, dann unverschämt

Neben der Presse sind auch die Fans masslos enttäuscht. Während der Schlussphase hörte man Schmähgesänge und Pfiffe, die Fans sangen unter anderem «Scheisse, Scheisse DFB». Dazu riefen sie auch noch Dinge wie «Wir haben die Schnauze voll, ihr könnt nach Hause fahren!».

Auch viele Experten hacken öffentlich auf dem Verband und der Mannschaft rum. Markus Babbel (50) sagt bei Sat1: «Die Gruppe war machbar, als Letzter auszuscheiden, bedeutet, dass man was falsch gemacht hat. Es ist sehr enttäuschend.»

Kicker-Reporter Tim Lüddecke ging gar einen Schritt weiter und warnte davor, dass der «deutsche Fussball aufpassen muss, nicht im Mittelmass zu versinken». Da helfen auch Ausreden über die Absenz von Spielern wie Karim Adeyemi oder Ansgar Knauff nicht weiter.

Italien ebenfalls bereits raus

In der Schweizer Gruppe ist mit Italien ebenfalls ein Mitfavorit bereits raus. Unser südlicher Nachbar trat mit einem als eines der besten proklamierten Kader auf, und scheiterte krachend. Die Stars um Sandro Tonali und Wilfried Gnonto konnten in ihren Spielen ihre Klasse nicht ausspielen, oder verloren wie gegen die Schweiz nach einer gewissen Zeit den Faden. Man beschäftigte sich zudem mehr mit den Schiedsrichter-Leistungen als mit den eigenen, was sicher unnötig Kraft kostete.

Auch in den italienischen Medien ist das negative Echo gross. Die «Gazzetta dello Sport» titelt «Italien, ein Desaster» und kritisiert die Leistungen der Azzurrini scharf. Vor allem das letzte Spiel gegen Norwegen (0:1) wird in schmerzlicher Erinnerung bleiben, allen voran der Slapstick-Lattenschuss von Nicolò Cambiaghi.

Für die Schweiz bedeutete das Italien-Debakel die Qualifikation für den Viertelfinal, am Samstag (ab 21.00 Uhr live im Ticker) treffen die Schweizer auf Spaniens Junioren. Die Iberer haben ihre Gruppe souverän gewonnen, zeigten im letzten Spiel gegen die Ukraine aber vereinzelte Schwächen. Bleibt zu hoffen, dass Patrick Rahmen (54) seine Mannschaft auf diese einstellen und sie so zur Olympia-Qualifikation führen kann. (nsa)

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Gruppe A
Mannschaft
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Luxemburg
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1
Nordirland
Nordirland
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1
Slowakei
Slowakei
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1
Sieger GER/ITA
Sieger GER/ITA
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Gruppe B
Mannschaft
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Kosovo
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Slowenien
Slowenien
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Schweden
Schweden
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Schweiz
Schweiz
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Gruppe C
Mannschaft
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Belarus
Belarus
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Griechenland
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Verlierer POR/DEN
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Schottland
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Gruppe D
Mannschaft
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1
Aserbaidschan
Aserbaidschan
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Island
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Ukraine
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Sieger FRA/CRO
Sieger FRA/CRO
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Gruppe E
Mannschaft
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Bulgarien
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Georgien
Georgien
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Türkei
Türkei
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Sieger ESP/NED
Sieger ESP/NED
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Gruppe F
Mannschaft
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Armenien
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Ungarn
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1
Irland
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Sieger POR/DEN
Sieger POR/DEN
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Gruppe G
Mannschaft
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1
Finnland
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Litauen
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Verlierer ESP/NED
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Malta
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Polen
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Gruppe H
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Österreich
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Bosnien und Herzegowina
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Zypern
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Rumänien
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San Marino
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Gruppe I
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Estland
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Israel
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Verlierer GER/ITA
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Moldawien
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Norwegen
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Gruppe J
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Belgien
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Kasachstan
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Nordmazedonien
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Verlierer FRA/CRO
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