Ein verkorkstes Jahr
Für Embolo harzt es auch auf dem Platz

Der Gang vor das Basler Strafgericht ist der vorläufige Tiefpunkt eines nicht ganz einfaches Jahres für Breel Embolo. 2023 läuft es dem besten Schweizer Stürmer auch sportlich noch nicht nach Wunsch.
Publiziert: 21.06.2023 um 00:11 Uhr
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Aktualisiert: 21.06.2023 um 13:16 Uhr
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Breel Embolo hat auch sportlich schwierige Monate hinter sich.
Foto: imago/PanoramiC
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Die Karriere von Breel Embolo (26) ist wieder einmal ins Stocken geraten. Die vier EM-Quali-Spiele mit der Nati im ersten halben Jahr verpasst der Stürmer alle. Im März laborierte er an einer Knieverletzung, für die Spiele in Andorra (2:1) und gegen Rumänen (2:2) gibt er Nati-Coach Murat Yakin erneut aus gesundheitlichen Gründen einen Korb. Grund der Verletzung: unbekannt. Vermisst wird er in diesen Spielen aber kaum, was aber weniger an Embolo, als vielmehr an Zeki Amdouni liegt, dem Schweizer Shootingstar in diesem Frühjahr.

Die dicke Ärger-Akte von Breel Embolo
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Corona und Verkehrssünden:Die dicke Ärger-Akte von Breel Embolo

Noch im letzten Herbst läufts blendend für Embolo, der im Frühjahr 2015 mit 18 sein Debüt in der Nati gibt. Schon früh avanciert der in Kamerun geborene Basler zum Publikumsliebling, die Fans widmen dem Kraftpaket mit dem strahlenden Lachen und dem Lausbuben-Schalk schon an der EM 2016 in Frankreich zur Melodie von «The lions sleep tonight» einen eigenen Song. Auch am Montag in Luzern stimmen die Fans das Lied an, obwohl der 63-fache Internationale gegen Rumänien gar nicht dabei ist.

Nächtlicher Ausflug überschattet Gladbach-Kapitel

Im letzten Sommer lässt Embolo das Kapitel Gladbach hinter sich, wo er in drei Jahren in 106 Spielen 25 Tore erzielt. Seine Zeit am Niederrhein wird allerdings von einem nächtlichen Ausflug überschattet, als er während der Corona-Zeit von der Polizei aufgegriffen wird. Laut dieser soll er Teil einer Partygemeinschaft gewesen und über das Dach geflohen sein. Embolo stellt sich auf den Standpunkt, bei einem Kumpel im Nebenhaus der Party Basketball geschaut zu haben. Der Klub büsst ihn, auch die Stadt Essen brummt ihm wegen eines Verstosses gegen die Corona-Regeln eine – allerdings wesentlich tiefere – Busse auf (8400 Euro).

Traumstart an der Côte d'Azur, starke WM

An der Côte d'Azur blüht Embolo dann auf. Beim Klub aus dem Fürstentum schlägt der Neuzuzug (Ablöse 12,5 Mio Euro) voll ein. Er ist Stammspieler und erzielt in der Vorrunde in 15 Liga-Spielen sieben Treffer. Dementsprechend voller Selbstvertrauen reist er an die WM nach Katar. Im Nati-Sturm ist er die klare Nummer 1, Yakin setzt voll auf ihn - zu Recht. Embolo ist massgeblich daran beteiligt, dass die Schweiz trotz schwieriger Gruppe die Achtelfinals erreicht. Im Startspiel gegen sein Geburtsland Kamerun wird er mit seinem Tor zum Matchwinner, beim 3:2-Sieg im entscheidenden Vorrundenspiel gegen Serbien trifft er zum 2:2.

Nach der Rückkehr aus Katar sorgt Embolo wieder einmal neben dem Platz für Schlagzeilen, allerdings nicht aus Eigenverschulden. Kurz vor Weihnachten wird er in seinem Lamborghini-SUV Urus abgeschossen. Bilder des demolierten schwarzgelben PS-Monsters (über 800!) machen auf Social Media die Runde. Sportlich knüpft er an seine gute Form an, trifft in fünf Spielen fünfmal. Danach verliert er aber endgültig seinen Stammplatz, ehe ihn Knieprobleme fast zwei Monate ausser Gefecht setzen. In der Schlussphase der Saison ist Embolo zwar wieder dabei, den Negativtrend des Klubs kann er aber nicht stoppen. Am Ende verpasst Monaco sogar die europäischen Plätze, nachdem man lange mit einer Teilnahme an der Champions League geliebäugelt hat. Nun wagen Klub und Spieler mit neuem Trainer einen Neustart – auch Embolo.

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