Doppelbürger Kubi über die Doppelbürger-Diskussion
«Der SFV hat gar nichts verstanden»

Eine Nati ohne Doppelbürger? Total unsinnige Idee des Verbandes, findet BLICK-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz. Seine Kritik fällt heftig aus.
Publiziert: 08.07.2018 um 23:11 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2019 um 15:03 Uhr
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Kubi knallhart.
Foto: Toto Marti
KUBI_MURI-11275.jpg
Kubilay TürkyilmazBlick-Kolumnist

Die Gedanken von SFV-Generalsekretär Alex Mie­scher sind etwas vom Unsinnigsten, was in letzter Zeit zum Thema Doppelbürger in die Welt gesetzt wurde. Ich habe auch zwei Pässe. Den Schweizer und den türkischen.

Den habe ich machen lassen, bevor ich bei Galatasaray unterschrieb. Dies aus dem einfachen Grund, damit ich nicht als Ausländer galt. Ich habe mich weder in der Schweiz noch in der Türkei jemals als Ausländer gefühlt.

Das waren immer nur andere, die mich so fühlen lassen wollten. Nur wegen eines Passes fühlt sich keiner mehr oder weniger als Schweizer.

Miescher und damit der gesamte Verband haben in dieser Sache nichts verstanden. Gar nichts! Ich werde den Eindruck nicht los, dass man aus Verärgerung über die Leistung gegen Schweden eine Diskussion lostreten wollte, damit sie losge­treten ist. Damit etwas getan ist. Damit man die eigenen Fehler kaschieren kann. Denn der SFV hat in der ganzen Doppeladler-Affäre komplett versagt!

Was hätte ein starker Verband gemacht? Okay, er hätte nach den Bekenntnissen von 2014 schon mal dafür sorgen müssen, dass es gar nicht erst so weit kommt, indem er Sperren in Aussicht stellte.

So aber passierte es. Und dann muss ein starker Verband auch Stärke zeigen. Und Xhaka, Shaqiri und Lichtsteiner für das Spiel gegen Costa Rica sperren.

Ich kann Ihnen garantieren: Die Herren hätten nach einer Sperre im Achtelfinal alles gegeben. Alles! Denn das sind Spieler, die über den Stolz funktionieren.

Nicht nur die Verbandsbosse haben versagt. Auch der Nati-Coach steht in der Verantwortung. Vladimir Petkovic hat es nicht verstanden, die Spieler für ein WM-Achtelfinal genügend heisszumachen. Ich war als Zuschauer verärgert, ja zornig über das unterirdische Gekicke.

Nachdem sich die Herren eine Halbzeit lang vergeblich bemüht hatten, sich wirklich Mühe zu geben – der Coach hätte reagieren und Xhaka sowie Shaqiri vom Feld nehmen müssen.

Xhaka feiert Nati-Ausgleich mit Doppel-Adler
0:59
Hammer ins Serben-Netz:Xhaka feiert Nati-Ausgleich mit Doppel-Adler

Denn mit dem Spiel gegen Serbien haben sie uns aufgezeigt, was möglich ist, wenn sie hoch motiviert zu Werke gehen. Das hätten sie mit einem, zwei oder auch zehn Pässen gemacht. Klar, Spieler aus der Balkanregion haben wegen des Krieges eine besondere Affinität zu ihrer Heimat. Das kann ich nachvollziehen, respektiere ich – und es ist an und für sich auch überhaupt kein Problem.

Das Problem beginnt dann, wenn man in einem WM-Achtelfinal nicht das Allerletzte gibt. Weil der Gegner nicht Brasilien und nicht Serbien heisst. Sondern «nur» Schweden. Die Nordländer haben nun weiss Gott nichts mit der Herkunft unserer Balkan-Spieler zu tun.

Es scheint also wirklich so, dass der Verbrauch an psychischer Energie wegen des Gegners Serbien derart hoch war, dass dieser Speicher leer war. Verband und Trainer haben diese Konstella­tion nicht sehen kommen und dann noch falsch reagiert. Das ist das Problem. Und nicht, ob einer einen oder zwei Pässe hat. Diese kulturelle Durchmischung ist ja eine grosse Stärke unserer Mannschaft. Weshalb ich absolut nachvollziehen kann, dass Granit Xhaka irritiert, ja verärgert war über Mieschers Idee.

WM 2018 in Russland

Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 statt.

  • Alle Infos, Highlights und Hintergründe – kurz den WM-Ticker – finden Sie hier.
     
  • Sämtliche Ergebnisse und die besten Torjäger gibts hier in der Übersicht.
     
  • Die Spieler aller teilnehmenden Mannschaften im Porträt: Wer wie gut spielt, lesen Sie hier im interaktiven Special.

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WM-Quali Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
0
0
0
1
Luxemburg
Luxemburg
0
0
0
1
Nordirland
Nordirland
0
0
0
1
Slowakei
Slowakei
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Kosovo
Kosovo
0
0
0
1
Slowenien
Slowenien
0
0
0
1
Schweden
Schweden
0
0
0
1
Schweiz
Schweiz
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belarus
Belarus
0
0
0
1
Dänemark
Dänemark
0
0
0
1
Griechenland
Griechenland
0
0
0
1
Schottland
Schottland
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Aserbaidschan
Aserbaidschan
0
0
0
1
Frankreich
Frankreich
0
0
0
1
Island
Island
0
0
0
1
Ukraine
Ukraine
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe E
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bulgarien
Bulgarien
0
0
0
1
Georgien
Georgien
0
0
0
1
Spanien
Spanien
0
0
0
1
Türkei
Türkei
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe F
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Armenien
Armenien
0
0
0
1
Ungarn
Ungarn
0
0
0
1
Irland
Irland
0
0
0
1
Portugal
Portugal
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe G
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Polen
Polen
2
3
6
2
Finnland
Finnland
2
1
4
3
Litauen
Litauen
2
-1
1
4
Niederlande
Niederlande
0
0
0
5
Malta
Malta
2
-3
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe H
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
2
2
6
2
Rumänien
Rumänien
2
3
3
3
Zypern
Zypern
2
1
3
4
Österreich
Österreich
0
0
0
5
San Marino
San Marino
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe I
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Norwegen
Norwegen
2
7
6
2
Estland
Estland
2
0
3
3
Israel
Israel
2
-1
3
4
Italien
Italien
0
0
0
5
Moldawien
Moldawien
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe J
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
2
3
4
2
Wales
Wales
2
2
4
3
Kasachstan
Kasachstan
2
0
3
4
Belgien
Belgien
0
0
0
5
Liechtenstein
Liechtenstein
2
-5
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe K
Mannschaft
SP
TD
PT
1
England
England
2
5
6
2
Albanien
Albanien
2
1
3
3
Lettland
Lettland
2
-2
3
4
Serbien
Serbien
0
0
0
5
Andorra
Andorra
2
-4
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe L
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Tschechien
Tschechien
2
5
6
2
Montenegro
Montenegro
2
3
6
3
Kroatien
Kroatien
0
0
0
4
Färöer
Färöer
2
-2
0
5
Gibraltar
Gibraltar
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
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