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Mit neuer Frisur gegen Spanien: Ruben Vargas.

Foto: TOTO MARTI

Christian Finkbeiner

Vor einem Jahr sorgen Granit Xhaka und Manuel Akanji an der EM für Aufregung, als sie nach dem 1:1 zum Auftakt gegen Wales mit blond gefärbten Haaren gegen Italien antreten. Der Schuss geht nach hinten los, die Nati verliert sang- und klanglos 0:3. Die Aktion wird zu einer kleinen Staatsaffäre.

Auch bei diesem Zusammenzug darf der Coiffeur-Termin nicht fehlen. In Saragossa gegen Spanien setzen die Nati-Stars aber auf ihre natürliche Haarfarbe. Am ausgefallensten ist die Frisur von Ruben Vargas, der am Mittwoch seinen Coiffeur Rey Barber nach Bad Ragaz eingeladen hat.

«Ein Halb-Irokese», sagt Barber zur neuen Haarpracht seines Klienten. «Auf jeden Fall kein 0815-Haarschnitt.» Auch Eray Cömert, Ricardo Rodriguez, Manuel Akanji, Breel Embolo und Haris Seferovic bringen ihre Frisur auf Vordermann. «Taper Fade» heisst der Haarschnitt-Trend, der aus Grossbritannien kommt.

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Bodenständig und interessiert

Auch Granit Xhaka will auf eine perfekt sitzende Frisur nicht verzichten, ist aber etwas unter Zeitdruck. Kein Problem für Barber, der den Captain in 25 anstatt 45 Minuten frisch frisiert. «Granit war sehr bodenständig und wie alle sehr offen. Wir haben viel über die WM gesprochen, aber sie haben auch viel über mich wissen wollen», erzählt der 24-Jährige.

Oszkar S. heisst Barber mit bürgerlichem Namen. Er selbst spielte in der Jugend beim FC Embrach und bei Juventus, ehe wegen der Schule die Fussballschuhe an den Nagel hängte. Die Lehre als Coiffeur brach er nach einem Jahr ab, die Kunst des Rasierens und Frisierens brachte er sich danach selber bei.

«Ich habe meinen eigenen Style entwickelt», sagt Barber. Zuerst frisierte er seine Kundschaft noch zuhause im Zimmer in der Wohnung seiner Mutter, mittlerweile besitzt er in Oerlikon einen eigenen Salon mit einem Mitarbeiter. Das Geschäft läuft gut, bis Ende Monat ist er ausgebucht. Nur für Promis wie Rapper oder eben Fussballer geht er auch ausser Haus.

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Kein Cash, dafür Propaganda

Die Akquise läuft via Mundpropaganda und den sozialen Medien. So ist Barber, der Wurzeln in Ungarn und in der Karibik hat, auch via eines Freundes mit Vargas in Kontakt gekommen, den er auch schon in Augsburg besucht und frisiert hat. Dieser öffnete ihm nun die Türe zu den Nati-Stars. Cash erhält Barber für seine rund vier Stunden Arbeit zwar nicht, doch ein Foto und ein paar Posts mit Xhaka und Co. machen sich gut in der eigenen Vita.

Seinen nächsten Promi-Auftrag hat Barber am 5. November im Rahmen der Rap City Season im Hallenstadion. Vielleicht darf er aber am Montag vor dem Spiel gegen Tschechien in St. Gallen noch einmal bei den Nati-Stars vorbeischauen, denn Barber weiss: «Fussballer wollen vor dem Spiel nicht nur körperlich frisch sein, sondern auch frisch aussehen.»

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