«Vielleicht mit seiner Art aus der Zeit gefallen»
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Gründe für Shaqiri-Rücktritt:«Vielleicht mit seiner Art aus der Zeit gefallen»

Danke, Shaq!
Eine Legende verlässt die Bühne

Xherdan Shaqiri tritt aus der Nationalmannschaft zurück. Mit ihm verabschiedet sich einer der Grössten, die die Nati jemals hatte. Auch die SFV-Verantwortlichen würdigen ihn.
Publiziert: 16.07.2024 um 01:34 Uhr
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Aktualisiert: 16.07.2024 um 08:55 Uhr
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März 2010 gegen Uruguay: Erstes Spiel im Nati-Dress für Xherdan Shaqiri.
Foto: Blicksport
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Um kurz vor 15 Uhr schlägt am Montag die Nachricht ein wie eine Bombe. Xherdan Shaqiri veröffentlicht auf seinen sozialen Medien, dass sein Auftritt im EM-Viertelfinal gegen England sein letztes Länderspiel gewesen sei. «Sieben Turniere, viele Tore, 14 Jahre Schweizer A-Nationalmannschaft und unvergessliche Momente. Es ist Zeit, mich von der Nati zu verabschieden. Erinnerungen bleiben und dafür sage ich euch allen: DANKE, MERCI, GRAZIE, FALEMINDERIT.» Mit einem Schweizerkreuz und einem Herz endet die Nachricht, die mit #XS23 gezeichnet ist.

Erst wenige Minuten zuvor hatte Shaq die Verantwortlichen des SFV über seinen Entscheid informiert. «Er ist ein grosser Sportler, ein grosser Fussballer, ein Gentleman», sagt Verbandspräsident Dominique Blanc, der von Shaqiri persönlich über dessen Schritt informiert worden ist. Shaqiri habe die Herzen der Fans erobert und sei ein Vorbild für die Kinder in diesem Land gewesen, so Blanc. «Merci, Monsieur Shaqiri!»

Abgang durch die grosse Türe

Der Rücktritt Shaqiris kommt überraschend. Noch kurz vor Beginn der EM hatte er angesprochen auf seine Zukunft gesagt, dass er nach seinem MLS-Abenteuer in Chicago spätestens Ende Jahr nach Europa zurückkehren möchte. «In Europa will ich wieder mehr in den Rhythmus kommen, um auch in der Nati weiter ein Thema zu sein. Ich fühle mich gut und habe grosse Lust auf Fussball!»

Die Lust auf Fussball scheint ihm zumindest in der Nati in den letzten Wochen etwas vergangen zu sein. In Deutschland war ihm erstmals seit seinem Endrunden-Debüt 2010 unter Ottmar Hitzfeld nur die Rolle des Jokers zugedacht. Doch auch diese erfüllte Shaq mit Bravour. Mit dem 1:1 gegen Schottland sicherte er der Nati nicht nur einen wichtigen Punkt auf dem Weg in die Achtelfinals, sondern bescherte den Fans das, wofür sie ihn in den letzten 14 Jahren geliebt haben: einen Shaq-Moment.

2010 debütierte er in einem Testspiel vor der WM in Südafrika gegen Uruguay unter Ottmar Hitzfeld. Bereits sein erstes Länderspiel-Tor ein paar Monate später in der EM-Qualifikation in Basel gegen England war ein herrliches. Viele weitere folgten. Vor allem an grossen Turnieren war Shaq immer bereit, wenn es zählte. In 23 Partien an Endrunden erzielte er 10 Tore und 4 Assists – eine Wahnsinnsquote!

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Doch nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz war Shaq ein Grosser. Vor jedem Training begrüsste er die anwesenden Journalisten, er war nie um einen Spruch verlegen. Und seine Pressekonferenzen und Interviews sorgten, je älter er wurde, für Unterhaltung. Er war kein Lautsprecher, aber wenn er etwas sagte, hatte das Gewicht. So wie im letzten (Krisen-)Herbst, als er sagte, dass es offensichtlich sei, dass innerhalb der Mannschaft etwas nicht stimme.

Die Zeichen der Zeit erkannt

Nur einmal, nach dem Finalturnier der Nations League 2019, blieb Shaqiri mehr als ein Jahr der Nati fern. Wegen Verletzungen, aber auch weil es Differenzen zwischen ihm und Vladimir Petkovic gab. Ohne diese Pause wäre heute er und nicht Granit Xhaka Rekord-Natispieler. Mit 125 Spielen ist er die Nummer 2 der ewigen Bestenliste, und mehr Tore als er haben nur Alex Frei (42), Kubilay Türkyilmaz (34) und Xam Abegglen (32) geschossen.

Womöglich hat Shaqiri die Zeichen der Zeit erkannt, dass der Fussball, wie er ihn zelebriert, nicht zu demjenigen passt, der dem neuen und alten Nati-Trainer Murat Yakin vorschwebt. Die EM in Deutschland hatte einmal mehr gezeigt, wie physisch der Fussball geworden ist. Und dass Yakin auf jüngere, laufstarke Spieler wie Ndoye, Vargas und Rieder in der Offensive setzt.

«Ich bedauere es sehr, aber wir respektieren seinen Entscheid», sagte Yakin. «Ein grosses Dankeschön an ihn, dass wir einen so tollen Fussballer in der Schweiz gehabt haben.» Er habe ihn einmal als 17-Jährigen in der U18 beim FC Basel gegen Winterthur gesehen. Shaqiri habe nicht nur den Ball gestreichelt und unter Kontrolle gehabt, sondern auch den Gegner und den Linienrichter. «Das war für mich der eindrücklichste Moment.»

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