Ball war bei aberkanntem Amdouni-Tor nie hinter Grundlinie
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Leservideo zeigt:Ball war bei aberkanntem Amdouni-Tor nie hinter Grundlinie

Amdounis Tor war korrekt
Daten und Video beweisen: Nächster Tor-Klau bei der Nati

Die Nati hat schon wieder Pech mit einem Schiri-Entscheid. Der Treffer von Zeki Amdouni gegen Dänemark zum vermeintlichen 3:2 hätte zählen müssen. Tracking-Daten und ein Video beweisen, dass der Ball nach dem Corner von Filip Ugrinic deutlich nicht hinter der Linie war.
Publiziert: 16.10.2024 um 18:19 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2024 um 09:25 Uhr
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Der türkische Schiedsrichter Umut Meler bereitet mit der Aberkennung eines Tores der Nati Ärger.
Foto: TOTO MARTI

Der von Blick vermutete nächste Tor-Klau gegen die Nati ist Tatsache. Tracking-Daten und ein Video beweisen, dass der Ball am Dienstagabend beim 2:2 gegen Dänemark in St. Gallen beim Corner von Filip Ugrinic in der 73. Minute die Grundlinie nicht überquert hat. Und zwar deutlich. Die Nati – und vor allem Zeki Amdouni – erleben damit ein Déjà-vu. Wie gegen Spanien wird dem Benfica-Stürmer, der die Flanke mit einer herrlichen Direktabnahme versenkt, ein korrekter Treffer aberkannt.

Bitter für Murat Yakin und Co., die zum dritten Mal in dieser Kampagne von einem eklatanten Schiedsrichter-Fehlentscheid benachteiligt werden. Doch dieser ist besonders ärgerlich. Denn mit einem Sieg gegen Dänemark hätte die Nati trotz der drei Niederlagen zum Auftakt eine deutliche bessere Ausgangslage – und noch immer die Chance gehabt, sich sogar für die Viertelfinals der Nations League zu qualifizieren.

Falsches Stellungsspiel des Schiri-Assistenten

Bereits vor dem Auftauchen der Trackingdaten und der Videobilder gab es aufgrund der während des Spiels verfügbaren TV-Bilder erhebliche Zweifel am Entscheid des türkischen Schiedsrichter-Trios, das den Treffer aberkannt hatte. So auch beim Blick-Schiri-Experten Urs Meier, der das Stellungsspiel des Linienrichters stark kritisiert: «Der Assistent steht in einem total falschen Winkel.» Im Moment, als Ugrinic den Corner schlägt, bewegt sich der Schiri-Assistent einen Meter in Richtung Mittellinie. Warum dem so ist, ist für Meier nicht nachvollziehbar. «Seine Priorität Nummer 1 beim Corner ist es zu schauen, ob der Ball hinter der Linie ist oder nicht.» Dieser eine Meter sei laut Meier entscheidend.

Mit dem Schritt will der Assistent sich auf eine allfällige Offside-Situation nach dem Corner vorbereiten. Wenn er sich sicher gewesen wäre, dass der Ball von Ugrinic im Aus gewesen ist, wäre der Gedanke an eine mögliche nächste Spielsituation aber unnötig. Viel wahrscheinlicher ist, dass der Assistent seinen Fauxpas der falschen Position bemerkt und zurück auf die Grundlinie geht. Zu einem Zeitpunkt, als der Ball allerdings schon lange in der Luft ist.

Wie der Assistent trotzdem auf die Idee gekommen ist, dass der Ball die Linie mit vollem Umfang überquert haben muss, bleibt sein eigenes Geheimnis. Denn die Weisung von der Uefa an die Schiedsrichter ist glasklar: Eine Aktion soll nur dann gepfiffen werden, wenn es an der Sachlage keine Zweifel gibt.

Dänen reklamierten nicht

Ein weiteres Indiz, das bereits während des Spiels auf den Tor-Klau hindeutete: der dänische Goalie Kaspar Schmeichel. Mit 37 Jahren und 109 Länderspielen kann man ihm nichts mehr vormachen. Die Wiederholung des Corners zeigt, wie er ganz alleine und ungestört auf den Ball schaut. Er steht in der besten Position, um urteilen zu können, ob der Ball über die Linie fliegt. Doch Schmeichel lässt sich gar nichts anmerken. Keine Proteste. Keine Hand, die er hebt. Nichts.

Für Meier ist die Szene lehrbuchmässig. «In jedem Workshop kann die Uefa die Bilder gebrauchen, wie man es eben nicht machen sollte.» Für ihn wird schon beim Sichten der TV-Bilder klar, dass der Linienrichter sich seiner Sache nicht sicher gewesen war. «In dem Moment, wo er sich sicher ist, dass der Ball die Linie überquert hat, muss er die Fahne heben. Das tut er aber nicht.» Die Assistenten sind allerdings wie beim Offside angehalten, erst nach Abschluss der Szene die Fahne zu heben.

Zusätzliche Kameras auf der Grundlinie?

Da in der Nations League keine Torlinientechnik benutzt wird, hat nur der Videoschiedsrichter die Möglichkeit, den Entscheid umzukippen. Der VAR war in diesem Fall aber machtlos, denn keine Wiederholung der TV-Bilder zeigt eindeutig, ob der Ball im Aus war – oder eben nicht. Und nur aufgrund einer Annahme kann er den Entscheid der Schiedsrichter auf dem Platz nicht umstossen. Die am Mittwoch aufgetauchten Tracking-Daten und Videos sprechen aber eine klare Sprache: Der Ball war eindeutig nicht hinter der Linie. Nicht mal auf der Linie.

Ein möglicher Lösungsansatz, um solche krassen Fehlentscheide in Zukunft zu verhindern, wäre: Zwei TV-Kameras werden auf der Höhe der Torlinie platziert. Die Bilder davon würden dem TV-Publikum wie auch dem VAR zur Verfügung stehen. Die zusätzlichen Kosten wären – im Gegensatz zur Torlinientechnik, für welche mehrere Kameras pro Seite installiert werden müssen – deutlich tiefer. Die zwei Kameras hätten der Nati zwei Tore mehr beschert – und ihr in diesem Herbst so manchen Frust und Ärger erspart.

Auch der Ausgleich gegen Spanien wurde aberkannt
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Tor schon einmal geklaut:Auch der Ausgleich gegen Spanien wurde aberkannt
Gruppe A
Mannschaft
SP
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Luxemburg
Luxemburg
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0
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1
Nordirland
Nordirland
0
0
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1
Slowakei
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0
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1
Sieger GER/ITA
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0
0
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Gruppe B
Mannschaft
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1
Kosovo
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1
Slowenien
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Schweden
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Schweiz
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Gruppe C
Mannschaft
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Belarus
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Griechenland
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Verlierer POR/DEN
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Schottland
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Gruppe D
Mannschaft
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Aserbaidschan
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Island
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Ukraine
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Sieger FRA/CRO
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Gruppe E
Mannschaft
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Bulgarien
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1
Georgien
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Türkei
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Sieger ESP/NED
Sieger ESP/NED
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Gruppe F
Mannschaft
SP
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Armenien
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Ungarn
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1
Irland
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Sieger POR/DEN
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Gruppe G
Mannschaft
SP
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1
Finnland
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Litauen
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Verlierer ESP/NED
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Malta
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Polen
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Gruppe H
Mannschaft
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Österreich
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1
Bosnien und Herzegowina
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Zypern
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0
1
Rumänien
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San Marino
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Gruppe I
Mannschaft
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Estland
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Israel
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Moldawien
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Norwegen
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Gruppe J
Mannschaft
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Belgien
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Kasachstan
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0
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1
Liechtenstein
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Nordmazedonien
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Wales
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Gruppe K
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Albanien
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1
Andorra
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England
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Lettland
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Serbien
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Gruppe L
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Tschechien
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1
Färöer
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Gibraltar
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Verlierer FRA/CRO
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Montenegro
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