Es sind wüste Szenen, die sich im Spiel zwischen Zofingen und Pajde Anfang September abspielen. Nach Spielschluss hetzen einige Akteure der Gastmannschaft die Schiedsrichter übers Feld. Die rennen davon, müssen sich am Ende in der Kabine verstecken. Wilder Westen im Schweizer Fussball.
Bereits kurz nach der Aktion ergreift die Liga erste Massnahmen: Die Amateur-Liga sperrt die fehlbaren Spieler provisorisch, leitet den Fall an die Disziplinarkommission des Schweizerischen Fussballverbandes weiter. Die hat sich mit dem Fall beschäftigt und nun harte Sanktionen ausgesprochen.
Einer der Schiri-Hetzer wird für ein Jahr lang gesperrt. Er sitzt bis im September 2020 allerhöchstens auf der Tribüne. Auf ein Fussballfeld darf er nicht, auch Trainer-Funktionen oder sonstige Rollen darf er nicht übernehmen. Doch die einjährige Sperre ist noch milde.
Denn: Zwei weitere Akteure werden sogar bis Ende Mai 2021 von den Fussballplätzen verbannt. Sie verpassen somit den Rest der laufenden Saison – und die gesamte kommende Spielzeit! Erst ab Beginn der Saison 2021/22 werden sie wieder auf dem Feld stehen dürfen. Das sind immerhin knapp zwei Jahre Sperre.
«Solches Verhalten lässt sich nicht entschuldigen»
Bereits während dem Spiel sahen zwei Pajde-Akteure die Rote Karte, auch der Trainer wurde vom Platz geschickt. Auch sie wurden für mehrere Partien gesperrt.
Pajde-Spielertrainer Dejan Rakitic erhob gegenüber BLICK nach dem Vorfall Vorwürfe gegenüber dem Schiedsrichter. Zwar verurteilte er das Verhalten seiner Spieler, meinte aber auch: «Ich weiss nicht, was der Schiedsrichter gegen uns hatte.» Rakitic warf dem Schiedsrichter Parteilichkeit vor und meinte: «Solch eine Schiedsrichterleistung ist nicht normal.»
Die Amateur-Liga wies sämtliche Vorwürfe zurück. AL-Sekretär Roman Zanchetto erklärte bereits Mitte September: «Die Amateur-Liga ist überzeugt, dass der Schiedsrichter 100-prozentig versucht hat, die beste Leistung zu bringen. Daher lässt sich ein solches Verhalten gegenüber dem Schiedsrichter nicht entschuldigen.» (red)