Spieler von Rakitic-Klub greifen Schiedsrichter an
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Skandal in der 2. Liga inter:Spieler von Rakitic-Klub greifen Schiedsrichter an

«Entspricht den Richtlinien»
So hart bestraft die Liga die Schiri-Hetzer

Nach der Schiri-Hetzjagd in der 2. Liga Inter zieht die Amateur-Liga erste Konsequenzen. Bis alle Spieler bestraft werden, kann es allerdings noch dauern. AL-Sekretär Ramon Zanchetto erklärt, weshalb.
Publiziert: 11.09.2019 um 18:11 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2020 um 15:34 Uhr
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Beim Spiel zwischen Zofingen und Pajde kam es am Wochenende zu einer Schiri-Hetzjagd.
Foto: Screenshot

Die Wild-West-Jagd zwischen Zofingen und Pajde vom vergangenen Wochenende hat erste Konsequenzen. Die Amateur-Liga suspendiert mehrere Spieler des Rakitic-Klubs. Zwei Spieler erhalten eine Sperre für vier oder fünf Spieler, der Assistenztrainer muss zwei Spiele pausieren.

Gleich drei Spieler müssen für den Rest der Vorrunde pausieren. Sie werden provisorisch bis Mitte November gesperrt. Ramon Zanchetto, Sekretär der Amateur-Liga, bestätigt allerdings, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

«Die Sperren über vier und fünf Spiele entsprechen den Richtlinien. Es handelt sich um Fälle grober Unsportlichkeiten, je nachdem auch Schiedsrichter-Beleidigung, die wir angemessen behandeln.» Je nach Fall seien verschiedene Strafmasse anwendbar

Und die drei Spieler, die bis November auf der Tribüne sitzen? «Hierbei handelt es sich noch um eine provisorische Sperre. Sämtliche Parteien wurden aufgefordert, ihre Stellungnahmen einzureichen. Nach Durchsicht aller Unterlagen stellt die Amateur Liga sodann Antrag bei der Kontroll- und Disziplinarkommission des SFV. Diese legt die definitiven Sanktionen fest», erklärt Zanchetto das weitere Vorgehen. Bis zu einem definitiven Urteil könne es daher noch einige Zeit dauern.

«Nationalität darf keine Rolle spielen»

Spielertrainer Dejan Rakitic erhob gegenüber BLICK am Montag auch Vorwürfe gegenüber dem Schiedsrichter. Zwar verurteilte er das Verhalten seiner Spieler, meinte aber auch: «Ich weiss nicht, was der Schiedsrichter gegen uns hatte.» War der Unparteiische voreingenommen? Nein, sagt Zanchetto.

«Schiedsrichterleistungen sind aus der Ferne schwierig zu beurteilen. Ein Schiedsrichter muss neutral auftreten mit dem Fokus, ein gutes Spiel abzuliefern. Die Amateur Liga ist überzeugt, dass der Schiedsrichter 100-prozentig versucht hat, die beste Leistung zu bringen. Daher lässt sich ein solches Verhalten gegenüber dem Schiedsrichter nicht entschuldigen.»

Rakitic deutete auch an, dass die Nationalität des Unparteiischen eine Rolle gespielt haben könnte. Das dementiert Zanchetto, betont: «Die Nationalität des Schiedsrichters spielt bei der Spielzuteilung keine Rolle. Im SFV spielen über 300'000 Spieler aus über 180 Nationen in unseren Meisterschaften. Am Ende geht es immer noch um den Fussball, Politik hat auf dem Platz nichts verloren.»

Der betroffene Verein aus Möhlin AG gibt sich am Mittwoch nach Bekanntgabe des Strafmasses schweigsam. Pajde-Trainer Dejan Rakitic, Bruder von Weltklasse-Fussballer Ivan Rakitic, möchte sich gegenüber BLICK nicht weiter äussern. Der suspendierte Assistenztrainer war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. (red)

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