Maradonas letzte Stunden
Maradona litt an Lungenödem und Herzmuskelerkrankung vor Tod

Neue Details im Prozess um Diego Maradonas Tod: Gerichtsmediziner enthüllen Ergebnisse der Obduktion. Der Fussballstar litt an einem Lungenödem und einer Herzmuskelerkrankung. Sieben Ärzte und Pfleger stehen wegen Totschlags vor Gericht.
Publiziert: 28.03.2025 um 01:30 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2025 um 07:16 Uhr
Die 2020 verstorbene Fussballlegende Diego Maradona bleibt in seiner Heimat Argentinien unvergessen.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Maradona starb nach langer Sterbephase. Obduktionsergebnisse wurden im Prozess bekannt gegeben
  • Wasseransammlungen in Organen, Herzmuskelerkrankung und Lungenödem als Todesursachen festgestellt
  • Sieben Ärzte und Pfleger stehen vor Gericht, ihnen drohen bis zu 25 Jahre Haft
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Im Prozess um den Tod des argentinischen Fussballstars Diego Maradona im Jahr 2020 ist erstmals das Ergebnis der Obduktion bekannt gegeben worden. Er habe eine bis zu zwölfstündige Sterbephase durchlaufen, sagten zwei Gerichtsmediziner laut Medienberichten aus.

Maradona habe Wasseransammlungen in vielen Organen wie Unterleib und Lungen gehabt, sagten die Gerichtsmediziner, die damals die Autopsie durchgeführt hatten. Todesursache war demnach ein akutes Lungenödem bei Herzinsuffizienz und dilatative Kardiomyopathie, also eine Herzmuskelerkrankung, wie örtliche Medien berichteten.

Mehr als vier Jahre nach dem Tod von Maradona stehen sieben Ärzte und Pfleger vor Gericht. Ihnen wird Totschlag vorgeworfen, sie weisen die Vorwürfe zurück. Nach Einschätzung der Ermittler waren bei der häuslichen Pflege des gesundheitlich schwer angeschlagenen Weltmeisters von 1986 massive Fehler gemacht worden.

Im Gerichtssaal werden empfindliche Bilder gezeigt

Bevor die Forensiker ihre Aussagen als Zeugen machten, wurden die Anwesenden vor den starken Bildern gewarnt, die gezeigt werden würden. Maradonas Tochter Jana verliess daraufhin den Raum. Das argentinische Idol war am 25. November 2020 in einer privaten Wohnanlage nördlich von Buenos Aires im Alter von 60 Jahren gestorben. Wenige Wochen zuvor hatte er sich einer Gehirnoperation unterzogen.

Maradonas Tod sei weder plötzlich noch unerwartet gewesen, sagte Forensiker Carlos Mauricio Cassinelli vor Gericht unter anderem laut der argentinischen Zeitung «La Nación». Sein Herz sei fett gewesen und habe das Doppelte eines normalen Herzens gewogen.

In verschiedenen Organen hätten sich insgesamt 4,5 Liter Wasser angesammelt. Die Wasseransammlungen in den Organen hätten mehrere Tage zuvor begonnen. Maradona sei kein Patient gewesen, den man in häuslicher Pflege hätte behandeln sollen.

Das Verfahren soll mindestens bis Mitte Juli dauern

Die Staatsanwaltschaft wirft Maradonas Leibarzt, seiner Psychiaterin sowie einem Psychologen, einem weiteren Arzt, der medizinischen Koordinatorin der Krankenversicherung und zwei Pflegern Totschlag vor. Im Fall einer Verurteilung drohen ihnen Freiheitsstrafen von bis zu 25 Jahren.

Der Prozess begann vor gut zwei Wochen. Der Auftakt war zuvor zweimal verschoben worden, weil eine Reihe juristischer Fragen noch offen waren. Das Verfahren soll nun mindestens bis Mitte Juli dauern, insgesamt wurden 192 Zeugen geladen. Der Prozess gegen eine weitere Pflegerin wurde vom Hauptverfahren abgetrennt. Die Frau muss sich im zweiten Halbjahr vor einem Geschworenengericht verantworten.

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