«Reisende soll man nicht aufhalten»
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Petkovic bittet um Freigabe:«Reisende soll man nicht aufhalten»

Ligue-1-Experte von «L'Équipe» erklärt
Darum will Bordeaux Nati-Coach Petkovic unbedingt

Aus sportlichen und finanziellen Gründen ist der FC Girondins de Bordeaux zuletzt beinahe abgestiegen. Jetzt ist man sich mit Vladimir Petkovic einig, einem international renommierten Trainer. Wie geht das? Ein Journalist von «L'Équipe» klärt auf.
Publiziert: 27.07.2021 um 01:18 Uhr
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Vladimir Petkovic ist sich mit Bordeaux einig.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Dario Dietsche

«Petkovic ist eine grosse Nummer für Bordeaux», sagt Emery Taisne (36). Der Journalist der französischen Sportbibel «L'Équipe» weiss, was die Verpflichtung von Vladimir Petkovic (57) für den FC Girondins de Bordeaux bedeuten würde. Seit über vier Jahren ist er hautnah am zuletzt kriselnden Traditionsverein dran.

Stets erste Wahl

Bordeaux habe mit vier Trainern Gespräche geführt. Darunter auch Lucien Favre (63). Doch Petkovic sei stets erste Wahl gewesen. «Spätestens seit dem starken EM-Auftritt der Schweiz, speziell im Achtelfinal, ist Petkovic ein grosser Name in Frankreich», so Taisne. Zuvor habe er sich ja schon im Klub-Fussball bewiesen – mit dem Cup-Erfolg bei Lazio 2013.

Wie kann sich das jüngst abstiegsbedrohte Bordeaux den renommierten Petkovic angeln? Für Taisne ist klar: «Das sportliche Projekt muss ihn überzeugt haben.» Der neue Präsident Gérard López (49) wolle Bordeaux wieder zu einem grossen Ligue-1-Klub machen.

Die Grundpfeiler: Talentförderung, mutiges Offensivspiel und Teamgeist. Genau auf diesen habe Petkovic bereits die Nati aufgebaut. «Das war eine zusammengeschweisste, eingespielte Truppe – nicht wie Frankreich», sagt Taisne.

Kann sich Bordeaux Petkovic leisten?

Petkovic passe nicht nur perfekt in den Plan der «Girondins», sondern auch zu Präsident und Unternehmer López – bis im Dezember noch Besitzer des französischen Meisters Lille. Beide seien extrem anspruchsvoll. Taisne: «Petkovic kommt nicht nach Bordeaux, um gegen den Abstieg zu spielen.» Der Schweizer strahle eine Siegermentalität aus, gebe den Fans Zuversicht zurück.

Vladimir Petkovic persönlich

Vladimir Petkovic wurde 1963 in Sarajevo geboren. Als Fussballer spielte er ab 1987 in der Schweiz für Chur 97, Sion, Martigny, Bellinzona, Locarno und Buochs. Als Trainer betreute er Bellinzona, Agno, AC Lugano, YB, Samsunspor, Sion und Lazio Rom. Seit 2014 ist er Trainer der Schweizer Nati. Petkovic ist seit 34 Jahren mit Ljljiana verheiratet und Papa von zwei Töchtern.

Vladimir Petkovic wurde 1963 in Sarajevo geboren. Als Fussballer spielte er ab 1987 in der Schweiz für Chur 97, Sion, Martigny, Bellinzona, Locarno und Buochs. Als Trainer betreute er Bellinzona, Agno, AC Lugano, YB, Samsunspor, Sion und Lazio Rom. Seit 2014 ist er Trainer der Schweizer Nati. Petkovic ist seit 34 Jahren mit Ljljiana verheiratet und Papa von zwei Töchtern.

Noch vor drei Wochen drohte Bordeaux aus finanziellen Gründen der Zwangsabstieg. Die einstige Besitzer-Gruppe «King Street» hatte Schulden von über 100 Millionen Franken angehäuft und sich dann aus dem Staub gemacht. Ob sich der beinahe Konkurs gegangene Verein Petkovic jetzt leisten kann?

«Ja», sagt Taisne bestimmt. López habe die Schulden beglichen, Bordeaux stehe finanziell wieder gesund da. Auch eine allfällige Ablöse-Forderung des SFV dürfte laut Taisne kein Hindernis darstellen: «Der Klub ist zuversichtlich, weil Petkovic zu Bordeaux will. Das ist das Wichtigste.»

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