Kroos kritisiert Özil-Rücktritt
«Seine Erklärung wird von Quatsch überschattet»

Nationalspieler Toni Kroos hat sich in einem Interview zum umstrittenen Rücktritt von Mesut Özil (29) geäussert. Der Real-Star hält sich mit Kritik nicht zurück. Er selbst gibt bekannt, bis zur EM 2020 weitermachen zu wollen.
Publiziert: 16.08.2018 um 08:49 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2018 um 13:17 Uhr
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Toni Kroos ist mit der Art und Weise des Özil-Rücktritts nicht einverstanden.
Foto: AFP

Die Özil-Debatte rund um das Foto mit dem türkischen Präsidenten Erdogan spaltete ganz Deutschland. Vor, während und nach der WM. Dann Ende Juli der grosse Knall: Der 92-fache Nationalspieler erklärt seinen Rücktritt und rechnet mit seinen Kritikern ab: Medien, Sponsoren, der DFB – alle bekommen sie ihr Fett weg.

In mehreren Facebook-Posts prangert Özil Rassismus im deutschen Fussballbund (DFB) an. «Ich werde nicht mehr für Deutschland spielen, solange ich dieses Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit spüre.»

Kroos unterstellt Özil viel «Quatsch» in Erklärung

Rund 20 Tage nach dem grossen Knall meldet sich nach Manuel Neuer und Thomas Müller der nächste Ex-Teamkollege zur Causa Özil. Real-Star Toni Kroos gibt der deutschen «BILD» ein Interview, und hält sich mit Kritik an seinem ehemaligen Teamkollegen nicht zurück. Kroos sagt: «Die Art und Weise seines Rücktritts war nicht in Ordnung.» 

Vor allem der Rassismus-Vorwurf stösst dem vierfachen Champions-League-Sieger und Weltmeister von 2014 sauer auf: «Ich denke, dass er selbst weiss, dass es Rassismus innerhalb der Nationalmannschaft und des DFB nicht gibt.» Das Gegenteil sei der Fall: Die deutsche Nationalelf setze sich ja immer wieder aus Überzeugung für Vielfalt und Integration ein. Mesut sei dafür ein gutes Beispiel gewesen.

Zur dreiteiligen Rücktrittsbekundung von Özil auf Facebook sagt Kroos weiter: «Der Anteil, der in seiner Erklärung gut und richtig angesprochen wird, wird leider durch den wesentlich höheren Anteil an Quatsch überschattet.»

Real-Star macht bis EM 2020 weiter

Kroos selbst hat sich ebenfalls Gedanken dazu gemacht, ob die Zeit für einen Rücktritt gekommen ist. Nach guten Gesprächen mit Nationaltrainer Jogi Löw hat er sich aber dagegen entschieden: Kroos will bis zur EM 2020 weiter machen. 

Nicht nur der DFB-Coach hat seine Meinung massgebend beeinflusst, wie Kroos im Interview verriet: «Mein Sohn Leon wollte unbedingt, dass ich für Deutschland weiterspiele. Er ist nun mal grosser Fan von Real und der Nationalmannschaft. Da wäre es schwer gewesen, Nein zu sagen.» (nim)

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