Die millionenschweren Transfermeldungen aus Saudi-Arabien häufen sich von Tag zu Tag. Doch auch im Zeitalter der irren Saudi-Deals gehen noch Wechsel für Fussball-Romantiker über die Bühne. So geschehen im spanischen Oviedo.
Nach über 20 Jahren kehrt Santi Cazorla (38) zu seinem Jugendklub Real Oviedo in die zweite spanische Liga zurück. Der Europameister von 2008 und 2012 verzichtet dafür auf ganz viel Geld. Laut Angaben des Vereins besteht Cazorla nur auf den Mindestlohn der Liga, der laut Medienberichten bei 91'000 Euro pro Saison liegt. Etwa 7500 Euro pro Monat.
«Ich will nichts von Oviedo. Ich fühle mich bereits dafür entlohnt, indem ich die Möglichkeit habe, dieses Trikot wieder zu tragen und meine letzten Abenteuer in der Nähe meiner Leute zu erleben», wird der Mittelfeldspieler bei seiner Vorstellung zitiert.
In London zum Star geworden
Cazorla wuchs in der Gegend auf und durchlief die Jugendmannschaften von Real Oviedo. 2003 machte er sich auf in die weite Welt von Europas Spitzenfussball. Nach Stationen bei Villarreal und Malaga landete der Edeltechniker 2012 beim FC Arsenal, wo er endgültig zum internationalen Star wurde. Bei den Gunners absolvierte er in sechs Jahren 129 Spiele und gewann zwei Titel.
Doch Cazorla lernte auch die dunkle Seite des Fussballs kennen. Infolge einer Infektion wegen eines Krankenhauskeims am Fuss fiel er 2016 über eineinhalb Jahre aus, zwischenzeitlich wurde gar über eine Amputation nachgedacht. Doch der Spanier kämpfte sich zurück und kehrte nach 636 Tagen auf den Fussballplatz zurück.
Cazorla, der Magier
Zuletzt spielte Cazorla bei Al-Sadd in Katar, nun ist der verlorene Sohn zurück in der Heimat. Und wird dort als Magier gefeiert. In einem Social-Media-Video auf den Kanälen des Klubs reitet er als Zauberer auf einer Kutsche durch den Wald.
Es ist ein Video mit Symbolcharakter. Denn Cazorlas Rückkehr zu seiner Jugendliebe bringt wieder etwas Magie in die von Geld gesteuerte Fussballwelt. (bjl)