St. Galler Zweitligist schuftet für Cup-Hit
FC Winkeln besorgt Extra-Tribüne für FCL-Fans in Bern

2200 Liter Bier und 1500 Olma-Bratwürste: Der FC Winkeln ist für das grösste Spiel seiner Klubgeschichte bereit. Der hohe finanzielle Aufwand für das Cupspiel gegen Luzern soll am Sonntag wieder eingespielt werden.
Publiziert: 17.08.2023 um 09:09 Uhr
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Aktualisiert: 17.08.2023 um 10:03 Uhr
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Nur einen Steinwurf vom Kybunpark (hinten) entfernt: Der St. Galler Quartierverein FC Winkeln empfängt im Cup auf dem Gründenmoos den FC Luzern.
Foto: Zvg
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Nein, sein Navi muss der Busfahrer vom FC Luzern am Sonntag nicht neu programmieren. Denn das Cupspiel gegen 2.-Ligist FC Winkeln findet in der Ostschweiz nicht irgendwo auf dem Land statt, sondern nur einen Steinwurf vom Kybunpark entfernt, wo Luzern sonst gegen den FCSG spielt. 

Ganze 235 Meter Luftlinie liegen die Anstosspunkte der Arena und ennet der Autobahn im Gründenmoos auseinander. Im Kleinstadion mit der altehrwürdigen Haupttribüne ist sonst nur Rambazamba, wenn die Springreiter am CSIO gastieren.

FC Winkeln bestellte 2200 Liter Bier

Doch nun sorgt der FCL mit seinem Cupauftritt für ein Fussball- statt Pferdesportfest. «Wir waren zwar schon mehrmals in der ersten Hauptrunde, aber einen Super-League-Gegner hatten wir noch nie. Das ist ein Riesen-Highlight für uns», sagt Medienchef Simon Hofstetter zu Blick. Um ein echtes Cupfest zu kriegen, kam ein Umzug in den Kybunpark nicht infrage.

Als dem Quartierverein vor sechs Wochen die Auslosung den FCL beschert, steht bei den St. Gallern schon wenige Stunden danach das OK für den Cup-Hit. «Seither haben wir uns wöchentlich getroffen. Der Aufwand ist enorm», sagt Hofstetter.

Das sind einerseits die TV-Infrastruktur und das Catering. Für die erhofften 2000 bis 2500 Zuschauer haben die Winkler 2200 Liter Bier und 1500 Olma-Bratwürste bestellt. Stolze Zahlen.

Enormer Aufwand für die Abschirmung der FCL-Fans

Doch der grösste und aufwendigste Posten? Die Sicherheit. In der Super League sind Luzerner und St. Galler verfeindet, nun müssen die FCL-Anhänger auch gegen Winkeln von den restlichen Zuschauern getrennt werden. Das, obwohl sich die Rivalität logischerweise nur auf den FCSG bezieht, der am Sonntag zur gleichen Zeit beim FC Widnau im Rheintal antritt. 

Trotzdem: Bei den Vorbereitungen und im Budget des Zweitligisten, das gemäss Medienchef mehrere Zehntausend Franken beträgt und mit Sponsoren, den Ticket- und Cateringeinnahmen gedeckt werden soll, dreht sich vieles um die FCL-Fans. 

Die Winkler entschieden sich, die 1800-Plätze-Haupttribüne den einheimischen Zuschauern zu überlassen – und dafür den erwarteten 400 bis 600 FCL-Fans einen eigenen Gästesektor zu bauen. Inklusive separates Catering (mit Senf!) und einer extra erstellten Stehplatztribüne.

Dafür aber einen Tribünenbauer zu finden, war eine Knacknuss. Denn neben dem Schwägalp-Schwinget findet in der Stadt das «St. Galler Fest» statt, wofür unzählige Temporärbauten erstellt werden. Medienchef Hofstetter: «Wir haben dann glücklicherweise in der Region Bern noch einen Lieferanten gefunden.»

Alles bald parat fürs Cupfest im Gründenmoos also. Jetzt muss sich noch Winkeln-Präsident Michael Gort von seiner im dümmsten Moment eingefangenen Grippe erholen.

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