Riesen-Wirbel um Elseid Hysaj (27)!
Der Aussenverteidiger wechselte diesen Sommer vom SSC Neapel zu Liga-Konkurrent Lazio Rom. Für das traditionelle Ständchen, das fast jeder Fussballer im neuen Team zum Besten geben muss, wählt er das Lied «Bella Ciao» aus der berühmten Netflix-Serie «Haus des Geldes». Luis Alberto filmt den Einstand seines Teamkollegen und stellt ihn ins Netz.
Es folgt ein riesiger Shitstorm. Der Grund: «Bella Ciao» gilt in Italien als Hymne der Widerstandskämpfer gegen Diktator Benito Mussolini. Lazio ist berüchtigt für seine Fangruppen, die sich teilweise zum Faschismus bekennen. Dass ein Spieler im eigenen Trikot «Bella Ciao» singt, sei eine Beleidigung. Die Nachrichtenagentur Adnkronos zitiert einen Anführer der Ultras wie folgt: «Unsere Fans waren historisch immer rechtsextrem, und das sage ich mit Stolz.»
Fans suchen Hysaj beim Teamhotel
Die Ultras seien derart sauer auf Hysaj gewesen, dass sie Medienberichten zufolge versuchten, den Neuzugang am Teamhotel zu stellen. Ob es zu einer Konfrontation kam, ist nicht bekannt. An einer Brücke in Rom wurde ein Banner angebracht mit der Aufschrift: «Hysaj ist ein Wurm, Lazio ist faschistisch.»
Lazio selber verachtet das Verhalten der Fans. «Wir distanzieren uns klar von denen, die dieses Ereignis für politische Zwecke instrumentalisieren wollen», heisst es in einem Statement des Klubs am Dienstag. Es sei «nicht das erste Vorkommnis dieser Art».
Übrigens: Hysaj ist Unterstützer der sozialistischen Partei Albaniens. Der 27-Jährige setzt sich also durchaus mit politischen Themen auseinander. Ob das Ständchen ein bewusster Seitenhieb in Richtung Lazio-Ultras war? Oder wollte sich Hysaj lediglich als «Haus des Geldes»-Fan outen und sang somit ohne gross nachzudenken? So oder so: Für Aufruhr sorgt die Aktion allemal. (fmü)