Im Prozess um Vergewaltigungsvorwürfe gegen den früheren brasilianischen Fussball-Star Dani Alves hat die Anklage eine neunjährige Haftstrafe gefordert. Die Staatsanwaltschaft verlangte am Donnerstag ausserdem, dass der 40-Jährige seinem mutmasslichen Opfer 150'000 Euro zahlen soll, wie aus der Anklageschrift hervorging, die die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte.
Der ehemalige brasilianische Nationalspieler, der früher bei den Top-Klubs FC Barcelona und Paris Saint-Germain spielte, sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Er war im Januar bei einem Besuch in Barcelona festgenommen worden, nachdem ihm eine junge Frau vorgeworfen hatte, sie Ende Dezember in der Toilette eines Nachtclubs vergewaltigt zu haben. Der Ex-Fussballstar kam wegen Fluchtgefahr nicht auf Kaution frei. Die Anklage wirft Alves sexuelle Angriffe vor, zu denen auch eine Vergewaltigung zählt.
Alves spricht von einvernehmlichem Sex
Alves hatte sich nach der mutmasslichen Tat in Widersprüche verstrickt. Vor seiner Festnahme sagte er in einem Fernsehinterview, er kenne die Frau, die ihn beschuldige, überhaupt nicht. Nach seiner Festnahme gab er gegenüber den Ermittlern jedoch an, er habe einvernehmlichen Sex mit der Frau gehabt.
In einem im Juni veröffentlichten Interview mit der Zeitung «La Vanguardia» versicherte der Brasilianer, er habe ein «reines Gewissen» und sei unschuldig. Dass er den Geschlechtsverkehr in dem Nachtclub zunächst geleugnet habe, begründete er mit seiner Befürchtung, seine Frau werde ihn wegen seines Fremdgehens verlassen.
Alves hat in seiner Fussball-Karriere 42 Titel gewonnen, darunter drei Champions-League-Titel mit dem FC Barcelona. Nach seiner Festnahme wurde er von seinem mexikanischen Verein UNAM Pumas hinausgeworfen. (AFP/dti)