«Ist mein Leben nicht wichtiger als meine Karriere?» Diese rhetorische Frage stellt sich Josh Cavallo (21) im Podcast «Today in Focus» der englischen Zeitung Guardian. Wenn er an die im kommenden Winter stattfindende WM in Katar denkt, packe ihn die Angst, so der Australier. Denn nachdem er sich im Oktober als erster schwuler Fussballer überhaupt outete, muss er in einigen repressiven Staaten dieser Welt sogar um sein Leben fürchten.
«Ich habe davon gelesen, dass sie Schwule in Katar zum Tode verurteilen. Das ist etwas, wovor ich Angst habe und weshalb ich nicht gerne nach Katar gehen würde», erzählt der Spieler, der zurzeit beim australischen Verein Adelaide United unter Vertrag steht. Momentan liegt Australien in der WM-Quali auf Platz zwei der Gruppe hinter Leader Saudi-Arabien.
WM-OK will entschärfen
In Katar drohen Menschen aus der LGBTQ-Szene mehrere Jahre Gefängnis. Zudem gilt das Land für Homosexuelle als eines der gefährlichsten auf dieser Welt. Gemäss der Scharia sind theoretisch auch Todesurteile für solche Menschen möglich. Auch wenn laut Menschenrechtsorganisationen solche bislang nicht vollstreckt wurden.
Das WM-OK versucht die Situation zu entschärfen und betont, dass alle willkommen seien. In den Stadien sollen sogar Fahnen mit Regenbogenfarben zugelassen sein.
Das Outing von Cavallo hatte vor einigen Wochen unglaublich viele Reaktionen ausgelöst. Auch wenn er bislang der einzige Fussballprofi geblieben ist, der sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt hat. Er sei aber bei weitem nicht der einzige im Fussballgeschäft, betont der Cavallo. Unzählige Profis seien auf ihn zugekommen und hätten ihm ihre Geschichte erzählt. (nab)