Beim DFB brennt wieder der Baum!
An einer Sitzung am vergangenen Freitag leistete sich der Präsident höchstpersönlich einen verbalen Ausrutscher der untersten Schublade. Demnach soll Fritz Keller (65) seinen Vize Rainer Koch (62) auf eine Linie mit Nazi-Richter Roland Freisler gestellt haben.
Freisler war damals der Blutrichter von Adolf Hitler. Rund 2600 Todesurteile soll er verteilt haben. Unter anderem an die Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl, die mit der «Weissen Rose» gegen das Hitler-Regime kämpften. Freisler war ein Mann zum Fürchten. Im Gericht brüllte er die Angeklagten regelrecht nieder.
Anzeige erstattet
Gegenüber «Bild» versucht Keller sein Verhalten zu erklären. «Manchmal fallen in Kontroversen Worte, die nicht fallen sollen und nicht fallen dürfen», gibt der 65-Jährige zu. Weiter Keller: «Insbesondere auch im Hinblick auf die Opfer des Nationalsozialismus war der Vergleich gänzlich unangebracht. Ich bedauere dies sehr und werde meine Worte künftig weiser wählen.»
Ob diese Entgleisung Konsequenzen mit sich trägt? Wie der «Spiegel» schreibt, soll Generalsekretär Friedrich Curtius bei Moral- und Anstandswächtern des Verbands Anzeige erstattet haben.
Keller habe sich bereits schriftlich sowie mündlich bei Koch entschuldigt. «Er hat die Grösse, die Entschuldigung anzunehmen, wofür ich ihm dankbar bin», sagt der DFB-Präsident gegenüber «Bild». (fmü)