Knapp zwei Wochen ist es her, als Diego Armando Maradona im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt verstorben ist. Einen Tag nach seinem Tod hat «Dieguito» seine letzte Ruhe gefunden. Auf einem Friedhof von Buenos Aires wurde er neben seinen Eltern beerdigt. Zwischen seiner hinterlassenen Verwandtschaft entbrennt nun ein Kampf, der sich über Monate hinweg ziehen dürfte – es geht um viel Geld.
16 Familienmitglieder wollen ein Stück von Maradonas Erbe. Davon sind fünf seine anerkannten Kinder. Die Napoli-Legende soll aber sieben (!) weitere Kinder gezeugt haben. Laut «Reuters» hätten sechs davon bereits Anträge eingereicht, um als Kinder Maradonas anerkannt zu werden. Zusätzlich mischen vier seiner fünf Schwestern um die Erbschaft mit.
Laut der «Sun» soll das Erbe rund 44 Millionen Franken betragen. Wie Gerichtspapiere aufzeigen, habe der Argentinier sein Vermögen auf zahlreiche Konten in Argentinien, Dubai und auch in der Schweiz aufgeteilt. Immobilien, eine luxuriöse Fahrzeug-Flotte, Juwelen und Einnahmen aus Werbedeals komplettieren Maradonas Vermögensliste.
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Gleichmässige Aufteilung auf alle Erben
«Es ist verrückt, denn jeder wird an dem Fall teilnehmen können, und nicht nur die fünf anerkannten Kinder, sondern auch die vermeintlichen Erben», sagt Rechtsanwalt Mauricio D’Alessandro gegenüber «Reuters». Maradona habe 2012 ein Testament verfasst, es vier Jahre später aber wieder vernichten lassen. So müsste laut argentinischem Gesetz das Vermögen gleichmässig auf alle Erben aufgeteilt werden – ob anerkannt oder nicht, wie «BBC» schreibt.
Den Erben könnte aber auch anderes Ungemach drohen, denn der Weltmeister von 1986 soll vielen Leuten Geld schulden. Laut D’Alessandro, der mehrere Jahre mit Maradona zusammengearbeitet hat, gebe es etwa 60 Klagen gegen ihn. So schätzte «Celebrity Net Worth» seinen Wert zu seinem Todeszeitpunkt auf nur 444’000 Franken. Denn neben den Klagen seien auch noch Steuerschulden in Italien im Wert von 37 Millionen Franken offen.
Maradona sei arm verstorben
In dieselbe Kerbe schlägt auch der argentinische Journalist Luis Ventura. Da Maradona es geliebt habe, Geld auszugeben und zu verschenken, sei er «definitiv arm» verstorben, wie Ventura in einer argentinischen TV-Sendung erzählt.
Eine genaue Berechnung von Maradonas Erbe sowie eine offizielle Information über ein allfälliges Testament gibt es nicht. D’Alessandro hat für die Angehörigen nur einen Tipp: «Das Erste, was die Erben tun müssen, ist, ein paar Anwälte zu beauftragen, die sich darum kümmern». (red)