Das Sommermärchen hallt auch knapp 20 Jahre später noch nach, besser gesagt die Affären rund um die Vergabe der WM 2006. Nun kommts zum nächsten Kapitel: Der ehemalige Fifa-Chef Sepp Blatter (88) und sein einstiger Generalsekretär Urs Linsi (74) werden im brisanten Prozess ihre Stimmen erheben.
Wie die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtet, soll das Duo nicht persönlich im Saal erscheinen, sondern digital aus der Schweiz befragt werden. Richterin Eva-Maria Distler gab bekannt, dass Blatter am 20. Juni und Linsi bereits am 10. Juni aussagen sollen.
Im Zentrum der Ermittlungen stehen die Ex-DFB-Grössen Theo Zwanziger (78), Wolfgang Niersbach (74) und Horst R. Schmidt (82). Ihnen wird vorgeworfen, in einem besonders schweren Fall die Steuern hinterzogen zu haben. Eine Überweisung von 6,7 Millionen Euro an die Fifa im Jahr 2005 soll in der Steuererklärung für das WM-Jahr 2006 fälschlicherweise als Betriebsausgabe deklariert worden sein. Dies hätte dem Fiskus rund 13,7 Millionen Euro vorenthalten. Die Angeklagten bestreiten die Vorwürfe vehement.
Rückzahlung für Stimmenkauf?
Die Staatsanwaltschaft hegt den expliziten Verdacht, was hinter der Zahlung stecken könnte: Die Rückerstattung eines Darlehens über zehn Millionen Schweizer Franken, welches der verstorbene Franz Beckenbauer (†78) von dem Geschäftsmann Robert Louis-Dreyfus (†63) erhalten haben soll. Dabei könnte es sich um einen Stimmenkauf für die WM 2006 handeln.
Diese Hypothese konnte bisher jedoch nicht bestätigt werden. Wie dpa weiterhin berichtet, trat bereits Mitte April der Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeness (72) vor Gericht auf, konnte aber keine Klarheit in das Rätsel um die Verwendung des Geldes bringen. Die Fussball-Welt blickt gespannt auf Frankfurt, wo das nächste Kapitel in diesem Fussball-Krimi geschrieben wird. (che)
Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.
Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.