Sein Geld verdient Sandro Wolfinger (32) als Projektmanager einer Eventfirma. An den Wochenenden kickt er in der 1. Liga Classic mit den Amateuren des FC Balzers gegen Tuggen oder Gossau. Doch an einigen besonderen Tagen im Jahr darf er sich das Trikot von Liechtenstein überstreifen – und auf der grossen Fussballbühne antreten.
Speziell viele Erfolgserlebnisse kann Wolfinger in seiner Nati-Karriere aber nicht feiern. Meist gibts aufs Dach, oft sehr drastisch, wie etwa beim 0:7 gegen Island in diesem Frühling. Doch seit Freitagabend ist alles anders. Plötzlich ist Wolfinger eine Internet-Sensation – und lebt den Fussballer Traum.
Tor des Lebens in der EM-Quali
Die Fürstentum-Kicker treffen in der EM-Quali auswärts auf Bosnien. Schnell liegt Liechtenstein 0:2 zurück, alles scheint seinen gewohnten Lauf zu nehmen – bis Wolfingers Sternstunde schlägt. Der Mittelfeldspieler setzt nach einer Ecke zu einem Volley an und hämmert den Ball traumhaft in den Winkel.
Ein absolutes Traumtor, das innert Minuten auf der ganzen Welt viral geht. Ein Tweet der Plattform «EuroFoot» zu Wolfingers Kiste wird fast vier Millionen Mal angesehen. Das Spiel verliert Liechtenstein am Ende knapp mit 1:2. Gross kümmern dürfte es im Lager der Liechtensteiner aber kaum einen. Besonders nicht Wolfinger, der sich über Nacht in der Fussballwelt einen Namen gemacht hat.
Kurios: Wolfinger war in seiner Karriere nie für viele Tore bekannt. Der letzte Treffer glückte ihm vor über vier Jahren in der 1. Liga im Trikot des USV Eschen/Mauren. Und nun dieser Volley-Hammer. Besser gehts nicht. (sbe)