Star-Berater Raiola packt aus
«Bin bereit, für meine Spieler in den Krieg zu ziehen»

Spielerberater Mino Raiola (54) vertritt zahlreiche Weltstars auf dem Transfermarkt. Der Italiener erzählt, wieso Hass ihn motiviert, warum Erling Haaland beim BVB landete und was Bayern München besser macht als andere Vereine.
Publiziert: 10.12.2021 um 11:40 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2021 um 14:42 Uhr
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Er ist der Star-Berater der Fussball-Welt: Mino Raiola.
Foto: EPA

Haaland, Pogba, Ibrahimovic oder Donnarumma: Klingende Namen, die Mino Raiola (54) in seiner Laufbahn unter seine Fittiche genommen hat. Immer wieder landet der Star-Berater Transfergeschäfte ab 50 Millionen Franken aufwärts. Geld würde ihn jedoch nicht antreiben, sondern die Zufriedenheit seiner Spieler. Dafür würde er alles geben.

«Ich bin bereit, für meine Spieler in den Krieg zu ziehen», sagt der Italiener im Interview mit «Sport1». «Ich will den Spielern helfen. Sie müssen stolz auf mich sein.» Eine wichtige Zutat für seinen Erfolg sei absolute Ehrlichkeit: «Wenn die Spieler merken, dass du ehrlich bist und ihnen nicht Honig um den Mund schmierst, ist das besser.» Der 54-Jährige scheut daher auch nicht, Klubs und ihren Vertretern gelegentlich auf den Schlips zu treten. «Wenn die mich hassen, dann ist es das grösste Kompliment für mich. Dann mache ich etwas gut.» Kein Wunder, kam es schon zu gröberen Streitereien.

«Wir hatten richtig dicken Streit»

So erzählt Raiola eine Anekdote zu Verhandlungen mit Borussia Dortmund. 2013 wechselte Henrikh Mkhitaryan (32) zum BVB. Bevor der Wechsel zustande kam, krachte es zwischen ihm und den Verantwortlichen Hans-Joachim Watzke (62) und Michael Zorc (59) jedoch gewaltig.

Das ist Mino Raiola (54)

Mino Raiola wird im italienischen Salerno geboren und wächst in Haarlem (Holland) auf. Dort haben seine Eltern ein italienisches Restaurant eröffnet, wo Raiola früh mitgeholfen hat. Bereits mit zwölf Jahren unterstützte er seinen Vater bei den administrativen Aufgaben, weshalb er früh mit Geld in Kontakt kam. Mit knapp 20 Jahren wurde er Sportdirektor beim FC Haarlem, wo er zuvor selbst Fussball spielte. Danach machte sich Raiola selbständig und hat sich als Berater aufgestellt. Zu den Spielern, die Raiola betreut, zählen unter anderem Erling Haaland, Zlatan Ibrahimovic, Paul Pogba, Gianluigi Donnarumma oder Marco Verratti. Der 54-Jährige wohnt und arbeitet in Monaco und spricht fliessend Italienisch, Holländisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch. Sein Markenzeichen ist seine Sonnenbrille, ohne welche er kaum zu sehen ist.

Mino Raiola wird im italienischen Salerno geboren und wächst in Haarlem (Holland) auf. Dort haben seine Eltern ein italienisches Restaurant eröffnet, wo Raiola früh mitgeholfen hat. Bereits mit zwölf Jahren unterstützte er seinen Vater bei den administrativen Aufgaben, weshalb er früh mit Geld in Kontakt kam. Mit knapp 20 Jahren wurde er Sportdirektor beim FC Haarlem, wo er zuvor selbst Fussball spielte. Danach machte sich Raiola selbständig und hat sich als Berater aufgestellt. Zu den Spielern, die Raiola betreut, zählen unter anderem Erling Haaland, Zlatan Ibrahimovic, Paul Pogba, Gianluigi Donnarumma oder Marco Verratti. Der 54-Jährige wohnt und arbeitet in Monaco und spricht fliessend Italienisch, Holländisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch. Sein Markenzeichen ist seine Sonnenbrille, ohne welche er kaum zu sehen ist.

Mit Watzke hatte er Streit, «richtig dicken Streit». Auch mit Sportdirektor Zorc sei die Beziehung «wirklich schlecht» gewesen: «Er muss mich wirklich gehasst haben». Warum? Es soll angeblich soweit gekommen sein, dass Raiola bei den Verhandlungen gar einen Stuhl durch das Büro von Geschäftsführer Watzke getreten habe. Mittlerweile haben sich die Wogen geglättet. Mehr als das: «Ich würde Watzke sogar als grossen Freund bezeichnen», offenbart der Spielerberater.

Auch in der Beziehung zu Zorc hätte der Italiener, der in Holland aufwuchs, nicht gedacht, dass «aus Hass Freundschaft wurde». Letztendlich sei die Art und Weise, wie sie den Verein führen, ausschlaggebend für den Wechsel von Haaland gewesen: «Er hat den Verein in einer Art und Weise verkauft, sodass Erling meinte: ‹Da sehe ich mich. Hier kann ich mich entwickeln.›»

Darum ist Bayern besser

Der BVB leiste hervorragende Arbeit, insbesondere wenn es darum geht, Talente von morgen zu verpflichten. «Die Dortmunder holen absolute Supertalente. Sie hatten damals die Eier, jemanden wie Erling zu holen, der noch recht unbekannt ist, aber trotzdem viel Geld kostet.» Dass jedoch der FC Bayern München an der Spitze der Bundesliga steht, kommt nicht von ungefähr.

«Was die Bayern im Vergleich zu anderen Vereinen mit ihrem Budget machen, ist unglaublich», schwärmt Raiola. Die Professionalität, die der deutsche Rekordmeister an den Tag lege, habe sich in den letzten 15 Jahren massiv gesteigert. Momentan spielt keiner seiner Schützlinge bei Bayern. Doch wer so viele Top-Spieler vertritt, wird zweifelsohne immer wieder mit Klubs dieses Kalibers in Kontakt stehen. (che)

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