Cedric Ittens Nati-Bilanz ist phänomenal: Drei Tore in zwei Spielen. Oder noch genauer: Drei Treffer in nur 109 Minuten.
Der Nati-Stern des damaligen Espen-Stürmers geht vor elf Monaten in seinem Wohnzimmer auf. Im Kybunpark spielt die Schweiz ihr zweitletztes Qualifikationsspiel gegen Georgien. Es steht Mitte November in der 71. Minute noch 0:0, als Nati-Coach Vladimir Petkovic den St. Galler erstmals bringt. Keine sechs Minuten später schiesst Itten das goldene 1:0.
Ein vorentscheidender Schritt zur EM 2020, die wegen Corona auf nächstes Jahr verschoben wurde. Nur drei Tage später schlägt Itten beim 6:1 in Gibraltar wieder zu: Zwei Tore, ein Assist.
Erste Tore in Schottland
Im Corona-Sommer verlässt Itten den Tabellenzweiten St. Gallen, wechselt zu den Glasgow Rangers. «Am Anfang hatte ich Pech mit einer Muskelverletzung», sagt der gebürtige Basler zu BLICK. Im sechsten Anlauf klappts: Beim 5:1 gegen Motherwell netzt Itten zweimal ein, er braucht dafür nur 21 Minuten.
Am letzten Wochenende gibts wieder eine Zwangspause. «Mein Knie war geschwollen, ich wollte nichts riskieren.»
«Schön, dass ich dabei sein darf»
Am Flughafen Kloten holt ihn am Montag Freundin Nina ab. Sie ist schon früher aus Schottland in die Schweiz zurückgekehrt, um den Umzug von Herisau AR nach Glasgow zu vollenden. Die meisten Möbel stehen noch in der Wohnung in Herisau. Und Ittens Name steht neu im Kybunpark. Auf einer 73,5 m langen, grünen Solidaritätswand, auf der über 7500 Saisonkarten-Inhaber der letzten Saison und alle Spieler der St. Galler Rasselbande verewigt sind. «Das ist schön», findet Itten. Beim Abschlusstraining im Kybunpark will er seinen Namen suchen. Geht leider nicht. Die Uefa hat die Wand schon abgedeckt.
Heute gehts im Test gegen den aktuellen Vize-Weltmeister Kroatien, danach in der Nations League gegen die ehemaligen Weltmeister Spanien (Samstag) und Deutschland (Dienstag). Itten: «Auf drei solche Hammerspiele freut man sich riesig. Schön, dass ich dabei sein darf. Es ist eine grosse Ehre, für die Schweiz zu spielen.»