Gianluca Vialli verliert Kampf gegen Krebs
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Italienischer Ex-Stürmer:Gianluca Vialli verliert Kampf gegen Krebs

Zum Tod von Gianluca Vialli (†58)
Einer der Tor-Zwillinge ist nicht mehr

Gianluca Vialli ist nach einem jahrelangen Kampf gegen Krebs in der Nacht auf Freitag gestorben. Italien trauert um einen der ganz Grossen.
Publiziert: 06.01.2023 um 17:44 Uhr
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Aktualisiert: 06.01.2023 um 17:46 Uhr
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Gianluca Vialli ist in der Nacht auf Freitag verstorben.
Foto: keystone-sda.ch
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Italien trauert schon wieder. Nachdem Mitte Dezember mit Sinisa Mihajlovic (†53) einer der besten Mittelfeldspieler der Serie-A-Geschichte verstorben ist, ist nun auch die italienische Stürmer-Legende Gianluca Vialli für immer eingeschlafen. Im Alter von 58 Jahren verliert er den jahrelangen Kampf gegen einen Bauchspeicheldrüsentumor.

Viallis Tod bewegt. Die Reaktionen sind gewaltig. «Ciao Gianluca, wir werden dich nie vergessen», schreibt der italienische Fussballverband auf Twitter. Besonders emotional ist ein Brief seines Ex-Klubs Sampdoria. «Du hast uns und wir haben dir viel gegeben. Ja, es war gegenseitige und unendliche Liebe». Ähnlich bewegend ist die Botschaft von Milan-Star Alessandro Florenzi: «Ich habe mir zu Weihnachten nur etwas gewünscht: Dass du meine SMS antwortest. Doch dazu kam es nicht und wird es auch nicht mehr kommen. Ruhe in Frieden, Meister des Lebens.»

Vialli war einer der ganz Grossen. Er hat so ziemlich alles gewonnen: Serie A, Coppa Italia, Champions League, Uefa Cup, den Cup der Cupsieger. Einzig mit der italienischen Nationalmannschaft hat er nie eine Trophäe gestemmt. In 59 Partien hat er für die Azzurri 16 Tore erzielt. Den Durchbruch schafft er Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger bei Sampdoria. Zusammen mit Roberto Mancini formt er ein gefürchtetes Sturmduo. «Gemelli del gol» werden sie genannt – die italienischen Tor-Zwillinge.

Auf der Insel trifft er seine grosse Liebe

Vialli und Mancini schiessen den Verein aus Genua 1991 zum bisher einzigen Serie-A-Titel der Vereinsgeschichte. In der darauffolgenden Saison marschieren sie mit Sampdoria durch den Meistercup und geben sich erst im Final dem FC Barcelona geschlagen. Es ist ein Déjà-vu. Denn drei Jahre zuvor unterliegt Samp den Spaniern im Berner Wankdorf im Final des Europapokals der Pokalsieger. Nach acht Jahren in der Hafenstadt zieht es Vialli 1992 zu Juventus. In Turin baut er sein Palmarès mächtig aus. Zum Ende der Karriere wagt er ein Abenteuer in der Premier League, mit Chelsea holte er als Spielertrainer (!) den Cupsieger-Cup und den englischen Liga-Cup.

Dank seiner Zeit in England lernt Vialli seine grosse Liebe Cathryn kennen. 2003 heiratet er sie. Gemeinsam ziehen sie später zwei Töchter gross – Olivia und Sofia. Mit dem Fussball bleibt Vialli verbunden. Mal schreibt er ein Buch. Ein andermal arbeitet er als TV-Experte. Auf die ganz grosse Bühne des Fussballs kehrt er 2019 zurück, als sein langjähriger Freund Mancini ihn in den Staff für die italienische Nationalmannschaft integriert.

«Ich habe es nie als Kampf betrachtet»

Zu diesem Zeitpunkt ist Vialli schon zwei Jahren an Krebs erkrankt. Doch er fühlt sich fit genug. Auf seine Krankheit angesprochen sagt er im Oktober 2020 zur «Gazzetta dello Sport»: «Ich habe es nie als Kampf betrachtet, weil ich immer dachte, dass es besser ist, Krebs als Freund zu behalten. Ich habe ihn immer als einen Reisebegleiter betrachtet, den ich gemieden hätte.»

Viallis Zeit mit den Azzurri wird erfolgreich. Im Sommer 2021 gewinnen sie die EM. Nur wenige Monate später ist der Calcio wegen der verpassten WM wieder am Boden. Für Vialli folgt die wirklich schlechte Nachricht aber, als die WM in vollem Gange ist. Der Krebs ist zurück. Er wird in London in einem Spital eingeliefert. In der Nacht auf den 6. Januar dann die traurige Gewissheit. «Mit unermesslicher Trauer geben wir den Tod von Gianluca Vialli bekannt», schreibt die Familie. «Italien verabschiedet sich von einem der beliebtesten überhaupt», titelt die «Gazzetta».

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