Gerade einmal 62 Minuten Spielzeit genügen, um die positiven Schlagzeilen zurückzubringen. Am Sonntag debütiert Jérôme Boateng für seinen neuen Arbeitgeber Salernitana – nur zwei Tage nach der offiziellen Vollzugsmeldung des Transfers. Für seine Leistung beim 0:0 gegen den FC Turin erhält der deutsche Weltmeister von 2014 grosses Lob von den Medien und seinem Trainer Filippo Inzaghi (50). «Inzaghi baut die Boateng-Mauer» titelt das italienische Portal footballnews24.eu.
Unverhofftes Comeback nach langer Pause
Der Innenverteidiger hat in seinem ersten Einsatz seit Juni grossen Anteil am ersten Punktgewinn der Süditaliener im neuen Jahr nach zuletzt vier Niederlagen in Folge. Defensive Stabilität hat der Tabellenletzte der Serie A dringend nötig: Für das Team mit den meisten Gegentoren der Liga war es am 23. Spieltag erst das zweite Spiel zu null.
Dabei war Boatengs Einsatz gar nicht geplant: Aufgrund eines Ausfalls griff Inzaghi auf den Neuzugang zurück, obwohl dessen letzter Einsatz schon über sechs Monate zurücklag. «Ich dachte, er würde mir sagen, ob ich verrückt sei, ihn spielen zu lassen. Aber ich wusste, was für ein grosser Champion er ist», sagt der frühere Stürmer-Star. Im Jahr 2023 stand der ehemalige Bayern-Verteidiger für Olympique Lyon nur gerade 136 Minuten im Einsatz und war seit Sommer gar vereinslos.
Reichlich Negativ-Schlagzeilen
Der Abstieg vom gefeierten Weltmeister begann schleichend – mit Häme über Boatengs ungelenkes Abwehrverhalten gegen Messi im Champions-League-Halbfinale 2015 zwischen Bayern und Barcelona. Drei Jahre später – an der WM 2018 – flog Boateng im zweiten Gruppenspiel vom Platz, Deutschland schied erstmals in der WM-Gruppenphase aus. Der Abwehrspieler kam danach nur noch zu drei Länderspieleinsätzen, ehe ihn der damalige Bundestrainer Jogi Löw (64) aus seinem Kader strich.
Wegen Körperverletzung verurteilt
Danach wurden die Themen ernster: Ab Dezember 2019 ermittelten die Münchner Behörden zwischenzeitig wegen häuslicher Gewalt, einerseits gegenüber seiner Ex-Partnerin Sherin Senler, der Mutter seiner Kinder. Andererseits gegenüber seiner damaligen Freundin Kasia Lenhardt (†25), die sich 2021 nur wenige Tage nach einem Interview von Boateng in der «Bild» das Leben nahm.
Die Ermittlungen wurden wieder aufgenommen und Boateng wurde wegen Körperverletzung in zwei Fällen verurteilt. Im Oktober 2022 machte die «Süddeutschen Zeitung» zudem bekannt, dass Lenhardt wenige Tage vor dem Interview eine Verschwiegenheitserklärung unterschrieben hatte, die ihr eine Reaktion auf Boatengs Aussagen verunmöglichte. Die Urteile wurden mittlerweile aufgrund von Verfahrensfehlern aufgehoben. Daher gilt Boateng juristisch als unschuldig. Das letzte Wort vor Gericht ist aber noch nicht gesprochen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | SSC Neapel | 17 | 14 | 38 | |
2 | Atalanta BC | 16 | 22 | 37 | |
3 | Inter Mailand | 15 | 25 | 34 | |
4 | Lazio Rom | 17 | 8 | 34 | |
5 | AC Florenz | 15 | 17 | 31 | |
6 | Juventus Turin | 16 | 14 | 28 | |
7 | Bologna FC | 16 | 5 | 28 | |
8 | AC Mailand | 16 | 9 | 26 | |
9 | Udinese Calcio | 16 | -6 | 20 | |
10 | AS Rom | 17 | 0 | 19 | |
11 | FC Empoli | 16 | -2 | 19 | |
12 | FC Turin | 17 | -5 | 19 | |
13 | Genua CFC | 17 | -12 | 16 | |
14 | US Lecce | 17 | -18 | 16 | |
15 | Como 1907 | 16 | -10 | 15 | |
16 | Hellas Verona | 17 | -19 | 15 | |
17 | Parma Calcio | 17 | -10 | 15 | |
18 | Cagliari Calcio | 17 | -12 | 14 | |
19 | FC Venedig | 17 | -13 | 13 | |
20 | AC Monza | 16 | -7 | 10 |