Rosenkrieg in Rom immer absurder
Zaniolo will weg, aber niemand will ihn

In Rom hat die Personalie Nicolò Zaniolo in den vergangenen Tagen für viel Aufregung gesorgt. Er wollte weg, doch niemand wollte ihn verpflichten. Und als es jemanden gab, weigerte er sich.
Publiziert: 03.02.2023 um 14:01 Uhr
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Aktualisiert: 03.02.2023 um 14:52 Uhr
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Nicolò Zaniolo hat mit seinem Verhalten in Rom alle vergrault.
Foto: imago/LaPresse
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Sie haben sich geliebt: Nicolò Zaniolo (23) und die AS Roma. Doch von Amore ist nicht mehr viel zu spüren. Auslöser: das Pokalspiel gegen Genoa am 12. Januar. Zaniolo zeigt einmal mehr eine dürftige Leistung. Ein paar wenige Fans quittieren es bei seiner Auswechslung mit Pfiffen.

Es ist der Point of no Return. Am Tag danach macht Zaniolo dem Klub klar, dass er wegwill. Davon bekommt zunächst niemand etwas mit. Bis Mourinho Zaniolos Wechselgelüste öffentlich macht und preisgibt, dass sich der einstige Liebling der Fans weigert, bis auf Weiteres mit dem Roma-Trikot aufzulaufen.

Flucht vor den eigenen Fans

Unverständlich für die stolzen Roma-Fans. 15 Menschen fühlen sich derart gekränkt, dass sie sich vor sein Haus begeben und ihn bedrohen – bis er die Polizei verständigt. Ein No-Go. Zaniolo flüchtet daraufhin zu seinen Eltern nach La Spezia unweit seines Geburtsortes Massa.

Währenddessen buhlt Milan um Zaniolos Dienste. Die Roma will 30 Millionen Euro und keinen Cent weniger. Zu viel für die Rossoneri, nicht aber für Bournemouth. Doch Zaniolo lässt die Engländer abblitzen. Er sei zu gut für den Drittletzten der Premier League.

Weil sonst niemand Interesse zeigt, will er am Deadline Day das Angebot trotzdem annehmen. Doch die «Cherries» haben sich mittlerweile anders orientiert. Dumm gelaufen. Derweil denken die Manager der Roma über rechtliche und disziplinarische Massnahmen nach. Sicher ist: Zaniolo hat in Rom keine Zukunft.

Ist Zaniolo ein Mobbing-Opfer?

Der Flügelstürmer seinerseits soll ebenfalls rechtliche Schritte erwägen. Auf ihn sei psychischer Druck ausgeübt worden, heisst es. Am Mittwochabend reicht er den wütenden Fans und dem Klub in einem offenen Brief dann doch die Hand.

Viel helfen wird ihm das wohl nicht. Denn Klub und Fans scheinen nicht gewillt, ihm zu verzeihen. Und so ist Zaniolo – wie schon andere italienische Talente vor ihm – drauf und dran, seine Karriere an die Wand zu fahren. Denn seit seinen beiden Kreuzbandrissen ist er mehr mit seinem ausschweifenden Privatleben aufgefallen als mit seiner wuchtigen Art, Fussball zu spielen.

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