Ex-Real-Star war schon in Berlin
Isco kommentiert gescheiterten Union-Deal

Union Berlin stand vor der Verpflichtung von Isco. Doch im letzten Moment ist der absolute Transfer-Hammer noch gescheitert. Jetzt sickert durch, woran es gelegen haben soll.
Publiziert: 01.02.2023 um 16:30 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2023 um 16:38 Uhr
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Urs Fischer kommt nicht in den Genuss von Isco.
Foto: imago/Matthias Koch
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Alles war in Berlin angerichtet für den absoluten Transfer-Hammer. Francisco Román Alarcón Suárez, genannt Isco (30), sollte bei Urs Fischers Union unterschreiben. Von Zeitenwende war die Rede. In Fachkreisen gab es sogar die, die diesen Transfer als Angriffserklärung von Union in Richtung Bayern München deuteten.

In Köpenick selbst dagegen waren viele skeptisch. Zwar hat der Klub in jüngster Vergangenheit immer wieder gealterte Bundesliga-Stars wie Christian Gentner, Neven Subotic sowie Max Kruse verpflichtet. Dass ein früherer Real-Madrid-Star, der fünfmal die Champions League, viermal die Klubweltmeisterschaft und dreimal die spanische Meisterschaft gewonnen hat, U21-Europameister und vor elf Jahren Golden Boy gewesen ist, für Union auflaufen würde, überstieg dann doch jegliche Vorstellungskraft einiger Fans.

Träumen mit der spanischen Zaubermaus

Oder wie hört sich das an? Isco, der an einem gewöhnlichen Samstagnachmittag in Bochum mit dem Union-Trikot aufläuft, streichelt den Ball im Mittelfeld, hebelt aus dem Nichts mit einem feinen Chipball die gegnerische Abwehr aus und lanciert Sheraldo Becker alleine in Richtung Tor. Dieser wiederum umdribbelt den Goalie, schiebt lässig ein und bedankt sich umgehend beim Vorlagengeber. Fast zu schön, um wahr zu sein.

Als Isco am Dienstagvormittag tatsächlich an der Berliner Charité für den obligatorischen Medizincheck auftaucht, glauben auch die grössten Skeptiker an diesen Deal. Nichts scheint im Weg zu stehen.

Schuld wird gegenseitig zugeschoben

Und dann trotzdem: der Paukenschlag am Nachmittag. Die beiden Parteien machen im letzten Moment die Rolle rückwärts, obschon Isco den Medizincheck bestanden hat. Gescheitert sei es daran, dass beide Seiten ein unterschiedliches Verständnis vom Gehalt hatten. Dementsprechend schieben sich beide Verhandlungspartner die Schuld für den geplatzten gegenseitig zu.

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«Wir hätten Isco gerne bei uns gesehen, aber wir haben unsere Grenzen. Diese wurden heute entgegen der vorherigen Absprachen überschritten», sagt Unions Manager Oliver Ruhnert zu «Bild». Iscos Seite dagegen behauptet, dass «unser Verhandlungspartner nicht mehr bereit war, sich in dem ursprünglich besprochenen Rahmen zu bewegen».

An Brutto und Netto gescheitert?

Oder gab es schlichtweg ein Missverständnis? Das zumindest vermutet Sky-Experte Torsten Mattuschka (42): «Ich glaube, dass es an Brutto und Netto gescheitert ist.»

Eine Begründung für diese Annahme liefert die Union-Legende gleich hinterher. «Weil es in Spanien, glaube ich, nur Netto-Verträge gibt als Fussballer. In Deutschland habe ich selbst nur Brutto-Verträge unterschrieben. Und wenn man das nicht explizit so besprochen hat – ich haue einfach mal zwei Millionen in den Raum – für Union sind es zwei Millionen brutto, für die Isco-Seite zwei Millionen netto, dann ist das hier in Deutschland schon ein kleiner Unterschied.»

Eine andere Erklärung kommt aus Spanien: Wie «El Mundo» schreibt, soll Union plötzlich nur noch an einer Vertragslaufzeit bis im Sommer interessiert gewesen sein, während die Isco-Seite von anderthalb Jahren ausgegangen war. Und: Die Berliner sollen Isco nicht für Europa-League-Einsätze eingeplant haben, was dem Mittelfeldspieler gar nicht schmeckte. Andere Medien berichten auch von kurzfristigen Unstimmigkeiten beim Lohn und bei Bonus-Zahlungen.

Wie dem auch sei: Zum Frieden aller bleibt Isco, der Ende Dezember seinen Vertrag bei Sevilla aufgelöst hat, bis auf Weiteres vereinslos. Gegen aussen scheint er es gelassen zu nehmen. Gegenüber einem Reporter des Lokalsenders «101TV» sagt er nach seiner Rückkehr nach Spanien: «Sowas kommt vor im Fussball.» Gleichzeitig bleibt Unions Star das Ensemble und wird nicht von einem einzelnen Spieler abgelöst.

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