Legten ihm TV-Macher Worte in den Mund?
Eklat um Fascho-Rede von Maradona

Die zehnteilige Serie «Maradona – Leben wie ein Traum» über den Jahrhundert-Fussballer schlägt hohe Wellen, insbesondere Lazio Rom ist über eine Aussage gar nicht erfreut.
Publiziert: 15.11.2021 um 18:05 Uhr
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Über Diego Armando Maradona (†60) wurde auf Amazon Prime eine zehnteilige Serie veröffentlicht.
Foto: keystone-sda.ch

Die Hand, die Dribblings und der Spieler sind so legendär wie kontrovers. Nach dem Tod am 25. November 2020 von Diego Armando Maradona (†60) widmete der Regisseur Alejandro Aimetta dem begnadeten Fussballer eine zehnteilige Biopic-Serie, welche auf Amazon Prime zu sehen ist.

Eine Aussage im Film zwingt nun Lazio Rom zu einer Stellungnahme. Vor einem Spiel in der Saison 1984/1985 zwischen Napoli, wo der Argentinier zu dieser Zeit spielte, und Lazio, soll Maradona eine Kabinenansprache mit folgenden Worten gehalten haben: «Heute wollen uns diese Faschisten demütigen. Sie wollen uns auf den Knien sehen, in unserem Haus, wir lassen sie nicht, wir kämpfen um jeden Ball.»

Maradona ein «Freund Lazios»

Nicht nur in den Sozialen Medien wehren sich Lazio-Fans, auch der Club selber kontert auf ihrer Webseite: «Wir lassen die Öffentlichkeit die Qualität der Maradona-Serie von Amazon Prime beurteilen. Aber wir können die wenigen Sekunden, die wir gesehen haben, als lächerlich bezeichnen. In ihnen werden Maradona auf völlig willkürliche und unwahrscheinliche Weise Worte zugeschrieben, die er nie ausgesprochen hätte.» Der Spieler sei ein «Freund Lazios» gewesen.

Der Schuldige ist schnell gefunden: Regisseur Aimetta. Die Aussage im Film diene einzig dazu, Lazio Rom zu diskreditieren und sei «hasserfüllt». Lazio fordert Amazon Prime auf, die Szene aus der Serie zu entfernen.

Lazio und der Faschismus

Ganz aus der Luft gegriffen ist die Aussage nicht, ob Maradona sie nun gesagt hat oder nicht. Dem Hauptstadt-Klub haftet das Image des Faschismus schon lange an. Das jüngste Beispiel: Im Sommer wurde Neuzugang Elseid Hysaj (27) von rechtsextremen Gruppierungen bedroht, nachdem der Spieler bei seiner Begrüssung «Bella Ciao» – eine Widerstandslied gegen Diktator Mussolini – gesungen hatte. In Rom hängte sogar ein Banner mit der Überschrift «Hysaj ist ein Wurm, Lazio ist faschistisch».

Ob Amazon Prime die Szene rausschneidet, ist noch unklar. Lazio-Präsident Claudio Lotito (64) ist jedenfalls darauf bedacht, die Reputation seines Klubs aufzubessern. (jsl)

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