Juventus im freien Fall
Klublegende Del Piero rechnet mit alter Liebe ab

Die Niederlage gegen Aufsteiger Monza ist nur die Spitze des Eisbergs aller Probleme bei Juventus Turin. Alessandro Del Piero findet klare Worte zur aktuellen Situation.
Publiziert: 31.01.2023 um 13:39 Uhr
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Alessandro Del Piero zählt seine grosse Liebe Juventus Turin an.
Foto: Getty Images

Alessandro Del Piero (48) ist der Inbegriff einer Klub-Ikone: 17 Jahre stand er im Dienst von Juventus Turin und absolvierte 705 Spiele für die «Bianconeri» (290 Tore, 176 Assists). Die Ereignisse der letzten Wochen rund um den italienischen Rekordmeister sind für ihn daher nur schwer mitanzusehen. Nach der Pleite gegen den Aufsteiger und Berlusconi-Klub Monza (0:2) lässt er seinen Frust raus.

Erinnerungen an Fall «Calciopoli» werden wach

Gegenüber «Tuttosport» erklärt Del Piero, dass die Geschehnisse den Spielern zugesetzt hat. «Es ist ein sehr schwieriger Moment. Gegen Monza haben wir Fehler gesehen, die der Qualität der Spieler auf dem Platz nicht angemessen waren. Ich glaube, dass das, was auf Unternehmensebene geschieht, den Spielern auf dem Platz schadet.» Juventus wurden wegen Bilanzbetrugs bei Spielertransfers 15 Punkte abgezogen, der Klub steht aktuell auf dem 13. Tabellenplatz.

«Der psychologische Zustand der Mannschaft ist offensichtlich fragil und alles, was gesagt wird, wirkt sich darauf aus», ergänzt der frühere Stürmer. Del Piero kennt diese Situation aus seiner eigenen Karriere. 2006 gehörte er zum Kader der «Alten Dame», als der Verein durch den Manipulationsskandal «Calciopoli» in die Serie B zwangsabstieg. Die Meistertitel 2004/2005 und 2005/2006 wurden Juve aberkannt. Und das Team musste die Saison im Unterhaus mit 17 Minuspunkten beginnen. Trotzdem hielten Schlüsselspieler wie Goalie Buffon und Stürmer Del Piero dem Klub die Treue. Und tatsächlich schaffte Juve den sofortigen Wiederaufstieg.

Juventus fechtet Urteil an

Nun ist der Klub erneut an einem Tiefpunkt angelangt und Del Piero, Weltmeister von 2006, zählt auch Juve-Trainer Massimiliano Allegri an. «Allegri? Der katastrophale Start in die Saison liegt auch in seiner Verantwortung, ich denke da an die Niederlagen in der Champions League. Die Solidität der letzten Jahre ist in dieser Saison nicht mehr gegeben.» Juventus scheitere in der Gruppenphase der Königsklasse und muss den Weg in die K.o.-Phase der Europa League antreten.

Für den Klub aus dem Piemont stehen ungemütliche Zeiten bevor. Gegen den Punktabzug ziehen die Turiner vor das Sportgericht des Italienischen Olympischen Komitees (CONI). Sollte das Urteil bestehen bleiben, droht das Verpassen des europäischen Wettbewerbs. Dadurch würden dem finanziell sowieso schon schwer angeschlagenen Klub auch noch fix eingeplante Millionenbeträge wegfallen. Dann müssten wichtige Spieler verkauft werden. (mab)

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