Buffon gibt mit emotionalem Video Rücktritt bekannt
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Karriereende nach 28 Jahren:Buffon gibt mit emotionalem Video Rücktritt bekannt

Ein Charakterkopf sagt Ciao
Buffon beendet mit 45 Jahren seine Karriere

Nun ist der Zeitpunkt gekommen: Nach 28 Jahren hängt Gianluigi Buffon seine Torwarthandschuhe an den Nagel. Eine beispiellose Laufbahn findet ihr Ende dort, wo sie angefangen hat.
Publiziert: 02.08.2023 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 02.08.2023 um 16:53 Uhr
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Gianluigi Buffon beendet seine einzigartige Fussballkarriere.
Foto: LightRocket via Getty Images
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Lino DieterleRedaktor Online Sport

Am 19. November 1995 steht bei der AC Parma ein 17-jähriger Torhüter im Kasten. Es ist dessen erster von 975 Einsätzen im Profifussball. Die erste Partie, in der Gianluigi Buffon (45) unbezwingbar ist. 429 Spiele ohne Gegentor folgen. Fast 28 Jahre nach seinem ersten Einsatz beendet Buffon nun seine Karriere dort, wo sie begonnen hat. Bei der AC Parma. «Es ist vorbei, Freunde», twittert er am Mittwoch um 15.15 Uhr.

Man könnte seine Karriere würdigen, in dem man seine Erfolge aufzählt. Buffon ist – unter anderem – fünffacher Welttorhüter, zehnfacher italienischer Meister und vor allem Weltmeister. Doch noch mehr als seine Titel wird sein Charakter in Erinnerung bleiben. Denn der ewige Gigi hat es geschafft, sich während seiner 28-jährigen Karriere treu zu bleiben.

Der Startpunkt: «Sowas weiss doch nur ein Nazi!»

Bei seinem ersten Profiklub Parma würde Buffon am liebsten mit der Doppelnull auf dem Rücken auflaufen. «Zwei Eier» sollen sie repräsentieren. Die Verantwortlichen winken ab. Der junge Torhüter will daraufhin die 88 tragen. «Vier Eier» halt. Die Verbindung zum Rechtsnationalismus ist dem jungen Gigi nicht bekannt – die 88 steht in diesen Kreisen für «HH – Heil Hitler», weil es der achte Buchstabe im Alphabet ist. Buffon löst einen Sturm der Entrüstung aus. Wer könne denn ahnen, dass diese Zahl für einen Tribut an Hitler stehe? «Das wissen doch wirklich nur Nazis!»

Der Höhepunkt: Als Weltmeister in die Zweitklassigkeit

2001 wechselt Buffon für rund 53 Millionen Euro zu Juventus Turin. Bis heute ist nur für zwei Torhüter – Alisson Becker für 64 Mio. zu Liverpool und Kepa Arrizabalaga für 80 Mio. zu Chelsea – mehr Geld bezahlt worden. Bei der Alten Dame avanciert Buffon zur Legende. Besonders, weil er 2006 als amtierender Weltmeister und Welttorhüter den Zwangsabstieg in die Serie B mitmacht. Von 2001 bis 2018 und von 2019 bis 2021 absolviert Buffon 685 Pflichtspiele für die Turiner und holt 22 Titel. Nur die Champions League bleibt ihm verwehrt: 2003, 2015 und 2017 steht er im Final.

Der Tiefpunkt: Tränen für eine ganze Nation

«Ich werde anderthalb Monate lang nicht mehr auftauchen.» Das sagt Buffon in einem «Spiegel»-Interview im Dezember 2017. Das stolze Italien hat sich erstmals seit 1930 nicht für eine WM-Endrunde qualifiziert. Gianluigi Buffon verpasst eine sechste WM-Teilnahme. Seine Tränen stehen sinnbildlich für die ganze Nation. Das Aus in der Barrage gegen Schweden ist sein zweitletztes Spiel für die Squadra Azzurra. Insgesamt steht er 176-mal für Italiens Nationalmannschaft auf dem Platz – auch das ist Rekord. Als die ganze Mannschaft am Pranger steht, wird Gigi von der Kritik ausgenommen und als «Stolz der Nation» betitelt.

Der Schlusspunkt: Ein Kreis schliesst sich

Seit 2021 läuft Buffon für Parma Calcio in der Serie B auf. Es ist ein Wechsel für Fussballromantiker. Und auch sein Karriereende in diesem Sommer ist romantisch angehaucht. Statt dem Lockruf aus Saudi-Arabien zu folgen – ihm sollen nochmals 30 Millionen geboten worden sein –, erklärt Buffon seinen Rücktritt. Der Kreis seiner Profikarriere schliesst sich. Künftig wird er als Delegationschef der italienischen Nationalmannschaft arbeiten. Schön, dass dieser Charakterkopf dem Fussball erhalten bleibt.

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