«Die Nachricht war wie ein Nervenzusammenbruch»
Punktabzug, 1:4-Klatsche – Juve reagiert geschockt

Ein schwarzer Montag für den italienischen Rekordmeister: Erst werden Juventus zehn Punkte abgezogen, dann kommt die Mannschaft bei Empoli komplett unter die Räder. Wie es jetzt weitergehen könnte.
Publiziert: 23.05.2023 um 11:01 Uhr
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Aktualisiert: 23.05.2023 um 12:43 Uhr
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Es läuft nicht bei Juventus Turin. Erst werden dem Verein zehn Punkte abgezogen, ...
Foto: keystone-sda.ch

Am Montagabend gab das oberste Gericht des italienischen Fussballverbandes FIGC das Urteil bekannt. Zehn Punkte werden Juventus Turin wegen seines Finanzskandals abgezogen. Zu der Zeit bereitete sich die Turiner Mannschaft gerade auf ihr Auswärtsspiel bei Empoli vor. Die Spieler erfuhren kurz vor dem Anpfiff in der Garderobe von der Strafe. Das Urteil schlug sich dementsprechend auf dem Platz nieder: Juve ging gegen den Mittelfeldklub aus der Toskana gleich mit 1:4 unter.

Für Trainer Massimiliano Allegri (55) war das Urteil auch ein Grund für die Niederlage: «Die Jungs haben ihr Bestes gegeben. Es soll keine Ausrede sein, aber 15 Minuten vor Anpfiff vom Punktabzug zu erfahren, war wie ein Nervenzusammenbruch», sagte er nach der herben Niederlage. Die ganze Saison sei ein grosses Auf und Ab, man wisse nie genau, wo man jetzt stehe.

Marktwerte verfälscht

Ursprünglich wurden den Bianconeri vom italienischen Fussballgericht 15 Punkte abgezogen, Juventus hat diesen Entscheid beim Berufungsgericht des Verbandes angefochten, bekam Recht und seine 15 Punkte zurück. Doch dieses Urteil wurde vom Fussballverband angefochten – und jetzt also erneut gekippt. Aufgrund der abgezogenen zehn Punkte fällt Juventus vom zweiten auf den siebten Rang zurück und spielt – Stand jetzt – in der nächsten Saison nicht europäisch. Für einen Verein dieser Grössenordnung eine Katastrophe.

Am Ursprung des Skandals stehen absichtlich falsche Spielbewertungen. So soll man bei Juventus in der Vergangenheit seinen Spielern bewusst falsche Marktwerte zugeschrieben haben. Dadurch soll in den Jahren 2018, 2019 und 2020 die Vereinsbilanz um 115 Millionen Euro verfälscht worden sein.

Erneuter Rekurs ist eine Option

«Der Juventus Football Club nimmt die Entscheidung zur Kenntnis und behält sich das Recht vor, die Gründe zu lesen, um eine mögliche Berufung zu prüfen», heisst es in einem Statement des Vereins. Das Urteil löse grosse Verbitterung aus und sei noch nicht final akzeptiert worden. Laut Sportdirektor Francesco Calvo (44) sei ein erneuter Rekurs eine Option, jedoch müsse man sich zuerst genaustens einlesen.

Und für die Alte Dame könnte es noch schlimmer kommen: Ihr wird nämlich auch noch vorgeworfen, während der Corona-Pandemie Schwarzgelder bezahlt zu haben. Damals sollen mehrere Spieler coronabedingt auf Gehalt verzichtet, dieses dann aber doch illegal durch die Hintertür erhalten haben. Auch hier wird ermittelt, die erste Verhandlung ist für den 15. Juni geplant. (bjl)

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