Nach langem Warten ist die Strafe für Juventus Turin klar: Das Berufungsgericht des italienischen Sportgerichtes hat entschieden, dass dem Rekordmeister wegen Bilanzfälschung zehn Punkte abgezogen werden sollen. Damit ist für die Alte Dame der Champions-League-Platz wohl futsch!
Ursprünglich wurden den Bianconeri vom italienischen Fussballgericht 15 Punkte abgezogen, Juventus hat diesen Entscheid beim Berufungsgericht des Verbandes angefochten, bekam Recht und seine 15 Punkte zurück. Dadurch standen die Turiner plötzlich wieder im Rennen um die Champions League. Doch der italienische Fussballverband hat sich das nicht gefallen lassen und den Entscheid auch angefochten.
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Mit einem neuen Richtergremium hat das Berufungsgericht für Sport nun den Anklägern recht gegeben, von den geforderten elf Punkten wurden Juve zehn abgezogen. Mit dem Punkteabzug rutscht Juventus von Rang 2 auf 7 ab, und könnte damit nächste Saison sogar gar nicht europäisch spielen. Zuvor war mindestens die Quali für die Conference League sicher. Am Montagabend spielen die Turiner gegen Empoli und versuchen da bereits, die Aufholjagd zu starten. Ohne Erfolg.
Gegen das Team des Schweizers Nicholas Haas (in 68. Minute eingewechselt) setzt es eine klare 1:4-Niederlage ab. Der Rückstand auf Milan (Platz 4) beträgt nun zwei Spiele vor Schluss fünf Punkte. Immerhin bietet sich der Alten Dame am Sonntag die Chance, im Direktduell näher an die Rossoneri heranzurücken. Doch die heile Welt der letzten Tage wurde binnen Stunden zur Hölle.
Gibt es noch einen Rekurs?
Der aktuelle Sportdirektor Francesco Calvo sagt gegenüber «Dazn»: «Ein Rekurs ist eine Option, aber wir müssen uns zuerst in den Gerichtsentscheid einlesen. Wir sind unzufrieden mit dem Verdikt, wir schauen uns das an.» In einem offiziellen Statement schreiben die Turiner, dass sie die Strafe als unverhältnismässig hart empfinden und sich das Recht herausnehmen, diese nochmals anzufechten. Vor allem auch, weil der Entscheid noch nicht von einem Richter eines staatlichen Gerichts bestätigt wurde.
Die tschechische Fussballlegende Pawel Nedwed wird zusammen mit sieben weiteren Ex-Verantwortlichen vom Gericht von den Vorwürfen freigesprochen, das italienische Sportgericht hatte für sie acht Monate Gefängnis gefordert. Weiter angeklagt bleiben die ehemaligen Vereinsverantwortlichen um Andrea Agnelli, Fabio Paratici (CEO von Tottenham), Federico Cherubini (Fussballdirektor von Juventus) und Maurizio Arrivabene (Ex-Ferrari-Teamchef).
Juventus muss sich nicht nur wegen dieser Causa vor einem Sportgericht verantworten. In der vorigen Woche hatte Ankläger Chinè den Verein angezeigt, weil dieser Gehaltszahlungen in Millionenhöhe unrechtmässig verbucht und verschleiert haben soll. Die erste Verhandlung in diesem Verfahren ist für 15. Juni anberaumt. (nsa/SDA)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | SSC Neapel | 12 | 10 | 26 | |
2 | Atalanta BC | 12 | 16 | 25 | |
3 | AC Florenz | 12 | 15 | 25 | |
4 | Inter Mailand | 12 | 12 | 25 | |
5 | Lazio Rom | 12 | 11 | 25 | |
6 | Juventus Turin | 12 | 14 | 24 | |
7 | AC Mailand | 11 | 6 | 18 | |
8 | Bologna FC | 11 | 2 | 18 | |
9 | Udinese Calcio | 12 | -3 | 16 | |
10 | FC Empoli | 12 | -1 | 15 | |
11 | FC Turin | 12 | -3 | 14 | |
12 | AS Rom | 12 | -3 | 13 | |
13 | Parma Calcio | 12 | -2 | 12 | |
14 | Hellas Verona | 12 | -10 | 12 | |
15 | Como 1907 | 12 | -10 | 10 | |
16 | Cagliari Calcio | 12 | -10 | 10 | |
17 | Genua CFC | 12 | -13 | 10 | |
18 | US Lecce | 12 | -16 | 9 | |
19 | AC Monza | 12 | -5 | 8 | |
20 | FC Venedig | 12 | -10 | 8 |