Auf einen Blick
- Schwere Ausschreitungen bei Fussballspiel zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden
- Polizeieinsatz eskalierte nach zerstörter Plexiglasscheibe im Dresdner Fanblock
- 51 Verletzte Personen, darunter 13 Polizisten
Hässliche Szenen in Rostock: Beim Spiel in der 3. Liga zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden kommt es zu Krawallen auf den Tribünen. Laut Angaben der Polizei war der Auslöser eine zerstörte Plexiglasscheibe im Auswärtsblock der Dresdner. Die Gästefans versuchten kurz nach der Halbzeitpause, zu den Heimfans zu gelangen.
Dies führt zu einem Polizeieinsatz, der die Situation weiter eskalieren lässt. Feuerwerkskörper fliegen zwischen den beiden Fanlagern hin und her, auch die Beamten werden beworfen.
Von Knochenbrüchen bis Traumata
Die vorläufige Bilanz ist erschreckend: 13 verletzte Polizisten, fünf verletzte Stadionmitarbeiter und 33 behandlungsbedürftige Stadionbesucher. Brandverletzungen, Knochenbrüche wegen Panik in den Fanblöcken und Augenverätzungen sowie Knalltraumata. «Die Schande von Rostock», titelt die deutsche Zeitung «Bild».
Hansa Rostocks Vorstandsvorsitzender Jürgen Wehlend kündigt eine schnelle Aufarbeitung an: «Wir werden uns am Montagvormittag mit der Landespolizei treffen und dort eine Auswertung auch auf der Basis des Videomaterials vornehmen.»
Bereits vor Spielbeginn hatte die Polizei mehrere Strafanzeigen wegen verschiedener Delikte gestellt. Dynamo-Spieler Tom Berger wurde bereits beim Einwärmen fast von pyrotechnischem Material aus dem Hansa-Fanblock getroffen.
«Mein Sohn hat geweint»
Hansa-Trainer Daniel Brinkmann sagt an der Pressekonferenz nach dem Spiel: «Mein Sohn sass über dem Spielertunnel und hat geweint, weil er Angst hatte.» Er fügt hinzu: «Das waren Szenen, die gefährlich waren. Und es ist schade, wenn ich in der zweiten Halbzeit ein schlechtes Gefühl habe, weil meine Kinder auf der Tribüne sind.»
Das Spiel wurde für 28 Minuten unterbrochen und konnte nur unter der Androhung eines möglichen Abbruchs fortgesetzt werden. Insgesamt waren rund 1300 Polizeibeamte im Einsatz.