Tränen kullern über die Wangen von Romina Sala. Ihre Stimme zittert, als sie bei einer Pressekonferenz in Cardiff die Polizei anfleht: «Bitte, bitte, bitte beenden Sie die Suche nicht!»
Die Suche nach ihrem Bruder Emiliano Sala, der seit Montagabend verschollen ist. «Wir verstehen die Fakten und wir schätzen die geleistete Arbeit», sagt sie. «Wir möchten den beiden Klubs und allen, die Emiliano und den Piloten suchen, Danke sagen. Aber bitte hört nicht auf zu suchen. Für mich leben beide noch.»
Und weiter: «Es ist sehr schwierig, meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Im tiefen Innern meines Herzens weiss ich, dass Emiliano ein Kämpfer ist – und noch lebt. Ich weiss, dass sich Emiliano und der Pilot irgendwo im Kanal befinden. Wir werden nicht aufgeben.»
Es sind Worte purer Verzweiflung, nachdem die Behörden am Donnerstagabend bekanntgaben, dass die aktive Suche nach dem Flugzeug beendet ist. Suchpilot Mike Tidd sagt gegenüber «ITV»: «Das Gebiet wurde grossumfänglich abgesucht. Es gibt absolut keine Chance, dass wir noch jemanden lebendig finden. Das Einzige, was wir vielleicht tun können, ist herauszufinden, wo die Maschine ins Meer stürzte.»
Unterdessen kommen immer mehr Details über den Piloten Dave Ibbotson ans Licht. Wie die «DailyMail» berichtet, soll er über 23’000 Franken Schulden angehäuft haben. Der 60-Jährige vierfache Vater habe ausserdem nur eine private, nicht aber kommerzielle Fluglizenz.
Nachdem er mit der einmotorigen Maschine am Samstag in Nantes gelandet war, schrieb Ibbotson auf Facebook: «Nicht schlecht gelandet, obwohl ich ein bisschen eingerostet bin mit dem Instrumenten-Lande-System.»
Ein Bekannter verrät dem englischen Blatt: «Wir wussten, dass er ab und zu ein bisschen fliegt, um nebenbei etwas zu verdienen – aber nichts so Grosses wie eine Reise nach Frankreich und zurück.» (sag)