Die Fans des serbischen Top-Klubs Roter Stern Belgrad waren noch nie für ihre Geduld bekannt. Die Erwartungen an die Fussballer, die das Trikot überziehen, sind gigantisch. Das haben die aktuellen Spieler am Mittwochabend auf eine unschöne Art und Weise erfahren müssen.
Eigentlich läuft es für den Champions-League-Gruppengegner von YB nicht schlecht. Im Oktober hat er – abgesehen von den Partien in der Königsklasse – alle Spiele gewonnen. In der Liga liegt er auf Platz 2. Doch kaum hat der neue Monat begonnen, spielt Roter Stern in einem Nachtragspiel gegen Tabellennachbar Topola nur Remis.
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Fans flippen komplett aus
Dieses Ergebnis lässt die Fans komplett ausflippen, denn nun beträgt der Rückstand in der Liga auf den ewigen Stadtrivalen Partizan bereits sechs Punkte. Viel zu viel aus Roter-Stern-Sicht! Gemäss Schilderung der serbischen Tageszeitung «Danas» konfrontieren nach Abpfiff im Marakana von Belgrad etliche Ultras die Spieler sowie der gesamte Trainer-Staff für Dutzende Minuten.
Die Ultras sollen während ihrer Wutrede niemanden verschont haben. Sollen den Spielern «erklärt» haben, für welchen Verein sie spielen. Niederlagen und Unentschieden seien in der Meisterschaft ein No-Go. Am meisten Kritik soll den serbischen Angaben zufolge der israelische Trainer Barak Bahar eingesteckt haben.
Vereinsleitung beruhigt Trainer
Als die Konfrontation endet, soll Bahar die Vereinsführung aufgefordert haben, dass sie diesen Vorfall umgehend den Fussballverbänden Uefa und Fifa melden sollen. Doch dazu kommt es nicht, damit die Situation nicht weiter eskaliert. Gemäss der Zeitung soll die Vereinsführung stattdessen versucht haben, den Trainer zu beruhigen. Zudem soll sie ihm erklärt haben, dass es in Serbien normal sei, dass Fans ihrem Frust einfach rauslassen.
Und aus diesem Grund hat der Klub schliesslich eine Medienmitteilung veröffentlicht. Darin erklärt die Geschäftsleitung zwar ihren Unmut über das Unentschieden und die Spielweise in den letzten Spielen, doch gleichzeitig geben sie ihrem Trainer Rückendeckung. Wie lange das gut geht, ist abzuwarten. Am Wochenende trifft Roter Stern auf den Tabellenletzten Radnik. Nach Bern reisen die Serben für das wohl entscheidende Gruppenspiel Ende November an. (cef)