Auf einen Blick
- Mbappé spricht über Vergewaltigungsvorwürfe, Nationalteam-Abwesenheit und mentale Probleme
- Der Superstar dementiert Vergewaltigungsvorwürfe und bezeichnet sie als Fake News
- Für Real Madrid läuft es sportlich nicht wunschgemäss. Mbappé versteht nicht alle Kritik.
In dieser Saison läufts für Kylian Mbappé bisher nicht nach Wunsch. Im französischen Nationalteam kam er zuletzt wiederholt nicht zum Einsatz. Und bei Real Madrid durchläuft der Stürmer eine Formkrise.
In seinem ersten grossen Interview seit elf Monaten nimmt der Superstar gegenüber dem französischen TV-Sender Canal+ erstmals Stellung zu brisanten Themen.
Die Vergewaltigungsvorwürfe
Während der Länderspielpause im Oktober reiste Mbappé statt zum französischen Nationalteam in den Kurzurlaub nach Stockholm. Kurz darauf wurden Vergewaltigungsvorwürfe laut. Das mutmassliche Opfer hat in Schweden Anzeige erstattet. Mbappé stritt ab, bezeichnete die Meldungen auf den sozialen Medien als «Fake News». «Ich war überrascht. Ich bin übrigens immer noch überrascht. Solche Sachen kommen auf, ohne dass du sie kommen siehst», erklärt er in dem TV-Interview. Er habe keine gerichtliche Vorladung bekommen und nichts von den schwedischen Behörden gehört, weshalb er sich «niemals betroffen» gefühlt habe. «Ich bin noch immer in Kontakt mit der Person, die ich in Schweden getroffen habe, sie ist aber nicht diejenige, die Anzeige erstattet hat. Ich habe keine Ahnung, wer die Klägerin ist», sagt er weiter. Die Staatsanwaltschaft hat den Namen der Klägerin bisher nicht genannt.
Das Fehlen im Nationalteam
Nach der Absenz bei der «Équipe Tricolore» im Oktober fehlte der Captain auch im Folgemonat. Er habe bereits im September gebeten, nicht aufgeboten zu werden, da die Sommerferien sehr kurz gewesen seien. Coach Didier Deschamps (56) habe damals jedoch auf seine Anwesenheit bestanden. Im Oktober sei er verletzt gewesen. «Da hat das medizinische Personal entschieden. Ich war nicht in die Entscheidung einbezogen.»
Im November war das Fehlen wohl unfreiwillig. «Das bleibt unter uns. Das ist eine Entscheidung des Coaches, ich stelle mich hinter ihn. Ich respektiere seine Entscheidung. Er ist der Boss. Ich wollte kommen, aber ich kann nicht sagen, warum ich nicht berufen wurde», so Mbappé. Er liebe die Nationalmannschaft nach wie vor, und für ihn sei es «das Wichtigste», für Frankreich zu spielen.
Die psychischen Probleme
Während der neuerlichen Abwesenheit beim Nationalteam im November sprach eine Person, die jeden Tag mit Mbappé zu tun hat, mit der Zeitung «L'Équipe»: «Nennen Sie es, wie Sie wollen, aber Kylian hat seit mehreren Monaten ein mentales Problem. Das lässt sich nicht einfach so lösen, es braucht Zeit und Arbeit, die er mit Spezialisten leistet.» Viel wurde im Anschluss über die Verfassung des Superstars spekuliert. «Es gab Momente, in denen ich müde war, aber ich hatte keine Depression. An bestimmten Punkten hatte ich eine Erschöpfung. Ich hatte keine Ruhepausen, ich hatte sportliche Enttäuschungen», erklärt Mbappé sein Befinden nun.
Die Kritik an der Leistung
Sportlich verlief der Start bei Real Madrid für den Franzosen durchwachsen. Zwar ist er mit neun Toren (drei davon Penaltys) aus 15 Spielen Toptorschütze der Königlichen in der Liga. Dennoch wird von einem Spieler von seinem Kaliber noch mehr erwartet. Die verschossenen Elfmeter bei den Niederlagen in Liverpool und Bilbao brachten ihm viel Spott ein. Für einen Teil der Kritik hat Mbappé kein Verständnis: «Für manche Nachrichten habe ich keine Worte. Die Leute sehen uns als Roboter.» Auch er sei sich aber bewusst, dass das bisher gezeigte – von ihm, aber auch dem ganzen Team – nicht genügt. «Es ist nicht der beste Saisonstart, aber wir bereiten uns auf die Titel vor, die zählen. Wir sind nicht auf dem Level, das wir erwartet haben. Aber bei Real warten wir auf die zweite Saisonhälfte. Dann wirst du bewertet.»
Ex-Verein PSG
Mbappés Abgang bei Paris Saint-Germain war ein schier ewig dauernder Prozess, begleitet von allerhand Querelen. Mbappé sagt aber: «Ich habe dort sieben Jahre verbracht und alle sieben genossen, aber es ist ein Ort, an dem es intensiv ist, im Guten wie im Schlechten. Aber ich hatte sieben aussergewöhnliche Jahre, egal, was am Ende passiert ist.» Mbappé hat beispielsweise erfolgreich ausstehende Gehaltszahlungen eingeklagt. «Ich hatte Konflikte mit einigen Leuten, weil ich meine Rechte verteidigte. Aber der Verein, die Fans und die Spieler haben mir vom ersten bis zum letzten Tag alles gegeben», äussert er sich im Interview. «In aller Ruhe ist es leichter, das zu erkennen. Ich hätte den Fans gegenüber ausdrucksstärker sein können. Sie wissen nicht, was alles passiert, also sagen sie sich: ‹Kylian ist es scheissegal›», zeigt er sich auch selbstkritisch.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Barcelona | 17 | 31 | 38 | |
2 | Real Madrid | 16 | 21 | 36 | |
3 | Atlético Madrid | 16 | 19 | 35 | |
4 | Athletic Bilbao | 17 | 11 | 32 | |
5 | Villarreal CF | 15 | 2 | 26 | |
6 | Real Sociedad | 16 | 5 | 24 | |
7 | CA Osasuna | 16 | -3 | 24 | |
8 | RCD Mallorca | 17 | -4 | 24 | |
9 | FC Girona | 16 | -1 | 22 | |
10 | RC Celta de Vigo | 16 | -2 | 21 | |
11 | Real Betis Balompie | 16 | -2 | 21 | |
12 | Rayo Vallecano | 15 | -1 | 19 | |
13 | Sevilla FC | 16 | -6 | 19 | |
14 | UD Las Palmas | 16 | -5 | 18 | |
15 | Getafe CF | 16 | -2 | 16 | |
16 | Deportivo Alaves | 16 | -9 | 15 | |
17 | CD Leganés | 16 | -9 | 15 | |
18 | RCD Espanyol Barcelona | 15 | -13 | 13 | |
19 | Valencia CF | 14 | -9 | 10 | |
20 | Real Valladolid | 16 | -23 | 9 |