Auf einen Blick
- Mbappé droht Verlust der Captainbinde in der französischen Nationalmannschaft
- Deschamps plant klärendes Gespräch mit Mbappé über dessen Rolle
- Mbappé erzielte in elf Länderspielen dieses Jahr nur zwei Tore
Kylian Mbappé droht ein weiterer Nackenschlag in einem schwierigen Herbst. Wie die französische «L'Équipe» berichtet, erwägt der französische Nationaltrainer Didier Deschamps, dem Star-Spieler von Real Madrid die Captainbinde zu entziehen.
So wolle Deschamps mit dem 25-jährigen Stürmer ein klärendes Gespräch führen und daraufhin entscheiden, ob das Captainamt neu vergeben wird. Deschamps wolle dort herausfinden, ob das Amt eine zu grosse Bürde für Mbappé darstellt und auch Auswirkungen auf die Stimmung im Team hat. Als Nachfolger stünden etwa Aurelien Tchouaméni, N’Golo Kanté oder etwa Ibrahima Konaté bereit.
Zwei Zusammenzüge verpasste er in diesem Herbst
Die Abgabe der Binde wäre der nächste Tiefpunkt. Nach seinem Nasenbeinbruch an der EM kehrte der französische Ausnahmekönner zwar zurück ins Turnier – war aber nur noch ein Schatten seiner selbst.
«War Mbappé überhaupt an der EM?», spottete etwa die spanische Zeitung «Sport» nach dem französischen Halbfinal-Aus an der EM. Nur gerade 113 von 540 möglichen Spielminuten bei der Équipe Tricolore absolvierte Mbappé in diesem Herbst. Auch, weil er die letzten beiden Nati-Pausen gar nicht ins Nationalteam einrückte.
Im Oktober liess Mbappé das Angebot angeblich verletzungsbedingt aus. Stattdessen begab er sich nach Stockholm und vergnügte sich im Restaurant und Nachtklub. Auch für die November-Spiele figurierte Mbappé nicht im Aufgebot der «Les Bleus» – auf Bestimmen von Trainer Didier Deschamps. «Es ist besser so», erklärte der 56-Jährige vergangene Woche und gab an, es läge nicht an aussersportlichen Problemen.
Vorwürfe neben dem Platz, Durchschnitt auf dem Rasen
Klar ist: Mbappés Herbst ist bisher dürftig – auf und neben dem Platz. Da gibt es die Vergewaltigungsvorwürfe, die ausgerechnet von seinem Ausflug in die schwedische Hauptstadt im Oktober stammen und derzeit untersucht werden. Dazu kommt ein Lohnstreit mit seinem ehemaligen Arbeitgeber in Paris.
Und auch im Klub sucht Mbappé bisher nach seiner Bestform. So richtig hat Superstar Kylian Mbappé seit seinem Wechsel von PSG in die spanische Hauptstadt noch nicht in die Spur gefunden. So hagelte es etwa nach der Clásico-Blamage und den rekordverdächtigen acht Abseitspositionen Spott und Häme. Und auch seine acht Tore und zwei Assists in 16 Pflichtspielen sind für einen Mann seiner Klasse nur Durchschnitt.