Wer die Tabelle in Spanien nach neun Runden anschaut, der muss sich erstmal die Augen reiben. Denn da stehen nicht Barcelona, Atletico oder Meister Real Madrid an der Spitze. Nein, Tabellenführer in La Liga ist Real Sociedad, jener Klub aus San Sebastian im Baskenland, der zuletzt in den 80er Jahren glorreiche Zeiten mit zwei Meistertiteln erlebt hat.
Nur ein Spiel haben die Basken in der Liga bisher verloren. Ende September gegen Valencia. Seither sind fünf Siege in Folge eingefahren worden. Dieser Erfolg kommt aber kaum überraschend. Denn das Team von Real Sociedad ist keine No-Name-Truppe.
Er hat Schuhgrösse 47
Da ist beispielsweise Adnan Januzaj, das ehemalige Talent von Manchester United. Oder David Silva, der diesen Sommer ablösefrei von Manchester City gekommen ist. Oder Mikel Merino, der Ex-Dortmunder, der unter Trainer Luis Enrique in der spanischen Nati gross aufspielt. Und dann ist da eben auch noch Mikel Oyarzabal, der auf den ersten Blick unscheinbare Ur-Baske, der in Eibar auf die Welt gekommen ist und schon als Junior zu Real Sociedad gewechselt hat.
Unscheinbar? Er trägt zwar die Nummer 10 und den Spitznamen «Maestro». Die Rolle des Stars möchte Oyarzabal aber keineswegs mimen. Er bleibt mit seinen grossen Füssen – er trägt Schuhnummer 47 – auf dem Boden, er ist anständig und demütig und gibts sich zurückhaltend. «Ich sehe mich als junger Spieler, der noch viel zu lernen hat», hat er vor ein paar Wochen gesagt.
Dabei mischt er die spanische Liga aktuell ganz schön auf. In neun Liga-Partien hat Oyarzabal, der als Profi nie ein anderes Trikot getragen hat, als jenes von Sociedad, sechs Tore erzielt und zwei Assists geliefert. Der Captain der Basken spielt eine bärenstarke Saison, hat gar momentan die bessere Statistik auszuweisen als Barças Lionel Messi. Die Liga hat ihn diese Woche zum Spieler des Monats gewählt. Schon letzte Saison hat Oyarzabal gezeigt, dass er ein ganz Grosser werden kann. Im Sommer soll sich gar Pep Guardiola um ihn bemüht haben. Oyarzabal aber hat kein Interesse: «Ich möchte an nichts anderes als an Real Sociedad denken. Ich bin sehr glücklich.»
Seit Corona ist er noch stärker
Nun wird der gelernte Aussenläufer, der in der Offensive aber polyvalent einsetzbar ist, auch in der Nationalmannschaft immer wichtiger. Zu spüren bekommen haben das Vladimir Petkovic und seine Schweizer im Oktober in der Nations League: Da hat Oyarzabal das 1:0-Siegestor für die Spanier gemacht.
Nicht einmal Corona kann den 23-Jährigen stoppen. Im August hat sich Oyarzabal infiziert. Die Länderspiele gegen Deutschland und die Ukraine hat er damals verpasst. Seither aber spielt er gefühlt noch stärker auf. Also aufgepasst, liebe Schweizer! Dieser Baske ist zwar unscheinbar, aber ungemein gefährlich. (mam)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Atlético Madrid | 18 | 21 | 41 | |
2 | FC Barcelona | 19 | 29 | 38 | |
3 | Real Madrid | 17 | 21 | 37 | |
4 | Athletic Bilbao | 19 | 12 | 36 | |
5 | RCD Mallorca | 19 | -2 | 30 | |
6 | Villarreal CF | 17 | 1 | 27 | |
7 | Real Sociedad | 18 | 3 | 25 | |
8 | FC Girona | 18 | 1 | 25 | |
9 | CA Osasuna | 18 | -4 | 25 | |
10 | RC Celta de Vigo | 18 | -1 | 24 | |
11 | Real Betis Balompie | 17 | -1 | 24 | |
12 | Sevilla FC | 17 | -5 | 22 | |
13 | Rayo Vallecano | 17 | -1 | 21 | |
14 | UD Las Palmas | 17 | -5 | 19 | |
15 | CD Leganés | 17 | -8 | 18 | |
16 | Getafe CF | 18 | -4 | 16 | |
17 | Deportivo Alaves | 17 | -9 | 16 | |
18 | RCD Espanyol Barcelona | 17 | -13 | 15 | |
19 | Real Valladolid | 18 | -25 | 12 | |
20 | Valencia CF | 16 | -10 | 11 |