Nur zwei Interviews reichen, um die Gefühlslage bei den beiden spanischen Fussball-Giganten aufzuzeigen. Während Real-Captain Sergio Ramos seinen Trainer Zinédine Zidane nach dem definitiven Meistertitel in den Himmel lobt («Wir glauben an alles, was er sagt»), greift der enttäuschte Barça-Captain Lionel Messi am selben Abend indirekt seinen Trainer Quique Setien an.
Superstar Messi ist nicht dafür bekannt, besonders gerne vor das Mikrofon zu treten und möglichst viel von sich preisgeben zu wollen. Ausnahme Donnerstagabend: Dem Argentinier platzt nach der 1:2-Niederlage gegen Osasuna und der verpassten Meisterschaft der Kragen.
Messi legt los: «Diese Niederlage fasst unser ganzes Jahr zusammen. Wir waren ein instabiles, schwaches Team. Wir haben viele Punkte verloren, die wir nicht hätten verlieren dürfen.» Es ist der Anfang einer vierminütigen knackigen Kritik.
Änderungen sollen her
Zwischen den Zeilen wird klar: Messi hält ziemlich wenig von Trainer Setien! Immer wieder deutet er an, dass jetzt etwas passieren müsse, dass es nicht so weitergehen könne. Das tönt zum Beispiel so: «Ich warnte schon lange, wenn wir so weitermachen, wird es schwierig.»
In die gleiche Richtung geht Messi, wenn es um die kommenden Wochen geht: «Wenn wir die Champions League gewinnen wollen, müssen wir vieles ändern.» Nach dem unbedeutenden Ligaspiel gegen Alaves (am Sonntag) steht für Blaugrana am 8. August das Achtelfinal-Rückspiel gegen Napoli an (1:1 auswärts im Hinspiel). «Wenn wir nicht vieles ändern, verlieren wir gegen Napoli», warnt er.
«Seit Januar lief alles schlecht»
Der Reporter stellt die Frage, die der Fussball-Welt unter den Fingernägeln brennt: Was soll Barça genau ändern? Messi weicht als mittlerweile 33-Jähriger und sehr erfahrener LaLiga-Star (484 Spiele, 442 Tore) geschickt aus, antwortet, dass sich nun jeder im Klub selber hinterfragen müsse.
Doch ein anderer Satz ist der wohl vernichtende Giftpfeil Richtung Setien: «Seit Januar lief alles schlecht.» Was passierte im Januar? Am 13. Januar wechselte Barça von Trainer Ernesto Valverde zu Setien.
Ist am Ende alles ganz anders?
Anderes Szenario: Verlässt am Ende gar Messi den Klub nach 20 Jahren? Sein Vertrag läuft nur noch bis 2021. Auch damit konfrontiert ihn der Reporter. «Das ist im Moment das Unwichtigste», sagt Messi.
Sich nicht in die Karten blicken lässt Barça-Präsident Josep Maria Bartomeu. Vor wenigen Tagen behauptet er, dass Messi verlängern und Trainer Setien Barça auch im August in der Champions League coachen wird – und sogar in der nächsten Saison an der Seitenlinie stehen soll.
Ob das wirklich so kommt, ist nach Messis Rundumschlag alles andere als klar. Sogar Setien selber muss eingestehen: «Ich hoffe, dass ich gegen Napoli an der Seitenlinie stehe, aber ich weiss es nicht.» (str)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Barcelona | 14 | 28 | 34 | |
2 | Atlético Madrid | 14 | 13 | 29 | |
3 | Real Madrid | 12 | 14 | 27 | |
4 | Villarreal CF | 12 | 4 | 24 | |
5 | FC Girona | 14 | 2 | 21 | |
6 | RCD Mallorca | 14 | 1 | 21 | |
7 | CA Osasuna | 13 | -3 | 21 | |
8 | Athletic Bilbao | 13 | 6 | 20 | |
9 | Real Betis Balompie | 14 | 0 | 20 | |
10 | Real Sociedad | 13 | 1 | 18 | |
11 | RC Celta de Vigo | 14 | -2 | 18 | |
12 | Rayo Vallecano | 12 | 0 | 16 | |
13 | Sevilla FC | 13 | -6 | 15 | |
14 | CD Leganés | 13 | -3 | 14 | |
15 | Getafe CF | 14 | -1 | 13 | |
16 | Deportivo Alaves | 14 | -9 | 13 | |
17 | UD Las Palmas | 14 | -7 | 12 | |
18 | Valencia CF | 12 | -7 | 10 | |
19 | RCD Espanyol Barcelona | 13 | -14 | 10 | |
20 | Real Valladolid | 14 | -17 | 9 |