Sie nennen ihn «die Ratte»
Lausanne-Besitzer Ratcliffe wird in Manchester zum Buhmann

In nur einem Jahr wurde der neue Besitzer Jim Ratcliffe bei Manchester zum Sündenbock. Die Entlassung von Klublegende Sir Alex Ferguson ist nur die Spitze des Eisbergs.
Publiziert: 17.10.2024 um 09:19 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2024 um 09:50 Uhr
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Der neue Besitzer Sir Jim Ratcliffe ist bei Manchester United schnell in Ungnade gefallen.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Sir Jim Ratcliffe enttäuscht ManUtd-Fans nach Übernahme
  • Fans und Mitarbeiter spüren drastische Sparmassnahmen
  • Bei Amtsantritt vor einem Jahr galt er noch als Hoffnungsträger
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Carlo SteinerRedaktor Sport

Als Sir Jim Ratcliffe (71) im Dezember 2023 gut ein Viertel des Vereins gekauft hat, waren die Fans und Mitarbeiter von Manchester United voller Euphorie. Der lebenslange Fan der Red Devils aus dem nahe gelegenen Lancashire galt als möglicher Retter des krisengebeutelten Rekordmeisters und als Kontrast zu den verhassten Glazer-Familie. Mit seinem ManUtd-Herz und seinem auf 16,5 Milliarden Pfund geschätztem Privatvermögen im Rücken wird er bestimmt nicht so geizig sein, wie die US-Amerikaner, denen zwar weiterhin drei Viertel des Klubs gehören, so die Hoffnung.

Dass von dieser kaum noch etwas übrig geblieben ist, zeigt nicht nur der Rauswurf von Sir Alex Ferguson (82). Die Entlassung der absoluten Klublegende, über die er nach seinem Amtsantritt noch sehr positiv gesprochen hat, ist nur der zwischenzeitliche Höhepunkt des unbeliebten Sparprogramms. «Er hat viel Erfahrung, weiss viele Geschichten zu erzählen und macht sich viele Gedanken um den Verein. Er versteht die Werte und Traditionen von United und weiss, worum es geht», meinte Ratcliffe damals noch zu Ferguson.

Im Klub wird der Gründer des Chemieunternehmens Ineos, dem auch Lausanne-Sport und der OGC Nizza gehört, im Geheimen – angelehnt an seinen Namen – bereits «The rat» («Ratte») genannt.

Langes Warten an den Stadiontoren

Mit seiner Investition von rund 1,5 Milliarden Franken sicherte sich Ratcliffe das Recht, die Kostenstruktur des Klubs zu überprüfen. Dies tut er jetzt ohne Rücksicht auf Verluste.

Indem er Direktoren ihre Chauffeure, Kreditkarten und anderen Luxus strich, erntete er zunächst noch Applaus. Seit aber auch die einfachen Mitarbeiter und Fans den Sparkurs zu spüren bekommen, bröckelt die Unterstützung dahin.

Berichten zufolge hat er neben dem traditionell kostenlosen Betriebsausflug an den FA-Cup-Final sogar das Druckerpapier für die Mitarbeiter rationiert. Kürzungen beim Sicherheitsdienst haben zur Folge, dass der Einlass ins Old Trafford wegen langer Schlangen an den Drehkreuzen mittlerweile auch mal eine halbe Stunde dauern kann.

Aufgrund des Jahresverlusts von 127 Millionen Franken werden weitere Entlassungen erwartet. Mit den Brüdern Avram und Joel Glazer duelliert sich Ratcliffe in Manchester längst um den Status als grössten Sündenbock.

Premier League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Liverpool FC
Liverpool FC
15
18
36
2
Chelsea FC
Chelsea FC
16
18
34
3
Arsenal FC
Arsenal FC
17
18
33
4
Nottingham Forest
Nottingham Forest
17
4
31
5
Aston Villa
Aston Villa
17
0
28
6
Manchester City
Manchester City
17
4
27
7
Newcastle United
Newcastle United
17
6
26
8
AFC Bournemouth
AFC Bournemouth
16
3
25
9
Brighton & Hove Albion
Brighton & Hove Albion
17
1
25
10
FC Fulham
FC Fulham
16
2
24
11
Tottenham Hotspur
Tottenham Hotspur
16
17
23
12
Brentford FC
Brentford FC
17
0
23
13
Manchester United
Manchester United
16
2
22
14
West Ham United
West Ham United
17
-8
20
15
Crystal Palace
Crystal Palace
17
-8
16
16
Everton FC
Everton FC
15
-7
15
17
Leicester City
Leicester City
16
-13
14
18
Ipswich Town
Ipswich Town
17
-16
12
19
Wolverhampton Wanderers
Wolverhampton Wanderers
16
-16
9
20
Southampton FC
Southampton FC
16
-25
5
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