Auf einen Blick
- Liverpool führt nach sechs Spieltagen die Premier League an
- Arne Slot überzeugt mit natürlicher Aura und Kommunikationsstärke
- Er macht Klopp mit Rekord-Start vergessen
Oft stürzt ein Klub ab, wenn sich ein langjähriger Erfolgstrainer verabschiedet. Bestes Beispiel ist Manchester United, das sich seit dem Abgang von Sir Alex Ferguson 2013 regelmässig zum Gespött macht und nie mehr in den Kampf um den Titel eingreifen konnte.
Doch bei Liverpool ist von einem Blues nach neuen Jahren Jürgen Klopp (57) nichts zu spüren. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass man bei der Suche nach einem Nachfolger ein gutes Händchen hatte: Mit einem kaum veränderten Kader – Wunsch-Kandidat Martin Zubimendi gab den «Reds» einen Korb und blieb bei San Sebastian – legte Arne Slot (46) einen Blitzstart hin.
Als erster Trainer der 132-jährigen Klub-Geschichte gewann der Holländer acht der ersten neun Ernstkämpfe. «Ich hoffe, man wird sich für etwas Spezielleres an mich erinnern», sagt er dazu. An Selbstbewusstsein fehlt es Slot, dessen Team sich einzig Nottingham Forest geschlagen geben musste, nicht. Im Gegensatz zu Erik ten Hag, seinem angezählten Landsmann bei ManUnited, wirkt dies nicht aufgesetzt. Slot hat eine natürliche Aura, Charisma und ist authentisch. Er versucht gar nicht erst, seinen Vorgänger Klopp zu kopieren.
Nach sechs Spieltagen führen die «Reds» die Tabelle der Premier League einen Punkt vor Manchester City und Arsenal an. «Wir haben noch gegen kein Top-Team gespielt», tritt Slot auf die Euphoriebremse. Wer will, kann dies auch als subtilen Seitenhieb gegen den Erzrivalen aus Manchester verstehen, den man im Old Trafford mit 3:0 abwatschte.
Slot kann seine Ideen sehr gut vermitteln
Schon da war die Handschrift von Slot zu sehen – was ten Hag nach über zwei Jahren nicht geschafft hat. Die grösste Stärke des Liverpool-Trainers ist, dass er ein hervorragender Kommunikator ist. Er kann seine Ideen bestens an die Spieler vermitteln und diese weiterentwickeln. So hat sein Landsmann Ryan Gravenberch (22) beispielsweise riesige Fortschritte gemacht.
Einen Namen als Trainer hatte sich der ehemalige Mittelfeldspieler (Prädikat: technisch gut, aber schwerfällig) in seiner Heimat gemacht. Erst führte er Alkmaar in die Spitzengruppe, dann übernahm er Feyenoord. Mit dem Team aus Rotterdam wurde er nicht nur 2023 Meister, sondern war im Jahr davor mit dynamischem Fussball in den Final der Conference League (0:1 gegen Roma) vorgestossen.
Der zweifache Familienvater liess sich nicht zuletzt durch Pep Guardiola inspirieren und studierte die Videos von Bayern München und Manchester City.
Slot hat so gut begonnen, dass der Abgang Klopps fast kein Thema mehr ist. Doch es warten tatsächlich noch schwierigere Gegner auf ihn: Innert sechs Wochen werden es die «Reds» mit Chelsea, Leipzig, Arsenal, Leverkusen, Aston Villa, Real Madrid und ManCity zu tun bekommen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Liverpool FC | 15 | 18 | 36 | |
2 | Chelsea FC | 16 | 18 | 34 | |
3 | Arsenal FC | 16 | 14 | 30 | |
4 | Nottingham Forest | 16 | 2 | 28 | |
5 | Aston Villa | 17 | 0 | 28 | |
6 | Manchester City | 17 | 4 | 27 | |
7 | AFC Bournemouth | 16 | 3 | 25 | |
8 | FC Fulham | 16 | 2 | 24 | |
9 | Brighton & Hove Albion | 16 | 1 | 24 | |
10 | Tottenham Hotspur | 16 | 17 | 23 | |
11 | Brentford FC | 16 | 2 | 23 | |
12 | Newcastle United | 16 | 2 | 23 | |
13 | Manchester United | 16 | 2 | 22 | |
14 | West Ham United | 16 | -8 | 19 | |
15 | Crystal Palace | 16 | -4 | 16 | |
16 | Everton FC | 15 | -7 | 15 | |
17 | Leicester City | 16 | -13 | 14 | |
18 | Ipswich Town | 16 | -12 | 12 | |
19 | Wolverhampton Wanderers | 16 | -16 | 9 | |
20 | Southampton FC | 16 | -25 | 5 |