Liverpool-Legende Stéphane Henchoz
«… dann kommt Shaqiri nie mehr auf Top-Niveau zurück»

Am Samstag startet die Premier League wieder! Von 1999 bis 2005 machte Stéphane Henchoz 205 Partien für Liverpool. Hier spricht die Legende über Shaqiri, Xhaka und seine Favoriten.
Publiziert: 11.09.2020 um 07:11 Uhr
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Aktualisiert: 03.10.2020 um 23:05 Uhr
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Jahr 2000: Liverpool-Verteidiger Stéphane Henchoz (l.) stoppt ManUtd-Star David Beckham.
Foto: Keystone
Andreas Böni

Stéphane Henchoz (46) steht wieder auf dem Trainingsplatz. Mit Xamax bereitet er sich auf die Challenge-League-Saison vor. Am Sonntag wartet Kriens im Cup zu Hause, in der Woche darauf der gleiche Gegner zum Start in die Meisterschaft. «Schwierig» sei die Situation, «wir haben nur vier neue Spieler bei 17 Abgängen. Es muss noch viel passieren …»

Dann spricht die Liverpool- Legende über die Premier League, die am Samstag startet. Henchoz über …

Xherdan Shaqiri.
Foto: Getty Images

… Xherdan Shaqiris Situation in Liverpool

«Das ist alles sehr schade. Er hat jetzt ein Jahr fast ohne Spiele hinter sich und konnte wegen der Verletzungen nie zeigen, dass er zu Unrecht nicht spielt. Nun muss er sich im Training aufdrängen, um Spielminuten zu bekommen. Und dann mal mindestens sechs Monate am Stück fit bleiben.

Aber auch dann frage ich mich wirklich, ob er eine Chance hat. Denn die Zeichen waren schlecht, dass Trainer Jürgen Klopp ihn auch nicht in jenen Spielen einsetzte, wo man schon als Meister feststand. Shaqiri selbst muss spüren, ob Klopp noch auf ihn setzt.

Das Schwierige ist einfach: Wenn du in einem Topklub, dem Champions-League-Sieger und Meister, spielst und diesen in seinem Alter verlässt, kommst du vielleicht nie mehr zurück auf dieses Niveau. Klar, vielleicht kommt etwas wie AS Roma oder Sevilla, okay. Aber Bayern, Real oder Juventus kommen jetzt garantiert nicht.
Aber eben, wenn du einen Rückschritt machst, ist es oft fertig. Darum ist es auch eine schwierige Wahl. Und er muss sich fragen, ob er die EM gerne spielen möchte. Wenn er dann zwei Saisons fast ohne Einsätze hinter sich hat, kann Vladimir Petkovic eigentlich nicht auf ihn setzen.»

Granit Xhaka.
Foto: Getty Images

… Granit Xhaka und Arsenal

«Seit er 2016 zu Arsenal kam, hat man vier Mal in Folge die Champions League verpasst, war also nie besser als Rang 5 und stürzte zuletzt auf Platz 8 ab. Ich glaube, auch dieses Jahr wirds nicht für die Top 4 reichen, es wäre eine grosse Überraschung, weil Arsenal zu viele Jahre hinterher gehechelt ist. Und weil der Klub seine Probleme in der Defensive nicht ge­regelt hat. Sie gewinnen oft 4:1, aber selten 1:0. So schaffst du den Anschluss nicht, mit dieser Abwehr. Granit allerdings hat es richtig gut gemacht. Dass er diese Situation mit den Pfiffen aushielt und dann so gute Spiele machte, spricht für ihn. Ohne den Trainerwechsel zu Mikel Arteta wäre es allerdings sehr schwierig geworden.

Nun ist es doch eine super Herausforderung für ihn. Zeigt er weiter Charakter, werden ihm die Fans verzeihen. Und klar ist für mich: Damit Arsenal eine Überraschung schaffen kann, brauchen sie einen überragenden Xhaka.»

Fabian Schär.
Foto: freshfocus

… Fabian Schär in Newcastle

«Er hat mich positiv überrascht. Er hat eine gute Wahl getroffen mit Newcastle, wo der Druck mit den vielen Fans riesig ist. Mit dem Ball war er schon immer gut, aber sein Defensivverhalten und seine Physis haben sich verbessert in der Premier League. Schade, dass er sich verletzt hat. Aber wenn er wieder fit ist, wird er sich seinen Stammplatz zurückholen, davon bin ich überzeugt.»

Meisterfavoriten?
Foto: AFP

… den Favoriten auf den Meister­titel

«Liverpool hat eine grosse Chance, wieder Meister zu werden. Manchester City ist der gefährlichste Widersacher. Dann kommt Manchester United vor Chelsea. Auf Platz 5 und 6 sehe ich dann Arsenal und Tottenham.»

Timo Werner.
Foto: AFP

… Chelsea, das für Kai Havertz (80 Mio. Euro), Timo Werner (53 Mio.), Ben Chilwell (50 Mio.) und Hakim Ziyech (40 Mio.) 223 Millionen Transferausgaben hat

«Absolut unglaublich, ich bin sehr überrascht. Offenbar haben sie selbst in der Corona-Krise keine Geldprobleme. Man sieht in England halt schon, dass die Fans im Stadion nur 10 Prozent der Einnahmen ausmachen, das TV-Geld ist viel wichtiger.»

Oliver Bierhoff.
Foto: Getty Images

… Oliver Bierhoffs kürzliche Aussage im SonntagsBlick, er sei ein «Holzfuss» gewesen

«Ich nehme das als Kompliment, dass er sich an mich erinnert. Aber glauben Sie mir: Als Holzfuss spielt man nicht so lange für Liverpool.»

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Premier League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Liverpool FC
Liverpool FC
15
18
36
2
Chelsea FC
Chelsea FC
16
18
34
3
Arsenal FC
Arsenal FC
16
14
30
4
Nottingham Forest
Nottingham Forest
16
2
28
5
Manchester City
Manchester City
16
5
27
6
AFC Bournemouth
AFC Bournemouth
16
3
25
7
Aston Villa
Aston Villa
16
-1
25
8
FC Fulham
FC Fulham
16
2
24
9
Brighton & Hove Albion
Brighton & Hove Albion
16
1
24
10
Tottenham Hotspur
Tottenham Hotspur
16
17
23
11
Brentford FC
Brentford FC
16
2
23
12
Newcastle United
Newcastle United
16
2
23
13
Manchester United
Manchester United
16
2
22
14
West Ham United
West Ham United
16
-8
19
15
Crystal Palace
Crystal Palace
16
-4
16
16
Everton FC
Everton FC
15
-7
15
17
Leicester City
Leicester City
16
-13
14
18
Ipswich Town
Ipswich Town
16
-12
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19
Wolverhampton Wanderers
Wolverhampton Wanderers
16
-16
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Southampton FC
Southampton FC
16
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