Die Worte des britischen Premierministers Boris Johnson treffen die Premier League und ihre 20 Vereine bis ins Mark. «Wir müssen uns eingestehen, dass die Ausbreitung des Coronavirus unsere Fähigkeit beeinträchtigt, Geschäftskonferenzen, Ausstellungen und grosse Sportveranstaltungen wiederzueröffnen», erklärt der 56-Jährige am Dienstag. Heisst: Die Hoffnungen aller Beteiligten, ab 1. Oktober – ähnlich wie in Deutschland oder auch in der Schweiz – wieder teilweise Fans in die Stadien zu lassen, sind geplatzt!
Der englische Fussball und der gesamte britische Sport stehen vor einem Scherbenhaufen. Zumal die Premier League schon vor dem Regierungsbeschluss Alarm geschlagen hat, dass die Erstliga-Klubs bereits in der vergangenen Spielzeit Verluste in Höhe von umgerechnet über 800 Mio. Franken erlitten hätten: «Das hat verheerende Auswirkungen auf die Vereine und ihre Gemeinden.»
Fan-Rückkehr sicherer als andere öffentliche Events?
Und jetzt? Laut Premierminister Johnson drohen gar «vielleicht sechs Monate», in denen die verschärften Corona-Massnahmen weiterhin gelten. Fans erst wieder ab April? Bis dahin wären schon mehr als drei Viertel der Premier-League-Partien absolviert. Es drohen Verluste von umgerechnet über drei Milliarden Franken! Düstere Aussichten für die reichste Liga der Welt!
«Obwohl die Gesundheit der Nation für alle weiterhin Priorität haben muss, sind wir enttäuscht, dass die sichere Rückkehr der Fans zu den Spielen verschoben wurde», heisst es in einer ersten Stellungnahme der Premier League. Sie vertritt den Standpunkt, dass im Vergleich mit bereits zugelassenen öffentlichen Aktivitäten eine Fan-Rückkehr in die Stadien «genauso sicher oder sogar sicherer» wäre – «mit ligaweiten Richtlinien und klarem Verhaltenskodex».
Staatsminister Richard Gove sagt gegenüber «BBC Breakfast», man wolle es den Menschen «zu gegebener Zeit» ermöglichen, Fussball und andere Sportarten wieder live zu sehen, «aber im Moment müssen wir einfach vorsichtig sein».
Der Schock sitzt auch bei den Klubs tief. Chelsea-Trainer Frank Lampard zeigt zwar Verständnis für den Regierungsentscheid: «Sicherheit muss immer an erster Stelle stehen». Aber er hält auch klar fest: «Sobald wir eine kontrollierte Anzahl von Fans ins Stadion bringen können, müssen wir wirklich darauf drängen.»
Derweil sorgt eine am Dienstag wegen Corona kurzfristig abgesagte Partie in London für Wirbel. Das League-Cup-Spiel zwischen Viertligist Leyton Orient und Tottenham fällt nur wenige Stunden vor Anpfiff ins Wasser. Grund: Bei Orient wurden gleich mehrere Spieler positiv auf das Virus getestet.
Während die Premier-League-Klubs regelmässig Tests durchführen müssen, gilt diese Regel in den unteren Ligen nicht. Um dennoch sicher zu gehen, übernahm Tottenham die Kosten fürs Testen der Orient-Spieler. (mpe)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Liverpool FC | 11 | 15 | 28 | |
2 | Manchester City | 11 | 9 | 23 | |
3 | Chelsea FC | 11 | 8 | 19 | |
4 | Arsenal FC | 11 | 6 | 19 | |
5 | Nottingham Forest | 11 | 5 | 19 | |
6 | Brighton & Hove Albion | 11 | 4 | 19 | |
7 | FC Fulham | 11 | 3 | 18 | |
8 | Newcastle United | 11 | 2 | 18 | |
9 | Aston Villa | 11 | 0 | 18 | |
10 | Tottenham Hotspur | 11 | 10 | 16 | |
11 | Brentford FC | 11 | 0 | 16 | |
12 | AFC Bournemouth | 11 | 0 | 15 | |
13 | Manchester United | 11 | 0 | 15 | |
14 | West Ham United | 11 | -6 | 12 | |
15 | Leicester City | 11 | -7 | 10 | |
16 | Everton FC | 11 | -7 | 10 | |
17 | Ipswich Town | 11 | -10 | 8 | |
18 | Crystal Palace | 11 | -7 | 7 | |
19 | Wolverhampton Wanderers | 11 | -11 | 6 | |
20 | Southampton FC | 11 | -14 | 4 |