Eigentlich ist die Sendung «Match of the Day» ein Flaggschiff auf dem britischen TV-Sender BBC. Doch nun überschattet ein grosser Polit-Zoff die Highlight-Show zur Premier League, der immer mehr zur nationalen Posse wird. Die Folge: Aktuell ist nicht mal klar, wer die Sendung in den kommenden Tagen moderieren soll.
Angefangen hat alles mit einem Tweet von Gary Lineker. Der 62-jährige englische Ex-Nationalspieler gehört seit 24 Jahren zum Moderatoren-Team der Kult-Sendung. Selten nimmt der frühere Torjäger ein Blatt vor den Mund. So auch bei der aktuell in England geführten Diskussion über ein Asyl-Gesetz, die Lineker mit einem Nazi-Vergleich kommentiert hatte. Die Regierung würde bei dieser Thematik in einem Ton politisieren, der «Deutschland in den 1930er-Jahren nicht unähnlich» sei.
Die Stimme von Gary Lineker hat durchaus Gewicht. Allein auf Twitter folgen dem früheren Spieler von unter anderem Leicester, Everton und Barcelona über 8,6 Millionen Nutzer. Er soll zudem aktuell der bestbezahlte Moderator der BBC sein. Jahresgehalt: umgerechnet knapp 1,5 Millionen Franken.
«Ein Verstoss gegen unsere Richtlinien»
Die Kritik für das Lineker-Statement folgte auf den Fuss. Und damit wuchs auch der Druck auf die BBC, die sich selbst einer strikten Neutralität verschrieben hat. Mehrere Abgeordnete der Konservativen Partei forderten den Sender sogar auf, Gary Lineker zu entlassen.
Diesem Wunsch kam man nun – zumindest teilweise – nach. Lineker müsse so lange aussetzen, bis der Sender die eigenen Richtlinien in solchen Fällen geschärft habe, so die Mitteilung der BBC am Freitag. «Wir haben in den letzten Tagen ausführliche Gespräche mit Gary und seinem Team geführt», begründet ein Sprecher der BBC den brisanten Schritt. «Wir haben gesagt, dass wir seine jüngsten Social-Media-Aktivitäten als Verstoss gegen unsere Richtlinien betrachten.»
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Auch Wright und Shearer sagen ab
Wenn am Samstag also bei «Match of the Day» die besten Szenen der Partien von Liverpool, Tottenham und Co. über den Bildschirm flimmern, wird Lineker nicht im Studio sitzen. Wer stattdessen durch die Sendung führen wird, ist allerdings nicht klar. Denn als Reaktion auf das «Lineker-Timeout» haben auch Alan Shearer (52) und Ian Wright (59) ihre Teilnahme an der Sendung abgesagt. Die beiden ehemaligen Nationalspieler wären neben Lineker im Studio aufgetreten. «Jeder weiss, was diese Sendung für mich bedeutet. Aber ich habe der BBC gesagt, dass ich morgen nicht dabei bin. Solidarität», so die Twitter-Nachricht von Wright.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Liverpool FC | 11 | 15 | 28 | |
2 | Manchester City | 11 | 9 | 23 | |
3 | Chelsea FC | 11 | 8 | 19 | |
4 | Arsenal FC | 11 | 6 | 19 | |
5 | Nottingham Forest | 11 | 5 | 19 | |
6 | Brighton & Hove Albion | 11 | 4 | 19 | |
7 | FC Fulham | 11 | 3 | 18 | |
8 | Newcastle United | 11 | 2 | 18 | |
9 | Aston Villa | 11 | 0 | 18 | |
10 | Tottenham Hotspur | 11 | 10 | 16 | |
11 | Brentford FC | 11 | 0 | 16 | |
12 | AFC Bournemouth | 11 | 0 | 15 | |
13 | Manchester United | 11 | 0 | 15 | |
14 | West Ham United | 11 | -6 | 12 | |
15 | Leicester City | 11 | -7 | 10 | |
16 | Everton FC | 11 | -7 | 10 | |
17 | Ipswich Town | 11 | -10 | 8 | |
18 | Crystal Palace | 11 | -7 | 7 | |
19 | Wolverhampton Wanderers | 11 | -11 | 6 | |
20 | Southampton FC | 11 | -14 | 4 |