Als was wurde Martin Ödegaard nicht schon alles bezeichnet? Jahrhundertalent, Wunderkind, Ausnahmekönner. Im Sommer 2014 buhlten alle europäischen Top-Klubs um den jungen Norweger, der im Alter von 15 Jahren in der Nationalmannschaft debütierte. Das Rennen machte schliesslich Real Madrid. Die Königlichen boten ihm einen Lohn von 3,5 Millionen Euro an.
Nur logisch, dass die Erwartungen ab diesem Zeitpunkt definitiv in die Höhe geschossen waren. Das «Time Magazine» nahm ihn in die Liste der 30 einflussreichsten Teenager der Welt auf. Wohl kaum ein anderer Teenager-Transfer wurde in der Geschichte des Fussballs derart gehypt. Es klang alles viel zu schön, um wahr zu sein.
Unzählige Leihstationen
In Madrid angekommen, durfte Ödegaard zwar mit der ersten Mannschaft trainieren. Doch realistische Chancen auf einen Einsatz hatte er nicht. Zum Debüt reichte es trotzdem – im allerletzten Spiel der Saison 2014/15. Manche bezeichneten es daher spöttisch als Marketing-Aktion. Als jüngster Real-Profi der Geschichte durfte er nämlich eine halbe Stunde auf den Platz, eingewechselt für Cristiano Ronaldo. Doch ab diesem Moment verlief die Karriere des jungen Norwegers nur noch ab- statt aufwärts.
Real Madrid lieh Ödegaard Jahr für Jahr aus. Einmal nach Heerenveen, dann nach Arnheim an Vitesse und schliesslich nach San Sebastian an Real Sociedad. Wirklich eingeschlagen hat er nirgends. Nur im Norden Spaniens konnte er etwas Spuren hinterlassen. Doch überall hinkte er den grossen Erwartungen hinterher.
Die Auferstehung in London
Im Winter 2021 wechselte Ödegaard per Leihe zu Arsenal, um dann im Sommer für 35 Millionen Euro definitiv ein Gunner zu werden. Und plötzlich begann er zu reifen. Unter Trainer Mikel Arteta hat er sich in wenigen Monaten vom Talent zum Leistungsträger gemausert. Wie bei den Gunners läuft er auch in der norwegischen Nationalmannschaft inzwischen als Captain auf den Platz. Bei beiden Teams ist er aus dem offensiven Mittelfeld nicht mehr wegzudenken.
7 Tore und 5 Vorlagen hat er in dieser Saison schon beigesteuert. Auch dank ihm führt Arsenal die Premier League an. Statt belächelt wird das einstige Wunderkind wieder bewundert. An eine solche Wende haben wohl nicht mehr viele geglaubt. Doch besonders bemerkenswert an der ganzen Geschichte ist, dass Ödegaard erst 24 Jahre jung ist. Sprich, er hat noch unzählige Jahre als Fussballer vor sich. Ein Marketing-Fussballer ist er jedenfalls mit Sicherheit nicht mehr. Und sein Marktwert liegt inzwischen bei über 60 Millionen Euro.
Mehr Premier League
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Liverpool FC | 11 | 15 | 28 | |
2 | Manchester City | 11 | 9 | 23 | |
3 | Chelsea FC | 11 | 8 | 19 | |
4 | Arsenal FC | 11 | 6 | 19 | |
5 | Nottingham Forest | 11 | 5 | 19 | |
6 | Brighton & Hove Albion | 11 | 4 | 19 | |
7 | FC Fulham | 11 | 3 | 18 | |
8 | Newcastle United | 11 | 2 | 18 | |
9 | Aston Villa | 11 | 0 | 18 | |
10 | Tottenham Hotspur | 11 | 10 | 16 | |
11 | Brentford FC | 11 | 0 | 16 | |
12 | AFC Bournemouth | 11 | 0 | 15 | |
13 | Manchester United | 11 | 0 | 15 | |
14 | West Ham United | 11 | -6 | 12 | |
15 | Leicester City | 11 | -7 | 10 | |
16 | Everton FC | 11 | -7 | 10 | |
17 | Ipswich Town | 11 | -10 | 8 | |
18 | Crystal Palace | 11 | -7 | 7 | |
19 | Wolverhampton Wanderers | 11 | -11 | 6 | |
20 | Southampton FC | 11 | -14 | 4 |